Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Sprach-, Konzentrations- und Schreib-Lese-Störungen können die Folge sein, ebenso wie Minderwertigkeitskomplexe und Unsicherheit des betroffenen Kindes.
Kinder kommen auch »mit links« gut durchs Leben: Linkshänder sind ebenso normal wie Rechtshänder und fast immer sehr kreativ. Also keine Panik, wenn sich im zweiten bis dritten Lebensjahr herausstellt, dass Ihr Kind lieber die linke Hand benutzt. Testen Sie spielerisch, ob es nur eine zeitweilige Vorliebe ist oder ob die Händigkeit bereits ausgeprägt ist. Wechselt Ihr Kind die Hand häufig, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt darüber.
Meist haben kleine Linkshänder bis zum Schuleintritt gar keine Schwierigkeiten. Schon Bestecke und Kinderscheren gibt es heute in der Linkshänder-Version zu kaufen. So können alle Kinder von klein auf ihre bevorzugte Hand benutzen und trainieren.
Erst wenn es ans Schreiben geht, haben es Linkshänder oft schwerer. Ihr Kind braucht dann meist mehr Unterstützung als ein Rechtshänder. Wundern Sie sich nicht, wenn es beim Schreiben langsamer arbeitet und schneller erschöpft ist, da die Arbeitsrichtung in den Heften und Büchern auf Rechtshänder ausgelegt ist. Das Schreiben strengt Ihr Kind anfangs sehr an. Zahlen, Buchstaben oder Wörter in Spiegelschrift, vertauschte und verdrehte Buchstaben sowie von rechts nach links geschriebene Wörter sind keine Seltenheit. Doch mit Ihrer geduldigen Anleitung überwindet Ihr Kind sicher auch diese Hürden bald. Einen Preis in Schönschrift muss es ja nicht unbedingt gewinnen!
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Kleine Linkshänder unterstützen
Informieren Sie den Lehrer Ihres Kindes. So bekommt es auch in der Schule die nötige Hilfe, etwa einen Platz mit günstigen Lichtverhältnissen für Linkshänder.
Besorgen Sie das richtige Werkzeug: Scheren, Spitzer, Kindertaschenmesser und Füller gibt es speziell für Linkshänder. Zum Schreiben reicht am Anfang ein dreieckiger Bleistift.
Achten Sie auf eine unverkrampfte Schreibhaltung: Die linke Hand sollte gerade und locker sein und sich auf den kleinen Finger stützen. Handrücken und Unterarm bilden einen stumpfen Winkel. Die Finger bleiben unter der Schreiblinie. Das Ende des Stiftes zeigt Richtung Schulter.
Legen Sie Hefte stets in die richtige Position. Die Seite, auf der Ihr Kind schreibt, muss links von der Mittelachse des Körpers liegen. Das Heft liegt in einem Winkel von etwa 30 Grad schräg nach links gedreht. Vielleicht markieren Sie Ihrem Kind diese Lage auf seinem Schreibtisch.
In vielen Schreiblernheften stehen die neuen Buchstaben und Wörter links. Für Linkshänder ist das ungünstig, da ihr Arm sie verdeckt. Schreiben Sie Ihrem Kind alles auf die rechte Seite oder kleben Sie eine Kopie oben rechts ins Heft, wenn dort mehr Platz ist. Notfalls geben Sie Ihrem Kind die Vorlage auf einem Extrablatt.
TIPP: Welche Hand bevorzugt Ihr Kind?
Rollen Sie Ihrem Kind einen Ball zu. Mit welcher Hand greift es danach? Sie können ihm den Ball oder ein Tuch auch zuwerfen.
Lassen Sie Ihr Kind einen Hammer benutzen oder eine Schachtel öffnen, die schwer aufgeht. Welche Hand arbeitet?
Die Koordination trainieren
Machen Sie gemeinsam Schwungübungen. Lassen Sie Ihren Linkshänder Kringel, Wellen, Schnecken, Kreisel, Schlaufen oder einfach nur Schlangenlinien malen, immer von links nach rechts. Wunderbar eignet sich auch eine liegende Acht. Wichtig dabei: Die Acht sollte so liegen, dass beim Malen die Körpermitte überquert wird. So werden beide Gehirnhälften aktiviert.
Lügen: Eine fantastische Welt
»Mama, im Garten ist ein UFO gelandet. Es hat Funken gesprüht. Dann sind grüne Männchen ausgestiegen, und die haben mich gefragt, ob ich mit ihnen mitfliegen will. Aber ich wollte nicht. Dann haben sie in unserem Garten ein paar Erdbeeren gepflückt und sind wieder abgehauen.«
Moritz (vier Jahre) trägt die Geschichte mit großem Ernst vor und ist erbost, dass keiner sie ihm glauben will. Er ist in der magischen Phase, in der die Fantasie mit Kindern ab und an durchgeht. Bis zum Alter von vier Jahren lügen Kinder noch nicht vorsätzlich und bewusst: Fantasie und Wirklichkeit vermischen sich einfach. Die Kinder müssen erst lernen, mit der Wahrheit präziser umzugehen. Manchmal halten sie das für wahr, was sie sich sehr wünschen. Erst zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr kann Ihr Kind sicher zwischen Realität und Fantasie, Wahrheit und Lüge unterscheiden – und Lügen
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