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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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eine grausame Waffe. Sie vermag Wahrheit von Lüge zu trennen; wird vom Träger ein Urteil verlangt, führt dieser es unerbittlich aus. Deshalb heißt sie so. Steinherz, weil der Richter ein Herz aus Stein haben muss, bis das Urteil vollstreckt wird. Wer auch immer diese Waffe in einem solchen Moment trägt, wird keinen Hass und auch kein Mitleid fühlen.«
    »Sie heißt deshalb auch Königsklinge, nicht wahr?«, fragte Janos leise.
    »Ja. Sie war lange im Besitz der Könige von Illian. Bis man sie mir gab, damit ich meine Mission durchführen kann.«
    »Welche Mission ist das, Sera?«, fragte einer der Männer.
    »Ich werde nach Askir reisen und den ewigen Herrscher um Hilfe gegen Thalak bitten.«
    »Wenn er noch ewig ist«, gab Janos zu bedenken.
    »Irgendwie glaube ich, dass er noch unter uns weilt«, sagte Sieglinde überzeugt und warf ihm einen trotzigen Seitenblick zu.
    »Eiswehr war für die Seeschlangen gedacht«, fuhr Sieglinde fort. »Aber sie wurde vertauscht, aus Versehen kam sie zu den Bullen. Sie hatte einst andere Kräfte, aber sie passte sich an. Sie verbrachte so lange Zeit im Eis, dass sie sich erneut veränderte. Allerdings hat der Name eine andere Bedeutung. Bullen sind oft die Ersten, die das Schlachtfeld erreichen. So wie Steinherz das Herz des Richters in Stein verwandelt, um ein Urteil zu fällen, schützt Eiswehr davor, dass die Grausamkeit des Krieges wie Eis in das Herz des Trägers Einzug hält. Eiswehr schützt und bringt Gnade für die Gegner, die ebenfalls treu für ihren eigenen Herrscher kämpfen.«
    Sie sah die Blicke der anderen und lächelte. »Nein, Eiswehr wird mich nicht zur Gnade gegenüber Balthasar bewegen, Eiswehr sieht das mit Verrätern anders. Für sie hebt sie sich das Eis auf, denn die tiefste Hölle Soltars ist die aus Eis und, wie jeder weiß, den Verrätern vorbehalten.«
    »Und warum frieren wir?«, rief jemand.
    »Wir frieren nicht«, warf Janos ein. Überrascht sah ich ihn an, denn er hatte Recht. Es war nicht mehr so kalt.
    »Ich hoffe, das bedeutet nicht, dass Balthasar Erfolg mit seinem Unterfangen hat«, sagte Sieglinde.
    »Wohl kaum«, warf Janos ein. »Er muss sich einen Weg suchen, allein diese Fallen hier werden ihn Zeit gekostet haben.«
    »Nicht so viel wie uns«, meinte Simon. »Wir brauchen hier noch Stunden.«
    »Und was ist mit Eurer Klinge, Ser Havald?«, fragte Joakim.
    Ich öffnete die Augen und zögerte. Noch nie hatte ich mit anderen über meine Klinge gesprochen, über die Last, die sie mir aufbürdete.
    »Sie ist die schrecklichste von allen«, gab ich leise Antwort. »Sie ist die Klinge des Todes. Sie gehörte ursprünglich zu den Nachtfalken, den Spionen des Imperiums. Oftmals nimmt ein gegnerischer Spion sein Wissen mit in den Tod. Die Klinge heißt Seelenreißer. Sie reißt Seelen heraus wie ein Nekromant.«
    Alle sahen mich an.
    »Nein, ich bin keiner. Aber wenn ich mit dieser Klinge töte, erhalte ich von jedem Gegner etwas. Aber noch nie habe ich etwas durch sie erfahren. Wenn sie einst das Wissen der Toten auf den Träger übertrug, dann tut sie es nicht mehr. Was sie nun vollbringt, ist um vieles schrecklicher.«
    Neugierige Blicke lagen auf mir.
    »Simon«, sagte ich leise.
    »Ja?«
    »Kommt her und setzt Euch zu uns.«
    Simon erschien im Lichtkreis der fünf Öllaternen.
    »Hört zu. Wir wissen nun, dass Balthasar Euren Bruder in einen Werwolf verwandelte, um uns, die wir einen suchten, ein falsches Opfer zu geben. Balthasar hat damals die magischen Ketten der Schamanen gestohlen. Sie hätten wertlos sein sollen, die Magie lange erloschen. Aber, was auch immer er in dieser ersten Nacht hier tat, es brachte diesen Talismanen ihre magische Fähigkeit wieder, und jemand, vielleicht er selbst oder Sternheim, verwandelte sich in einen Wolf und fiel über Theobald her. Es erklärt auch, weshalb die ganze Baronengesellschaft, die im Stall schlief, nichts gehört haben wollte von dem Kampf Theobalds und seines Hundes gegen den Werwolf. Einer von ihnen war es selbst, und der Rest hat interessiert zugesehen, möchte ich wetten. Es war nicht dein Bruder, der den Stallburschen tötete. Balthasar hat ihm erst später die Kette umgelegt und ihn so zu einem Wolf gemacht, um uns zu täuschen.
    Maktor wurde von ihm missbraucht. Aber es war meine Klinge, die ihn tötete.« Ich sprach leise, es war schwer für mich fortzufahren. Niemand sagte etwas, alle schauten mich an, aber ich selbst sah nur Simons Augen.
    Ich schlug die Kapuze zurück, so dass

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