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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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lediglich zu erwähnen, dass er selbst ihn in den Brunnen geworfen hat, da Martin ihn in der Küche offensichtlich bei etwas ertappt hatte.« Ich betrachtete Sieglinde eingehend. »Wie geht es dir?«
    Sie blickte zu mir auf. »Ich würde sagen gut.«
    »Das freut mich, aber das war nicht der Kern meiner Frage, bist du … du?«
    Sie legte sich die Hand auf die Brust. »Ich bin ich. Aber ich weiß, was Ihr meint, Serg … Ser Havald. Ich blicke zurück und weiß, dass ich anders war. Feenberührt. Aber jetzt bin ich ich, dieses Ich, und es ist richtig.« Sie sah mich mit ernsten Augen an. »Es fühlt sich an, wie es sich anfühlen soll. Versteht Ihr?«
    »Ja«, sagte ich und tat es auch. Ich tauschte einen Blick mit Leandra.
    Varosch testete das Eis mit seinem Fuß und blickte zurück zu mir, er machte eine vage Handbewegung als Zeichen dafür, dass er nicht sicher war, ob das Eis unser Gewicht hielt.
    »Lasst mich vorbei«, drängte Zokora barsch. Sie trat an den Rand des Eissees und erhob sich einige Daumenbreit in die Luft. Ich sah meine Leute an – es waren jetzt meine Leute –, einige blickten erstaunt, andere teilnahmslos.
    Wie ein Schatten glitt Zokora über das Eis, und als ich blinzelte, war sie verschwunden. Es dauerte nicht lange, da erschien sie wieder, sie tauchte aus einem dunklen Schatten vor mir auf, und ich hatte Seelenreißer bereits in der Hand, bevor ich ihre Augen erkannte.
    »Achtet darauf, Euch nicht selbst zu schneiden«, sagte sie und lächelte ihr blutiges Lächeln. »Sie sind über den See gerudert«, fuhr sie fort. »Drüben findet sich ein zerstörtes Boot. Der See ist noch nicht lange gefroren, üblicherweise führt er wohl gar kein Eis. Balthasar hat, nachdem sie drüben waren, mit Magie nachgeholfen.«
    »Eiszauber.«
    »Dort drüben am anderen Ufer ist eine schwere steinerne Tür in der Wand. Zwergenarbeit. Sehr alt.« Sie lächelte grimmig. »Mit einer direkten Aufforderung an meine Rasse, sich zur tiefsten Hölle zu scheren. Ohne Bier. Wir mochten uns noch nie, Zwerge und Dunkelelfen.«
    Irgendjemand lachte leise, und auch ich schmunzelte. Zokora zog eine Augenbraue hoch.
    »Also, was machen wir? Trägt uns das Eis?«, fragte ich.
    »Nein«, meinte Zokora. »Er hat es mit Absicht so dünn gemacht, dass wir daran scheitern müssen.«
    »Ich kenne eine Methode«, sagte Simon, der Bergarbeiter.
    Ich sah ihn fragend an.
    »Manchmal stoßen wir im Berg auch auf solche zugefrorenen Seen. Aber wenn man nicht geht, sondern liegt, ist es, als wäre das Eis dreimal stärker. Vor allem, wenn man sich schnell bewegt.«
    »Über das Eis robben erscheint mir nicht schnell«, widersprach ich.
    »Und wäre ein Fehler. Mit den Eisenverstärkungen an unseren Ellenbogen kratzen wir am Eis, es würde unter uns brechen. Nein. Wir legen uns auf den Rücken, auf unsere Mäntel, und jemand zieht uns hinüber, so schnell es geht.«
    »Und wenn das Eis bricht, ersaufen wir«, bemerkte Janos.
    »Ja.« Simon nickte ernst. »Dann ersaufen wir.«
    »Wie schnell könntet Ihr uns ziehen, Zokora?«, fragte ich die Dunkelelfe.
    »Schnell genug. Aber zuerst nur einen. Unter der Tür aus Stein ist ein schmaler Sims, dort ist kaum Platz für mehr als eine Person. Und die Tür ist verschlossen.«
    »Dann lasst mich«, sagte Varosch von hinten. »Türen sind meine Spezialität.«
    »Seit wann denn das?«, fragte Palus überrascht.
    Varosch lächelte. »Mikail kannte sich damit aus.«
    »Du kannst ihn fragen?«, kam eine erstaunte Stimme aus den Reihen der anderen.
    »Nein, aber … aber ich habe so ein Gefühl.«
    »Ich weiß, was er meint«, mischte sich Sieglinde ein.
    »Das glaube ich dir gerne«, antwortete ich ihr. »In Ordnung. Varosch geht als Erster, wir folgen, sobald er die Tür geöffnet hat.«
    Wir sahen zu, wie sich Varosch am Ufer auf den Boden legte, sorgsam in seinen Mantel gehüllt. Er hielt ein Stück Seil über seinem Kopf hoch, Zokora ergriff es, und ohne weiteres Zögern eilte sie los, selbst Varosch war davon so überrascht, dass er beinahe das Seil losließ. Mit einem Ruck schlitterte er auf das Eis und entschwand mit einem leisen Rauschen in die Dunkelheit.
    »Bäh«, meinte Janos. »Ich kann nicht sagen, dass mir das gefällt. Auf dem Rücken liegend wie eine Schildkröte und genauso hilflos.«
    »Ihr könntet auch aufrecht losmarschieren«, gab Leandra zurück.
    »Und aufrecht untergehen, was Euch wohl gefallen würde, ich weiß. Nun, ich hätte es entlang des Randes versucht. Vielleicht kann

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