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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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meinem Land, meinem Leben.«
    Richard hatte selten jemanden so aalglatt lügen gehört.
    Endlich bewegte Kahlan die Augen. Sie blickte auf den gebeugten Kopf der Königin herab. »Steh auf, mein Kind.«
    Mehr als eine Königin, allerdings, dachte Richard. Er mußte daran denken, wie er Kahlan das Fallenstellen, das Spurenlesen, das Ausgraben von Wurzeln gezeigt hatte und spürte, wie er tiefrot wurde.
    Königin Milena hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Um ihre Lippen spielte ein Lächeln. Um ihre Augen nicht. »Wir haben keinen Konfessor bestellt.«
    »Nichtsdestotrotz bin ich hier.« Kahlans Stimme hätte aus Eis sein können.
    »Ja, nun, das ist … äh … großartig. Einfach … großartig.« Ihr Gesicht leuchtete auf. »Wir werden ein Bankett geben. Genau, ein Bankett. Ich werde sofort Herolde mit den Einladungen aussenden. Alle werden kommen. Ich bin sicher, sie werden höchst erfreut sein, mit der Mutter Konfessor speisen zu können. Es ist eine große Ehre.« Sie drehte sich um und zeigte auf die Männer in den rotgelben Pantalons. »Dies sind meine Rechtsberater.« Die Männer reagierten mit einer tiefen Verbeugung. »Ich kann mich nicht an alle Namen erinnern.« Mit der Hand deutete sie auf zwei Männer in goldenen Roben. »Dies sind Silas Tannic und Branding Gadding, die Obersten Berater der Krone.« Die beiden nickten kurz. »Und hier mein Finanzminister, Lord Rondel, und meine Sterndeuterin, Lady Kyley.« Einen Zauberer im silbernen Gewand konnte Richard im Gefolge der Königin nicht entdecken. Mit einer abfälligen Handbewegung deutete die Königin auf einen schäbig gekleideten Mann im Hintergrund. »Und James, mein Hofkünstler.«
    Aus den Augenwinkeln sah Richard, wie Zedd erstarrte. James hielt seinen lüsternen Blick auf Kahlan geheftet, während er sich halbherzig verneigte. Die rechte Hand fehlte ihm. Sein aalglattes Grinsen ließ Richard instinktiv nach dem Schwert greifen, bevor er merkte, was er tat. Ohne hinzusehen, packte Zedd ihn am Handgelenk und zog seine Hand zurück. Richard sah sich um. Niemand hatte etwas bemerkt. Alle Augen ruhten auf der Mutter Konfessor.
    Kahlan drehte sich zu den beiden um. »Zedicus Zorander, Wolkenleser, vertraulicher Berater der Mutter Konfessor« – Zedd verbeugte sich dramatisch – »und Richard Cypher, der Sucher, Beschützer der Mutter Konfessor.« Richard ahmte Zedds Verbeugung nach.
    Die Königin musterte ihn, zog eine Braue hoch und machte ein säuerliches Gesicht. »Ein recht magerer Schutz für eine Mutter Konfessor.«
    Richard verzog keine Miene. Kahlan blieb gelassen. »Es ist das Schwert, das schneidet, der Mann spielt keine Rolle. Sein Verstand ist vielleicht klein, sein Arm dagegen nicht. Er neigt jedoch dazu, das Schwert vorschnell zu gebrauchen.«
    Die Königin wirkte wenig überzeugt. Hinter der königlichen Gesellschaft kam ein kleines Mädchen das Geländer heruntergerutscht. Sie trug ein rosa Samtkleid und Schmuck, der viel zu üppig war für sie. Sie schlenderte an die Seite der Königin und warf ihr langes Haar über die Schulter, ohne sich zu verneigen.
    »Meine Tochter, Prinzessin Violet. Violet, Liebes, dies ist die Mutter Konfessor.«
    Prinzessin Violet sah Kahlan tadelnd an. »Dein Haar ist zu lang. Vielleicht sollten wir es dir abschneiden.«
    Richard entdeckte ein winziges Lächeln der Genugtuung im Gesicht der Königin. Er beschloß, es sei an der Zeit, das Ausmaß ihrer Besorgnis ein wenig zu vergrößern.
    Das Schwert der Wahrheit blitzte auf. Sein metallisches Klirren hallte durch den gewaltigen Saal und wurde durch den Stein noch verstärkt. Er hielt die Schwertspitze einen Zentimeter vor die Nasenspitze der Prinzessin und ließ sich von dem Zorn durchströmen, damit seine Worte dramatischer klangen.
    »Verneige dich vor der Mutter Konfessor«, zischte er, »oder stirb.«
    Zedd tat gelangweilt. Kahlan wartete ab. Niemand hatte die Augen so weit aufgerissen wie die Prinzessin, die auf die Schwertspitze starrte. Sie fiel auf die Knie und senkte den Kopf. Als sie sich wieder erhob, sah sie Richard fragend an, als wollte sie wissen, ob die Verneigung in Ordnung gewesen war.
    »Hüte deine Zunge«, höhnte Richard. »Das nächste Mal werde ich sie dir rausschneiden.«
    Mit einem Kopfnicken versteckte sie sich hinter ihrer Mutter. Richard steckte sein Schwert in die Scheide, drehte sich um und verneigte sich tief vor Kahlan, die ihn keines Blickes würdigte, dann kehrte er auf seinen Platz hinter ihr zurück.
    Die

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