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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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angesprungen«, sagte Randy zur Entschuldigung. »Tut mir leid.«
    »Du bist ein tapferer junger Mann, du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Danke für die Hilfe!« Sie drehte sich zu Bill. »Auch an dich.«
    Bill lächelte und nickte ihr zu. Zedd und Chase wurden rasch mit Dekken und Öltuch zugedeckt, und das Gepäck aufgeladen. Bill erklärte, die Vorräte für Adie befänden sich bereits auf Chases Pferd. Richard und Kahlan stiegen auf. Sie schnippte Randy die Silbermünze zu.
    »Bezahlt wird bei Lieferung, wie versprochen«, meinte sie zu ihm. Er fing die Münze mit einem Grinsen auf.
    Richard beugte sich vor, bedankte sich aufrichtig mit einem Handschlag bei Randy und zeigte dann verärgert auf Bill.
    »Du! Stell mir eine genaue Rechnung auf. Berechne auch sämtliche Schäden, deine Zeit, deinen Aufwand, selbst die Totengräber. Ich möchte, daß du einen angemessenen Betrag hinzufügst, weil du uns das Leben gerettet hast. Und dann möchte ich, daß du sie einreichst. Wenn sie nicht zahlen wollen, sagst du ihnen, du hättest dem Bruder des Obersten Rates das Leben gerettet, und Richard Cypher hätte gesagt, wenn sie nicht zahlen, wolle er den Verantwortlichen persönlich köpfen und ihn im Garten vor dem Haus seines Bruders auf einer Lanze aufspießen.«
    Bill nickte. Sein Lachen war lauter als der strömende Regen. Richard riß die Zügel zurück, um sein herumtänzelndes Pferd zu halten. Es wollte los. Wütend zeigte er auf den bewußtlosen Kerl im Matsch.
    »Ich habe ihn nur deshalb nicht getötet, weil er jemanden umgebracht hat, der übler war als er selbst, und er dadurch vielleicht, ohne es zu wissen, Kahlan das Leben gerettet hat. Aber er ist des Mordes schuldig, des versuchten Mordes und der versuchten Vergewaltigung. Ich schlage vor, du hängst ihn auf, bevor er wieder zu sich kommt.«
    Bill sah ihn mit harter Miene an. »Erledigt.«
    »Vergiß nicht, was ich über die Grenze gesagt habe. Es wird Ärger geben. Paß auf dich auf.«
    Bill sah Richard in die Augen und legte seinem Sohn den Arm um die Schultern. »Wir werden es nicht vergessen.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem vorsichtigen Lächeln. »Lang lebe der Sucher.«
    Richard sah ihn überrascht an und mußte grinsen. Es löschte ein wenig die Glut seines Zorns. »Als ich dich zum ersten Mal sah, habe ich dich für einen unaufrichtigen Menschen gehalten. Wie ich sehe, habe ich mich geirrt.«
    Richard und Kahlan zogen ihre Kapuzen über und trieben ihre Pferde hinein in den Regen, zur Knochenfrau.
    Schnell hatte der Regen die Lichter Southhavens geschluckt, und die Reisenden mußten sich durch die Dunkelheit tasten. Chases Pferde hatten sich vorsichtig ihren Weg den Pfad hinab gesucht. Sie waren von den Posten auf diese Aufgaben vorbereitet und fanden sich gut unter diesen widrigen Umständen zurecht. Seit geraumer Zeit bemühte sich die Dämmerung bereits, den neuen Tag ans Licht zu bringen. Selbst als Richard wußte, daß die Sonne schon aufgegangen war, verharrte die Welt noch im Zwielicht zwischen Tag und Traum; es war ein gespenstischer Morgen. Der Regen hatte geholfen, die Wut des Suchers abzukühlen.
    Irgendwo lief der letzte Mann des Quadrons noch frei herum. Hinter jeder Bewegung lauerte möglicherweise Gefahr. Früher oder später würde er angreifen. Die Ungewißheit über den genauen Zeitpunkt nagte an ihnen. Und Bills Worte, nach denen Zedd und Chase nicht mehr lange durchhalten würden, raubten ihm den Mut. Wenn diese Frau, Adie, nicht helfen konnte, wußte er nicht, was er tun sollte. Ohne ihre Hilfe würden seine beiden Freunde sterben. Eine Welt ohne Zedd war für ihn unvorstellbar. Eine Welt ohne seine Tricks, seine Hilfe und seinen Trost wäre eine tote Welt. Schon beim Gedanken daran schnürte sich ihm die Kehle zu. Zedd würde sagen, er sollte sich keine Gedanken über die Zukunft machen, sondern über die Gegenwart.
    Aber die schien fast ebenso trostlos. Sein Vater war ermordet worden. Darken Rahl stand kurz davor, alle drei Kästchen in seine Gewalt zu bringen. Er war allein mit einer Frau, die ihm viel bedeutete, aber auch das durfte nicht sein. Immer noch hütete sie ihre Geheimnisse vor ihm. Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, da diese Geheimnisse offenbart werden würden. Er wollte sie erfahren. Doch ihr Schweigen bedeutete nichts Gutes. Irgendwie mußten sie ihn verletzen, sonst hätte sie sie ihm längst verraten. Ständig rang sie in Gedanken damit. Manchmal, wenn er glaubte ihr näherzukommen,

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