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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Geschichte mit Rahl ginge, würde ich nicht davon anfangen, aber ich dachte, du solltest es wissen.«
    Das Licht der Lampe fiel auf sein schmales Gesicht und das weiße Haar und ließ ihn starr und in den harten Schatten noch dürrer wirken. Er nahm seinen Löffel, blickte einen Augenblick in die Suppe, bevor er Adie wieder ansah.
    »Wie du sehr wohl weißt, haben wir alle unsere Geheimnisse, Zauberer noch mehr als die meisten anderen. Wüßten wir alle Geheimnisse der anderen, wäre dies eine sehr seltsame Welt. Außerdem ginge der Spaß verloren, sie weiterzuerzählen.« Er verzog die dünnen Lippen zu einem Lächeln, seine Augen funkelten. »Wenn ich jemandem vertraue, habe ich keine Angst vor seinen Geheimnissen, und er braucht keine Angst vor meinen zu haben. Das gehört zu einer Freundschaft dazu.«
    Adie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und starrte ihn aus leeren weißen Augen an. Sie schmunzelte. »Ich hoffe um seinetwillen, daß du ihm zurecht vertraust. Ich möchte keinem Zauberer Grund zum Ärgern geben.«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Für einen Zauberer bin ich ziemlich harmlos.«
    Sie betrachtete seine Augen im Schein der Lampe.
    »Das ist gelogen«, schnarrte die Hexenmeisterin leise.
    Zedd räusperte sich und beschloß, das Thema zu wechseln. »Sieht so aus, als müßte ich mich für deine Pflege bedanken, meine Liebe.«
    »Das stimmt.«
    »Und dafür, daß du Richard und Kahlan geholfen hast.« Er sah zu Chase hinüber und zeigte mit dem Löffel auf ihn. »Und auch dem Grenzposten. Ich stehe in deiner Schuld.«
    Adies Schmunzeln wurde breiter. »Vielleicht kannst du es mir eines Tages zurückzahlen.«
    Zedd machte sich wieder über seine Suppe her, wenn auch nicht ganz so eifrig wie zuvor. Er und die Hexenmeisterin beobachteten sich gegenseitig. Das Feuer im Kamin knackte, und draußen zirpten die Käfer der Nacht. Chase schlief noch immer.
    »Wie lange sind sie fort?« fragte Zedd schließlich.
    »Es ist jetzt sieben Tage her, seit er dich und den Grenzposten in meiner Obhut zurückgelassen hat.«
    Zedd beendete seine Mahlzeit, schob die Schale behutsam von sich. Er faltete seine dürren Hände auf dem Tisch, betrachtete sie und tippte mit den Daumen gegeneinander. Der Schein der Lampe flackerte und tanzte über sein dichtes, weißes Haar.
    »Hat Richard gesagt, wie ich ihn finden soll?«
    Adie antwortete eine Weile nicht. Der Zauberer wartete und tippte mit den Daumen aneinander, bis sie endlich sprach. »Ich habe ihm einen Stein der Nacht gegeben.«
    Zedd sprang auf. »Du hast was getan?«
    Adie sah in aller Ruhe zu ihm hoch. »Hätte ich ihn vielleicht nachts durch den Paß schicken sollen, ohne ihm eine Möglichkeit zu geben, etwas zu erkennen? Blind durch den Paß zu laufen bedeutet den sicheren Tod. Er sollte es schaffen. Nur so konnte ich ihm helfen.«
    Der Zauberer stemmte sich mit den Knöcheln auf den Tisch und beugte sich vor. Sein weißes Haar fiel wallend um sein Gesicht. »Und hast du ihn gewarnt?«
    »Natürlich habe ich das.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wie denn? Mit einem Hexenrätsel?«
    Adie nahm zwei Äpfel zur Hand und warf Zedd einen zu. Er fing ihn mitten in der Luft mit einem Zauber auf. Der Apfel schwebte, sich in der Luft drehend, während Zedd die alte Frau immer noch wütend ansah.
    »Setz dich, Zauberer, und hör auf mit der Angeberei.« Sie biß in ihren Apfel, kaute langsam. Zedd nahm eingeschnappt Platz. »Ich wollte ihm keine Angst einjagen. Er hatte schon so genug Angst. Hätte ich ihm gesagt, wozu der Stein der Nacht gut ist, hätte er vielleicht Angst gehabt, ihn zu benutzen. Das Ergebnis wäre, die Unterwelt hätte ihn mit Sicherheit bekommen. Ja, ich habe ihn gewarnt, doch mit einem Rätsel, damit er erst später darauf kommt, wenn er durch den Paß hindurch ist.«
    Zedd schnappte den Apfel mit seinen hölzern wirkenden Fingern aus der Luft. »Verdammt, Adie, du verstehst nicht. Richard kann Rätsel nicht ausstehen, das konnte er noch nie. Er betrachtet sie als Beleidigung seines Ehrgefühls. Er duldet sie nicht und beachtet sie aus Prinzip nicht.« Er biß krachend in den Apfel.
    »Er ist der Sucher, und das ist es, was Sucher tun. Sie lösen Rätsel.«
    Zedd reckte einen knochigen Finger in die Höhe. »Rätsel des Lebens, keine Worträtsel. Das ist ein Unterschied.«
    Adie legte den Apfel weg und beugte sich vor. Mit sorgenvoller Miene legte sie ihre Hände mitten auf den Tisch. »Zedd, ich habe versucht, dem Jungen zu helfen. Er soll Erfolg haben.

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