Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac
alles zu seiner richtigen Ordnung zurückgefunden: Sie können sich den Luxus leisten, krank zu sein, und nach Lust und Laune, aber stets zu ihrem Vorteil, da es ja auf ärztliche Anordnung geschieht, zu gehen und zu kommen oder sei es das Bett zu hüten, sei es zu Hause zu bleiben.
Der Herr Deputierte Barsac jedenfalls ›bleibt in der Kammer‹, aber in der, die ihm zusteht, der ›Kammer‹ im gehobenen Sinne. Obwohl die Frage nach dem Wahlrecht der Neger auf lange Zeit zurückgestellt worden ist, hat doch das Scheitern der von dem südfranzösischen Abgeordneten verfochtenen Theorie ihrem Urheber in keiner Weise geschadet. Es erwies sich vielmehr, daß die Prüfungen, die er auf sich genommen, die Gefahren, die er bestanden hatte, ihm ein Anrecht auf eine gewisse Wiedergutmachung gaben. Seine Situation war demnach gefestigter denn je, und man fing an, seinen Namen im Zusammenhang mit der nächsten Besetzung des Kolonialministeriums zu nennen.
Malik und Tongané haben Afrika verlassen. Sie sind ihrer Herrin nach England gefolgt, wo sie geheiratet haben. Auf britischem Boden gedeiht zur Zeit eine hübsche Sammlung von kleinen Negerlein, von denen die ersten sogar inzwischen schon ziemlich groß geworden sind.
Saint-Bérain … Aber Saint-Bérain hat keine Geschichte. Er fischt, er jagt, er redet seine schnurrbarttragenden Gesprächspartner mit ›Madam‹ und die Angehörigen des anderen Geschlechts mit ›Sir‹ an. Darin bestehen seine Hauptbeschäftigungen. Noch dazu ist die Geschichte Saint-Bérains die gleiche wie die Jane Buxtons, und da die Jane Buxtons aufs innigste mit allem verknüpft ist, was ihren Bruder Lewis und Hauptmann Marcenay betrifft, kann das Los dieser vier Personen in einem Zuge abgehandelt werden.
Wie man vermuten durfte, hatte Hauptmann Marcenay sogleich nach seiner Rückkehr nach Timbuktu bei Oberst Allègre um einen Urlaub nachgesucht, der ihm diesmal ohne Schwierigkeit bewilligt wurde, und darauf Jane Buxton, Lewis und Saint-Bérain nach England begleitet.
Während des in den Ruinen von Blackland verbrachten Monats hatte er alle Muße gehabt, derjenigen, die nunmehr seine Verlobte war, zu erzählen, durch welches unglaubliche Wunder die Botschaft Marcel Camarets durch den unberechenbaren Äther an seine Adresse gelangt war, sowie, welche Schritte er alsbald bei Oberst Allègre unternommen und welche Ängste er ausgestanden hatte, als er bei diesem auf eine kategorische Weigerung gestoßen war. Glücklicherweise war schon am folgenden Tage die Antwort von Oberst Saint-Auban eingetroffen. Der Oberst erklärte nicht nur den durch den angeblichen Leutnant Lacour überbrachten Befehl für gefälscht, sondern ordnete auch an, man solle dem Herrn Abgeordneten Barsac, über dessen Schicksal Anlaß zu begründeten Besorgnissen bestand, unverzüglich zu Hilfe eilen. Sofort war eine Expedition zusammengestellt worden, und zunächst dem Niger bis Gao folgend und darauf sodann die Wüste durchquerend, hatte darauf Hauptmann Marcenay um den Preis enormer Mühen unter Mitführung eines Feldgeschützes in Eilmärschen Blackland erreicht.
Kaum war Jane Buxton, begleitet von ihrem Bruder, Hauptmann Marcenay und Saint-Bérain in England gelandet, als sie sich auch schon auf kürzestem Wege nach Schloß Glenor begab, wohin ihr eine Depesche schon vorausgeeilt war. Mehr als ein Jahr war verflossen, seitdem sie es verlassen hatte. Nun kehrte sie dorthin zurück, nachdem ihr Unternehmen gelungen und die Ehre ihrer Familie ad integrum wiederhergestellt war.
In welchem Zustand würde sie ihren Vater vorfinden? Hatte wohl der nunmehr vierundachtzig Jahre alte Greis die Kraft gehabt, die Abwesenheit seiner Tochter zu ertragen und die neue Schmach zu überleben, mit der durch die Plünderung der Central Bank der Name seines zweiten Sohnes unweigerlich bedeckt worden war? Gewiß, die Zeitungen hatten, nachdem sie die schlimme Nachricht verbreitet hatten, das ihre getan, um das Geschehene wiedergutzumachen. Dank den Bemühungen von Amédée Florence, der, sobald sich ihm dazu die Gelegenheit bot, wieder mit Europa in Verbindung getreten war, hatten sie urbi et orbi die Unschuld von George und Lewis Buxton verkündet. Hatte aber Lord Glenor wohl diese Zeitungen gelesen, und kam das große Glück nicht am Ende zu spät? Jane Buxton gab sich keinen Täuschungen darüber hin, in welchem Zustand ihr Vater sich seit dem Drama in der Central Bank befand. Wie groß jedoch auch ihr Kummer war, das drängende Verlangen,
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