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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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über die Stufe springen, ohne dich zu berühren!« Ich holte tief Luft. »Ich liebe dich.«
    »Aber ich …«, wollte Leandra sagen, ich küsste sie und schlug zu.
    »Nette Abschiedsgeste«, meinte Janos, als ich ihre bewusstlose Gestalt auf die Stufe bettete.
    Die Walze kam unaufhaltsam näher.
    »Mist, das wird den Sergeant aber ärgern«, sagte einer der anderen Männer.
    »Und mich erst«, sagte Janos.
    Die Walze war nun nahe, keine zwölf Schritt mehr entfernt …
    »Es wird nicht alle erwischen«, sagte Varosch. Seine Augen glänzten fiebrig. »Wenn genügend unter der Walze sind …«
    »Gut zu wissen«, sagte Janos. »Das macht es richtig leicht, der Erste zu sein.« Alle wichen wir zurück, einige hatten sogar ihre Schwerter gezogen, als ob sie damit etwas gegen die Walze ausrichten könnten. Der Stein zu meinen Füßen zitterte immer heftiger unter ihrem Gewicht.
    »Probieren wir es«, rief Janos und nahm den Toten, um ihn vor die Walze zu werfen, es knirschte und knackte abscheulich, Blut spritzte, aber die Walze rollte weiter.
    »Mist! So viel dazu«, meinte Janos und verzog das Gesicht. Doch dann blieb er stehen und lachte laut. »Wir sind bescheuert! Zurück, hinter mich, schnell!« Keiner zögerte. Was auch immer Janos vorhatte, hinter ihm waren sie weiter von der Walze entfernt. Janos stampfte auf den Boden auf und warf sich zurück, als aus Boden, Decke und Wänden jeweils zwölf stählerne Speere schnellten.
    Stahl kreischte und bog sich, als die Walze gegen das Geflecht aus Spießen anrollte, diese verbog und verbog und verbog – und zum Stillstand kam.
    Blut von dem Toten, ausgedrückt wie von einer Saftpresse, floss zwischen meinen Füßen und gefror, noch bevor es die Stufe erreichte, auf der Leandra lag.
    Ich hob sie an und bettete sie in den Gang, damit sie nicht in den See stürzte, sobald sie erwachte.
    Wir hatten nun ein Stück des Gangs für uns, von der Kante der Tür bis zur Walze und den verbogenen Speeren waren es nur etwa zehn Schritte.
    »Götter!«, flüsterte Varosch ehrfurchtsvoll. »Gute Idee, Janos!«
    Der Banditenführer nickte nur und befingerte eine Stelle an seinem Umhang, an der ihm ein Speer ein Loch gerissen hatte. Dann betrachtete er schweigend die Walze.
    »Astarte, Boron, Soltar, ach du heiliger Kuhdung!«, flüsterte jemand neben mir.
    »Wenn das ein Dankesgebet ist«, hörte ich leise Sieglinde, »mangelt es ihm an Pietät – aber verdammt, ich stimme zu: Das war ganz schöner Mist!«
    Simon trat an die Walze heran und musterte die verbogenen Speere. Dann hob er seine Picke hoch, studierte sie genauer und blickte wieder zu dem steinernen Ungetüm auf. »Das wird etwas dauern, Ser Havald.«
    »Ihr meint …?«, fragte ich ungläubig.
    »Wir haben uns schon durch anderen Stein gegraben«, sagte Simon. »Nicht wahr, Männer?« Die anderen Bergarbeiter nickten.
    »Die Speere werden das Problem sein«, gab Palus zu bedenken. »Das ist richtig solider Stahl. Den Göttern sei Dank«, fügte er mit Inbrunst hinzu.
    »Nicht wirklich«, sagte Sieglinde. Sie zog Eiswehr und hielt die Spitze der Klinge gegen den mittleren oberen Speer. Plötzlich überzog eine Eisschicht den Speer, sie tippte mit der Spitze leicht dagegen, und mit einem hellen, singenden Ton zerbarst er in kleine Splitter, die auf uns herabregneten.
    »Beeindruckend«, sagte Janos leise. Sieglinde drehte sich, immer noch mit ihrer Klinge in der Hand, langsam zu ihm um, während der größte Teil von uns immer noch überrascht auf die Reste des Speers starrte.
    »Ich bin nicht länger hilflos, Janos. Komm mir zu nahe und …« Sie vollführte eine Geste mit der Klinge.
    Janos sah sie an und nickte. »Schon gut.« Er wandte sich an mich. »Ich glaube, wir werden hier eine Rast machen.«
    »Müssen wir wohl«, stimmte ich zu. Ich suchte mir einen Platz an der Wand, ließ mich nieder und strich Leandra über ihr Haar. Sie schlug die Augen auf.
    »Wenn du das noch einmal machst, bringe ich dich um«, zischte sie erbost. »Ich bin verdammt noch mal kein kleines Mädchen!«
    »Ja«, erwiderte ich demütig. »Ich werde an meinem Charakter arbeiten. Aber das hier musste schnell gehen, ich wollte nicht diskutieren, sondern dich schützen.«
    »Das war jetzt schon das zweite Mal. Wenn das öfter vorkommt, dann … Du bist ein …« Sie verstummte, immer noch zornig.
    »Schade«, Zokora unterbrach uns. Sie stand jetzt wieder im Eingang. »Ich hatte mir die erste Strophe für euer Lied schon überlegt. Irgendetwas

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