Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Demonstration hatte auf die Königin den gewünschten Eindruck gemacht. Ihre Stimme verwandelte sich in einen süßlichen Singsang. »Ja, nun, wie gesagt, es ist großartig, Euch bei uns zu wissen. Wir alle sind höchst erfreut. Laßt Euch unser bestes Zimmer zeigen. Ihr müßt müde sein von der Reise. Vielleicht wollt Ihr vor dem Abendessen noch etwas ruhen, dann können wir uns alle nach dem Essen nett und lange…«
    »Ich bin nicht zum Essen hier«, schnitt Kahlan ihr das Wort ab. »Ich bin gekommen, um Eure Kerker zu inspizieren.«
    »Die Kerker?« Sie zog ein Gesicht. »Dort unten ist es schmutzig. Seid Ihr sicher, daß Ihr nicht lieber…«
    Kahlan setzte sich in Bewegung. »Ich kenne den Weg.« Richard und Zedd schlossen sich an. Sie blieb stehen und drehte sich zur Königin um. »Ihr werdet hier warten, bis ich fertig bin.« Ihre Stimme war wie aus Eis. Die Königin wollte gerade mit einer Verbeugung ihr Einverständnis bekunden, als Kahlan auf dem Absatz kehrtmachte und mit wehendem Gewand von dannen schwebte.
    Hätte Richard sie nicht so gut gekannt, ihm wäre bei der Begegnung vor Angst die Luft weggeblieben. Vielleicht war es sogar geschehen, genau wußte er es nicht.
    Kahlan führte sie die Treppe hinunter und durch Räume hindurch, die immer weniger prächtig wurden, je tiefer sie in das Schloß vordrangen. Die Größe des Gebäudes verblüffte Richard.
    »Ich hatte gehofft, Giller würde da sein«, meinte Kahlan. »Dann könnten wir uns das hier ersparen.«
    »Ich auch«, brummte Zedd. »Du mußt dich bei der Inspektion beeilen und fragen, ob jemand die Beichte ablegen möchte, und wenn sie nein sagen, gehen wir wieder hinauf und fragen nach Giller.« Er lächelte sie an. »Bis jetzt, Liebes, hast du deine Sache großartig gemacht.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Und Richard, halte dich von diesem Künstler fern, James.«
    »Wieso? Hast du Angst, er könnte ein schlechtes Bild von mir malen?«
    »Grins nicht so. Halte dich von ihm fern. Er könnte dir einen Fluch zeichnen.«
    »Einen Fluch? Wieso braucht man einen Künstler, um jemanden mit einem Fluch zu belegen?«
    »Weil es in den Midlands viele verschiedene Sprachen gibt. Man muß einen Fluch verstehen, wenn er wirken soll. Nur wenn du jemandes Sprache sprichst, kannst du ihn mit einem Fluch belegen. Eine Zeichnung dagegen versteht jeder. Er kann fast jedem einen Fluch zeichnen. Nicht Kahlan oder mir, aber dir. Geh ihm aus dem Weg.«
    Ihre Schritte hallten, als die drei rasch die steinernen Stufen hinabstiegen. Aus den tief unter der Erde liegenden Mauern sickerte Wasser, an manchen Stellen waren sie mit Moder bedeckt.
    Kahlan zeigte auf eine schwere Tür an der Seite. »Hier hindurch.«
    Richard zog sie am Eisenring auf. Die Angeln aus Bandeisen quietschten. Fackeln leuchteten einen engen Gewölbegang aus, dessen Decke so niedrig war, daß er sich bücken mußte, um nicht anzustoßen. Nach Fäulnis stinkendes Stroh bedeckte den modrigen Boden. Gegen Ende des Ganges verlangsamte sie ihr Tempo und trat vor eine eiserne Tür, in die ein Gitter eingelassen war. Augen blickten sie an, als sie stehenblieb.
    Zedd beugte sich hinter ihr vor. »Die Mutter Konfessor. Sie ist gekommen, um die Gefangenen zu sehen«, brummte er. »Macht die Tür auf.«
    Richard hörte das Echo eines Schlüssels, der im Schloß gedreht wurde. Ein untersetzter Mann in verdreckter Uniform zerrte die Tür nach innen. Eine Axt hing an seinem Gürtel gleich neben den Schlüsseln. Er verbeugte sich vor Kahlan, wirkte aber verärgert. Ohne ein Wort führte er sie durch einen kleinen Raum direkt hinter der Tür, wo er an einem kleinen Tisch gesessen und gegessen hatte. Dann ging es weiter durch einen weiteren finsteren Gang bis vor eine andere Eisentür. Er hämmerte mit der Faust dagegen. Die beiden Wachen dahinter verbeugten sich überrascht. Die drei Wachen griffen sich Fackeln aus den eisernen Halterungen und führten sie durch einen kurzen Gang und durch eine dritte Eisentür, in der sich alle ducken mußten.
    Der flackernde Schein der Fackeln bohrte sich in die Dunkelheit. Hinter dem Geflecht aus Bandeisenstreifen zu beiden Seiten drückten sich Männer in die hintersten Winkel, ihre Augen vor der plötzlichen Helligkeit mit den Händen schützend. Kahlan sprach leise Zedds Namen und gab ihm zu verstehen, daß sie etwas wollte. Er schien zu begreifen, nahm einer der Wachen seine Fackel ab und hielt sie so vor Kahlan, daß die Männer in den Zellen sie sehen konnten.
    Laute

Weitere Kostenlose Bücher