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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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überlassen.«
    Richard drehte sich zu dem Zauberer um. »Ein Trick? Es war bloß ein Trick? Ich dachte, du hättest echte Zauberei vollbracht.« Er wirkte irgendwie enttäuscht.
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Wenn man einen Trick ordentlich ausführt, wirkt er manchmal besser als Zauberei. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, ein guter Trick ist echte Zauberei.«
    »Trotzdem, es war bloß ein Trick.«
    Der Zauberer hob den Finger. »Ergebnisse, Richard. Das ist es, was zählt. Auf deine Art hätten alle Männer ihre Köpfe verloren.«
    Richard mußte grinsen. »Zedd, ich glaube, einigen wäre das lieber gewesen als das, was du ihnen angetan hast.« Zedd lachte. »Das war es also, was wir uns ansehen und von dem wir etwas lernen sollten? Daß ein Trick ebenso wirksam sein kann wie Zauberei?«
    »Ja, aber auch noch etwas Wichtigeres. Wie gesagt, diese Suppe wurde uns von verborgener Hand eingebrockt, von Darken Rahls Hand. Aber er hat heute abend einen Fehler gemacht. Es ist falsch, Gewalt nur unzureichend anzuwenden. Damit gibt man seinem Feind eine zweite Chance. Das war die Lektion, die ihr lernen solltet. Lernt sie gut. Wenn eure Zeit kommt, bekommt ihr vielleicht keine zweite Chance.«
    Richard runzelte die Stirn. »Dann frage ich mich, warum er es getan hat.«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Vielleicht verfügt er in diesem Land noch nicht über genügend Macht. Aber auch dann war der Versuch ein Fehler, denn er hat uns nur gewarnt.«
    Sie wollten zur Tür. Es gab noch reichlich Arbeit, bevor sie schlafen konnten. Richard ging im Kopf die Liste durch, doch ein seltsames Gefühl lenkte ihn ab.
    Die Erkenntnis überkam ihn wie ein kalter Guß. Ihm stockte der Atem. Er wirbelte herum, die Augen aufgerissen, und packte eine Handvoll von Zedds Gewand.
    »Wir müssen fort von hier! Jetzt gleich!«
    »Was?«
    »Zedd! Darken Rahl ist nicht dumm! Er will, daß wir uns sicher fühlen, uns in Zuversicht wiegen! Er wußte, wir wären gerissen genug, um diese Männer auf die eine oder andere Art zu besiegen. Genau das wollte er sogar, damit wir anschließend herumsitzen, uns auf die Schulter klopfen, während er uns holt. Er hat keine Angst vor dir. Du hast selbst gesagt, er sei stärker als ein Zauberer, er habe keine Angst vor dem Schwert und auch vor Kahlan nicht. Er ist in diesem Augenblick auf dem Weg hierher! Er will uns alle, hier und jetzt, in dieser Nacht schnappen! Er hat einen Fehler gemacht, dies war sein Plan. Du hast es selber gesagt, ein Trick wirkt manchmal besser als Zauberei. Und genau das hat er getan. All dies war ein Trick, um uns abzulenken!«
    Kahlan wurde bleich. »Zedd, Richard hat recht. Das ist genau seine Denkweise, daran erkennt man ihn. Er erledigt die Dinge gerne auf die Art, die man nicht erwartet. Wir müssen augenblicklich fort von hier.«
    »Verdammt! Ich war ein alter Narr! Ihr habt recht. Wir müssen sofort aufbrechen, doch ohne meinen Felsen kann ich nicht fort.« Er schoß los, ums Haus herum.
    »Zedd, wir haben keine Zeit!«
    Der Alte lief bereits mit fliegendem Gewand und Haaren den Hügel hinauf, hinein in die Dunkelheit. Kahlan folgte Richard ins Haus. Sie hatten sich bis zur Trägheit einlullen lassen. Er konnte kaum glauben, wie dumm er gewesen war, Rahl zu unterschätzen. Er riß seinen Rucksack aus der Ecke neben dem Kamin, eilte ins Zimmer und tastete unter seinem Hemd nach dem Zahn. Er fand ihn und kehrte mit seinem Waldgewand zurück. Er warf es Kahlan um die Schultern und sah sich rasch um, ob er noch etwas anderes mitnehmen könnte. Doch es gab weder Zeit zum Nachdenken noch irgend etwas, für das es sich gelohnt hätte, das Leben zu riskieren. Er packte sie am Arm und schoß zur Tür. Zedd war bereits wieder da und stand keuchend draußen im Gras vor dem Haus.
    »Und der Felsen?« wollte Richard wissen. Ausgeschlossen, daß Zedd ihn heben, geschweige denn tragen konnte.
    »In meiner Tasche«, erwiderte der Zauberer mit einem Lächeln. Richard hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern. Plötzlich war der Kater da. Irgendwie hatte er ihre Hektik mitbekommen und strich ihnen um die Beine. Zedd nahm ihn auf den Arm. »Ich kann dich nicht hierlassen, Kater. Uns steht Ärger ins Haus.« Zedd hob die Klappe von Richards Rucksack hoch und stopfte den Kater hinein.
    Richard hatte ein ungutes Gefühl. Er sah sich um, ließ den Blick durch die Dunkelheit schweifen, auf der Suche nach etwas, das nicht an seinem Ort oder im Verborgenen war. Er entdeckte

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