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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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eines Atemzugs überspülten die blaugelben Flammen den Gar, hüllten ihn ein, brandeten durch ihn hindurch. Blutmücken verglühten zu Nichts. Flammen zischten und züngelten überall auf dem Wesen und fraßen es auf. Der Gar verschwand in blauer Feuerglut und war nicht mehr. Das Feuer bildete kurz einen Wirbel, dann war es ebenfalls verschwunden. Der Geruch nach verbranntem Fell und ein nebliger Rauch hingen in der Luft. Die Nacht war plötzlich still.
    Richard brach erschöpft und unter Schmerzen zusammen. In die Striemen auf seinem Rücken hatte sich Schmutz und Schotter gerieben, und die Schmerzen in seiner linken Seite fraßen sich mit jedem Atemzug in ihn hinein. Er wollte nur daliegen, sonst nichts. Das Schwert lag immer noch in seiner Hand. Er ließ sich von der Kraft durchfluten, von ihr aufrichten. Der Zorn sollte ihn von den Schmerzen ablenken.
    Mit seiner rauhen Zunge leckte ihm der Kater das Gesicht und drückte seinen Kopf gegen Richards Wange. »Danke, Kater«, brachte er hervor. Über ihm tauchten Zedd und Kahlan auf. Die beiden beugten sich über ihn, nahmen seine Arme und halfen ihm auf.
    »Nein! So tut ihr mir weh. Laßt mich allein aufstehen.«
    »Was ist?« fragte Zedd.
    »Der Gar hat mich in die linke Seite getreten. Es tut weh.«
    »Laß mich mal sehen.« Der alte Mann bückte sich und betastete vorsichtig Richards Rippen. Richard zuckte vor Schmerzen zusammen. »Nun, ich sehe keine hervorstehenden Knochen, so schlimm kann es nicht sein.«
    Richard versuchte, nicht zu lachen, denn er ahnte den Schmerz. Er hatte recht. »Zedd, das war kein Trick. Diesmal war es Zauberei.«
    »Diesmal war es Zauberei«, bestätigte der Zauberer. »Aber möglicherweise hat Darken Rahl es auch gesehen, wenn er hingeschaut hat. Wir müssen fort von hier. Lieg still und laß mich sehen, ob ich helfen kann.«
    Kahlan kniete an seiner anderen Seite und hielt ihre Hand über seine, über jene Hand, die das Schwert, die Zauberkraft hielt. Als sie seine Hand berührte, spürte er eine Woge von Kraft aus dem Schwert, die ihn auffahren ließ und ihm fast den Atem raubte. Irgendwie hatte er das Gefühl, die Magie wolle ihn warnen und versuche, ihn zu beschützen.
    Kahlan lächelte ihn an. Sie hatte nichts bemerkt.
    Zedd legte eine Hand auf Richards Rippen und einen Finger unter sein Kinn, während er mit leiser, ruhiger Stimme auf ihn einsprach. Richard überließ Kahlan das Schwert und hörte Zedd zu. Sein alter Freund erklärte ihm, drei seiner Rippen seien verletzt, und er wolle sie in Zauberkraft hüllen, um sie zu stärken und zu schützen, bis sie verheilt wären. Er fuhr in seiner ganz eigenen Art fort und erzählte Richard, wie die Schmerzen gelindert werden, ohne jedoch ganz zu verschwinden, bis die Rippen wieder in Ordnung sein würden. Er sagte noch mehr, doch die Worte schienen irgendwie keine Rolle zu spielen. Als Zedd schließlich fertig war, fühlte sich Richard, als erwache er aus tiefem Schlaf.
    Er setzte sich auf. Der Schmerz hatte stark nachgelassen. Er dankte dem Alten und stand auf. Er steckte das Schwert ein, hob den Kater hoch und bedankte sich noch einmal. Dann gab er Kahlan den Kater, damit sie ihn hielt, während er nach seinem Rucksack suchte. Er fand ihn am Wegesrand, wo er während des Kampfes gelandet war. Die Striemen auf seinem Rücken waren schmerzhaft; aber darum wollte er sich kümmern, wenn sie am Ziel ihres Weges waren. Als die beiden anderen wegsahen, nahm er den Zahn von seinem Hals und steckte ihn in die Tasche.
    Richard fragte die beiden anderen, ob sie verletzt seien. Zedd schien die Frage zu beleidigen. Er versicherte, er sei nicht so gebrechlich, wie er aussehe. Kahlan meinte, es ginge ihr gut, und das hätte sie ihm zu verdanken. Richard meinte, nie mit ihr um die Wette Steine schmeißen zu wollen. Sie strahlte ihn an und packte den Kater in seinen Rucksack. Er sah, wie sie den Umhang aufhob und sich um die Schultern legte, und mußte daran denken, wie die Zauberkraft des Schwertes reagiert hatte, als sie seine Hand berührte.
    »Wir brechen besser auf«, erinnerte Zedd sie.
    Nach ungefähr einer Meile kreuzten sich verschiedene kleinere Pfade. Richard führte sie den gesuchten Weg hinab. Der Zauberer verstreute noch etwas von seinem Zauberstaub und verwischte so ihre Spur. Ihr Pfad war jetzt schmaler. Richard ging voraus, Kahlan in der Mitte, und Zedd bildete den Schluß. Alle drei hielten beim Gehen ein waches Auge auf den Himmel. Obwohl es unbequem war, lief Richard mit der

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