Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
ihn los. Flügel, Pelz und Zähne griffen an. Zedd wartete, die Hände in die Hüften gestemmt. Kurz bevor es ihn erreicht hatte, hielt er eine Hand in die Höhe und brachte den kurz-schwänzigen Gar schlingernd zum Stehen. Er war anderthalbmal so groß wie er, voll ausgewachsen und doppelt so bösartig wie ein lang-schwänziger Gar. Das Monster kniff knurrend die Augen zusammen und spannte die Muskeln an, als wollte es gegen jene Kraft ankämpfen, die es daran hinderte, sich den Alten zu greifen – wütend, daß es ihn nicht schon längst getötet hatte.
    Zedd hob die Hand und forderte es mit einem lockend gekrümmten Finger auf, sich vorzubeugen. Keuchend vor Wut tat der Gar wie ihm geheißen. Zedd rammte ihm den Finger hart unters Kinn.
    »Wie lautet dein Name?« zischte er. Das Monster grunzte zweimal und machte tief in einer Kehle ein Geräusch. Zedd nickte. »Ich werde ihn nicht vergessen. Sag mir, willst du leben oder sterben?« Der Gar wollte zurückweichen, konnte es aber nicht. »Gut. Dann wirst du genau tun, was ich sage. Irgendwo zwischen hier und D’Hara ist ein Quadron auf dem Weg hierher. Spür es auf und töte sie alle. Wenn das erledigt ist, gehe zurück nach D’Hara, woher du gekommen bist. Tu es, und ich werde dich leben lassen. Ich werde mich jedoch immer an deinen Namen erinnern. Doch wenn es dir nicht gelingt, das Quadron zu töten, oder du nach Erledigung deiner Aufgabe zurückkommen solltest, werde ich dich töten und deinen Fliegen zum Fraß vorwerfen. Bist du mit meinen Bedingungen einverstanden?« Der Gar fügte sich mit einem Grunzen. »Gut. Dann mache dich auf den Weg.« Zedd nahm seinen Finger von seinem Kinn. Das Monster hatte es eilig zu verschwinden, schlug wild mit den Schwingen und zertrampelte stolpernd das Gras. Endlich war der Gar in der Luft. Zedd verfolgte, wie er auf der Suche nach dem Quadron kreiste. Die Suche führte ihn immer weiter nach Osten, die Kreise schienen kleiner zu werden, bis der alte Mann das Monster nicht mehr sehen konnte. Erst dann setzte er den Weg zum höchsten Punkt des Hügels fort.
    Zedd stellte sich neben seinen Wolkenstein und machte mit seinem knochigen Finger eine kreisende Bewegung, als rührte er in einem Topf. Knirschend versuchte der massige Stein, Zedds Fingerbewegung zu folgen. Der Stein vibrierte, versuchte seine Masse zu drehen. Er zerbrach knallend und krachend, feine Haarrisse zuckten über seine Oberfläche. Zitternd wehrte sich der massige Stein gegen die auf ihn einwirkende Kraft. Er konnte seinen Zustand nicht länger aufrecht erhalten und verflüssigte sich, bis seine Masse synchron mit dem darübergehaltenen Finger kreisen konnte. Langsam beschleunigte Zedd seine Rührbewegung, bis aus dem kreisenden, flüssigen Gestein Licht hervorbrach. Das Licht gewann mit dem Tempo von Zedds Hand an Intensität. Farben und Lichtfunken wirbelten im Kreis, Schatten und Gestalten erschienen inmitten des Lichts und verschwanden, während die diffuse Helligkeit zunahm. Sie drohte die Luft ringsum in Brand zu setzen. Es entstand ein dumpfes Rauschen, wie das Geräusch des Windes, der durch einen feinen Riß strömt. Die herbstlichen Düfte wichen der Klarheit des Winters, dann dem Aroma frisch gepflügten Frühjahrsbodens, von Sommerblumen. Dann roch es wieder nach Herbst. Eine reine, klare Helligkeit verscheuchte Farben und Funken.
    Plötzlich wurde der Fels fest, und Zedd stellte sich auf ihn, ins Licht. Die Helligkeit schwand zu einem schwachen Glühen, das sich kräuselte wie Rauch. Vor ihm standen zwei Erscheinungen, bloße Schatten einer Gestalt.
    Die Stimme seiner Mutter ertönte hohl und wie aus der Ferne. »Was bedrückt dich, Sohn? Warum hast du uns gerufen, nach so vielen Jahren?« Sie streckte die Arme nach ihm aus.
    Zedd wollte sie berühren, doch seine Arme reichten nicht bis zu ihr.
    »Mich bedrückt, was Mutter Konfessor mir erzählt.«
    »Sie spricht die Wahrheit.«
    Er schloß die Augen und nickte. Die beiden senkten die Arme. »Dann stimmt es also. Alle meine Lehrlinge sind tot, bis auf Giller.« »Du bist der einzige, der noch übrig ist, um Mutter Konfessor zu beschützen.« Sie glitt näher. »Du mußt einen Sucher ernennen.« »Der Oberste Rat hat diese Saat gesät«, warf er stirnrunzelnd ein. »Und jetzt willst du, daß ich sie ernte? Sie haben meinen Rat abgelehnt. Sollen sie ihrer Gier frönen und sterben.«
    Zedds Vater schwebte dichter heran. »Mein Sohn, warum hast du dich über deine Lehrlinge geärgert?«
    Zedd

Weitere Kostenlose Bücher