Das erste Gesetz der Magie - 1
hob. »Nein. Das wäre eine Lüge.«
Ein trauriges Lächeln spielte um ihre Lippen. »Das war ein Fehler, mein Lieber. Du hast einen direkten Befehl mißachtet, und du hast die Anrede vergessen.«
»Ich weiß, Herrin Denna.«
Sie schloß die Augen, aber dann gewann ihre Stimme wieder ein wenig ihrer Kraft zurück. »Du machst mir nichts als Ärger. Ich weiß nicht, warum Meister Rahl mir deine Ausbildung aufgehalst hat. Du hast dir zwei Stunden verdient.«
Sie verabreichte ihm seine zwei Stunden. Nicht ganz so schlimm wie gewöhnlich, aber schlimm genug, daß er vor Schmerzen winselte. Danach teilte sie ihm mit, daß ihr Rücken noch immer schmerzte. Sie schlief wieder auf dem Fußboden und ließ ihn im Bett schlafen.
In den nächsten Tagen kehrte man zur üblichen Routine zurück. Die Ausbildung war nicht ganz so lang und anstrengend wie zuvor, außer wenn Constance dabei war. Denna behielt sie scharf im Auge und gab mehr Anweisungen als zuvor. Constance gefiel das nicht, manchmal sah sie Denna wütend an. War Constance gröber, als Denna es wünschte, wurde sie beim nächsten Mal nicht eingeladen. Allmählich wurde sein Kopf klarer, und er begann, sich an Dinge zu erinnern, Dinge aus der Vergangenheit. Wenn Denna Rückenschmerzen hatte, unternahmen sie gelegentlich lange Spaziergänge und sahen sich die verschiedenen befremdlich schönen Orte an.
Eines Tages nach der Nachmittagsandacht fragte Constance, ob sie mitkommen könne. Denna willigte lächelnd ein. Constance bat, die Ausbildung übernehmen zu dürfen, und erhielt die Erlaubnis. Sie war gröber als gewöhnlich und quälte Richard ausgiebig, bis ihm die Tränen über die Wangen flössen. Richard hoffte, Denna würde dem ein Ende machen, sein Durchhaltevermögen hing an einem seidenen Faden. Denna war gerade aufgestanden, als ein Mann die Kammer betrat.
»Herrin Denna, Meister Rahl wünscht Euch zu sehen.«
»Wann?«
»Sofort.«
Denna seufzte. »Constance, würdest du die Ausbildung zu Ende bringen?«
Richard bekam entsetzliche Angst, wagte aber kein Wort zu sagen.
»Seine Zeit ist fast um, bring ihn einfach in mein Quartier und laß ihn dort. Ich bin sicher, es wird nicht lange dauern.«
»Mit Vergnügen, Denna. Du kannst auf mich zählen.«
Denna wollte gehen. Constance grinste ihn aus nächster Nähe niederträchtig an. Sie packte seinen Gürtel und riß ihn auf. Richard bekam keine Luft.
»Constance!« Denna war wieder hereingekommen. »Ich möchte nicht, daß du das tust.«
Constance war einen Augenblick lang unbedacht. »Wenn du nicht da bist, habe ich die Verantwortung für ihn, und ich tue, was mir gefällt.«
Denna baute sich vor Constance auf. »Er ist mein Gatte, und ich habe gesagt, daß ich das nicht möchte. Ich will auch nicht, daß du ihm den Strafer ins Ohr steckst.«
»Ich werde tun, was mir…«
»Das wirst du nicht.« Denna biß die Zähne zusammen und blickte auf die kleinere Frau herab. »Ich habe die Bestrafung auf mich genommen, nachdem wir Rastin getötet hatten. Ich. Nicht wir beide, sondern ich allein. Ich habe das nie vorher erwähnt, aber jetzt muß ich es. Du weißt, was sie mit mir gemacht haben. Trotzdem habe ich nie verraten, daß du etwas damit zu tun hattest. Er ist mein Gatte, und ich bin seine Mord-Sith, nicht du. Ich allein. Entweder respektierst du meine Wünsche, oder wir bekommen Ärger miteinander.«
»Na schön«, schnaubte sie. »Also schön, ich werde deine Wünsche respektieren.«
Denna funkelte sie immer noch wütend an. »Das will ich auch hoffen, Schwester Constance.«
Danach gab Constance alles, was sie hatte, auch wenn sie den Strafer größtenteils dort ließ, wo Denna ihn haben wollte. Richard wußte, es ging länger als geplant. Als sie ihn in Dennas Unterkunft zurückbrachte, prügelte sie ihn noch eine gute Stunde, dann hakte sie die Kette über das Fußbord des Bettes und befahl ihm stehenzubleiben, bis Denna zurückkam.
Constance schob ihr Gesicht in Anbetracht ihrer Größe, so gut es ging, ganz dicht vor seins und griff ihm zwischen die Schenkel.
»Paß gut für mich darauf auf«, spottete sie. »Du wirst sie nicht mehr lange haben. Ich habe Grund zu der Annahme, daß Meister Rahl dich mir in Kürze überschreiben wird, und wenn er das tut, werde ich deine Anatomie umbauen.« Ihr Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Und ich glaube kaum, daß dir das gefallen wird.«
Sein Zorn blitzte auf und löste den magischen Schmerz aus. Es warf ihn auf die Knie. Constance
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