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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Angst durchflutete.
    »Die meisten Leute verstehen weder die Grenze noch unsere Aufgabe. Sie glauben, wir sind irgendeine dämliche Truppe, die für die Einhaltung bestimmter Gesetze sorgen soll. Viele fürchten sich vor der Grenze, meist ältere Menschen. Wieder andere glauben zu wissen, was für sie am besten ist und gehen dorthin, um zu wildern. Sie haben keine Angst vor der Grenze, also machen wir ihnen wenigstens angst vor den Posten. Das ist für sie etwas Wirkliches. Wir sorgen dafür, daß es so bleibt. Es gefällt ihnen nicht, aber aus Angst vor uns bleiben sie fort. Ein paar betrachten es als Spiel. Sie wollen herausfinden, ob sie damit durchkommen. Wir fangen wohl kaum alle. Genaugenommen ist es uns egal. Aber uns ist nicht egal, ob wir genügend fangen, damit die Wölfe an der Grenze nicht ausreichend Kaninchen haben, um immer stärker zu werden.
    Wir schützen die Leute, aber nicht indem wir sie daran hindern, ins Grenzgebiet zu gehen. Wer so dumm ist, dem können wir auch nicht mehr helfen. Unsere Aufgabe ist es, die Mehrheit von der Grenze fernzuhalten, und dafür zu sorgen, daß sie selbst undurchlässig bleibt, damit die Wesen innerhalb des Gebietes nicht herauskommen und sich über alle anderen hermachen. Sämtliche Posten haben Wesen gesehen, die sich hatten befreien können. Wir verstehen das, andere nicht. In der letzten Zeit konnten sich immer mehr Wesen befreien. Die Regierung deines Bruders bezahlt uns vielleicht, aber begreifen tut sie fast nichts. Unsere Loyalität gilt weder ihr noch irgendwelchen Gesetzen. Unsere einzige Pflicht ist es, die Menschen vor den Wesen aus der Finsternis zu schützen. Wir betrachten uns als unabhängig. Befehle nehmen wir nur entgegen, wenn sie uns nicht an unserer Arbeit hindern. Dadurch bleibt alles im freundlichen Rahmen. Doch wenn die Zeit kommt, werden wir nur noch unsere eigenen Ziele verfolgen und unseren eigenen Befehlen gehorchen.«
    Er setzte sich wieder an den Tisch und stützte die Ellenbogen auf. »Letzten Endes gibt es nur einen, dessen Befehlen wir gehorchen werden, weil unsere Sache ein Teil seiner größeren Sache ist. Und dieser eine ist der echte Sucher.« Er ergriff das Schwert mit seinen großen Händen, blickte Richard in die Augen und hielt es ihm hin. »Mein Leben und meine Loyalität gehören dem Sucher.«
    Richard lehnte sich bewegt zurück. »Ich danke dir, Chase.« Er sah kurz zum Zauberer hinüber, dann wieder zum Grenzposten. »Wir werden dir jetzt erzählen, was bisher geschehen ist, und dann sage ich dir, was ich tun möchte.«
    Richard und Zedd teilten sich die Erzählung. Chase sollte alles erfahren. Er sollte begreifen, daß halbherzige Bemühungen keinen Sinn hatten, daß es um Sieg ging oder Tod, und zwar auf Darken Rahls und nicht ihr Betreiben hin. Während sie erzählten, blickte Chase vom einen zum anderen. Er begriff, wie ernst es ihnen war. Als von der Magie der Ordnung die Rede war, wirkte er verbittert. Sie brauchten ihn nicht zu überzeugen; er hatte bereits mehr gesehen, als sie vielleicht je erfahren würden. Er stellte einige Fragen und hörte aufmerksam zu.
    Die Geschichte, wie Zedd mit dem Pöbel umgesprungen war, gefiel ihm dagegen. Sein donnerndes Lachen füllte den Raum und ihm kamen die Tränen.
    Die Tür ging auf, und Kahlan und Emma traten ins Licht. Kahlan war in feine Waldkleider gehüllt, in dunkelgrüne Hosen mit weitem Gürtel, ein hellbraunes Hemd, einen dunklen Umhang. Dazu trug sie einen guten Rucksack. Stiefel und Hüfttasche waren ihre eigenen. Sie schien wie geschaffen für ein Leben im Wald. Dennoch, ihr Haar, ihr Gesicht, ihr Körper und mehr noch ihre Haltung verrieten, wieviel mehr als das sie war.
    Richard stellte sie Chase vor. »Meine Führerin.«
    Chase zog die Augenbrauen hoch.
    Emma erblickte das Schwert. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte Richard, daß sie verstand. Sie stellte sich wieder hinter ihren Gatten, berührte jedoch nicht sein Haar, sondern legte ihm schlicht eine Hand auf die Schulter. Sie wollte in seiner Nähe sein. Dieser nächtliche Besuch bedeutete Ärger. Richard schob das Schwert in die Scheide, und Kahlan setzte sich zu ihm, während er die Erzählung über die Ereignisse der Nacht beendete. Als er fertig war, saßen sie alle einige Minuten schweigend da.
    »Wie kann ich dir helfen, Richard?« fragte Chase schließlich.
    Richard sprach leise, aber bestimmt. »Verrate mir, wo der Paß ist.«
    Chase hob scharf den Blick. »Welcher Paß?«
    »Der Paß über die

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