Das erste Date – Erotischer Liebesroman
verspürte?
Ich füllte mein Glas gerade zum zweiten Mal, als ich das vertraute Geräusch meines vibrierenden Handys hörte. Meine Handtasche stand noch immer auf dem Wohnzimmerboden und ich konnte schwach den Schein des Displays erkennen. Das Glas stellte ich auf die Küchenanrichte, dann ging ich zu der Tasche. Ich zog das Handy hervor und löste die Tastensperre. Sofort schluckte ich schwer: Fünf entgangene Anrufe und acht SMS, alle von Sebastian, der von Nachricht zu Nachricht immer panischer klang.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz vor halb zwei war, die letzte SMS war erst vor ein paar Minuten eingetroffen. Sofort tippte ich eine Antwort. Meine Güte, beruhig dich. Ich hatte das Handy lautlos und nicht mit im Schlafzimmer. Es ist alles in Ordnung!
Was war nur mit meinem besten Freund los? So aufgelöst kannte ich ihn gar nicht. Schnell überflog ich die Nachrichten. Oh je, so wie es aussah, war es zwischen ihm und Tobi aus. Ich wischte mir mit der Hand über das Gesicht. Das hatte gerade noch gefehlt, um unser chaotisches Privatleben zu erleichtern!
Stumm leuchtete das Display auf und kündigte eine neue Textnachricht an. Kommst du zu mir? Ich brauche dich! Sebastian klang geradezu verzweifelt.
Sofort eilte ich wieder ins Schlafzimmer und betrachtete mit Gewissensbissen den schlafenden Mann. Ich würde einfach wieder hier sein, bevor er überhaupt wach wurde. Zuerst überlegte ich, Daniel eine Nachricht zu hinterlassen. Doch was hätte ich schreiben sollen? Bin kurz bei meinem Ex-Freund. Auf gar keinen Fall!
Ich würde zu Sebastian sprinten und in maximal anderthalb Stunden wieder zu Daniel unter die Decke schlüpfen. Um mein schlechtes Gewissen zu betäuben, würde ich ihn dann sicher für Sex wecken. Das war meiner Meinung nach ein hervorragender Plan.
Mit spitzen Fingern klaubte ich mein Sommerkleid vom Boden und schlich aus dem Raum. Ich erstarrte für einen kurzen Moment, weil Daniel sich unruhig im Bett bewegte, doch dann atmete er gleichmäßig weiter.
Unten schlüpfte ich in das Kleid und verzog das Gesicht, weil es noch immer leicht klamm war. Ich griff nach meiner Tasche und nahm die Schuhe in die Hand. So leise wie möglich zog ich die Eingangstür hinter mir zu. Die Gartentür war noch offen und ich würde nachher einfach durch den Garten wieder reinschleichen.
Schon als Sebastian die Tür schwungvoll aufriss und mich in seine Arme zog, bekam ich ein ungutes Gefühl. Schließlich hielt er mich eine Armlänge entfernt, begutachtete mich von oben bis unten und murmelte: „Gott sei Dank!“
Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stirn sich runzelte. Sebastian schloss hinter mir ab und ich fragte: „Also, was ist passiert?“
Lässig zuckte er mit den Schultern. „Tobi hat das Date abgesagt.“
Für einen Moment dachte ich, dass mein Kopf explodieren würde. „Was?“, fragte ich und bemerkte selbst, wie scharf meine Stimme klang. Bleib ruhig, Mo, bleib ruhig.
Sebastian ignorierte meinen wütenden Blick und schob mich auf die Couch zu, als würde ich rein gar nichts wiegen. Ich wirbelte herum und bohrte ihm einen Finger in die Brust. „Was soll der Quatsch? Sebastian, ich habe mich gerade in einer Nacht-und-Nebel-Aktion heimlich aus dem Haus geschlichen, weil ich dachte, dass ich hier dein gebrochenes Herz flicken muss.“
Er legte die Hände auf meine Schultern und drückte mich auf das Polster. „So dramatisch wollte ich das nicht formulieren. Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht.“
Wie bitte? Das hatte er doch früher noch nie getan. Im Gegenteil, ich konnte mich noch genau an seine Erleichterung erinnern, als ich das erste Mal losgezogen war, um mir einen Mann zu suchen. In diesem Moment hatte er sich nämlich nicht mehr mit seinem schlechten Gewissen mir gegenüber herumschlagen müssen.
„Mir geht es gut. Herrgott!“ Entnervt stand ich auf und drehte Kreise um den Wohnzimmertisch. Ich würde jetzt einfach zurück zu Daniel gehen.
„Mori, setz dich. Ich muss mit dir reden.“
Abrupt blieb ich stehen und musterte meinen besten Freund. Sein Tonfall sorgte dafür, dass mein Magen sich verkrampfte und augenblicklich alle Fluchtreflexe einsetzten.
Mit misstrauischem Blick ließ ich mich auf das Sofa sinken. Seufzend griff Sebastian nach meiner Hand und tätschelte sie. „Ich glaube, ich bin eifersüchtig.“
Obwohl ich hören konnte, wie schwer ihm dieses Geständnis fiel, konnte ich die scharfe Entgegnung nicht zurückhalten. „Hast du
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