Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
auf den Dachboden kommt. So übt Ihr Kind, sich mit wenigem intensiver zu beschäftigen.
Sorgen Sie für Bewegung. Wenn der Kopf gar nicht mehr bei der Sache ist, braucht der Körper oft Sauerstoffnachschub. Toben an frischer Luft kann da Wunder wirken.
Auch kleine Bewegungen regen das Gehirn an. Lassen Sie Ihr Kind ab und an auf einem Gymnastikball Platz nehmen statt auf dem Stuhl. Es kann auch einen kleinen Stein oder eine Murmel in der Hand hin und her bewegen. Kaugummikauen fördert ebenfalls die Aufmerksamkeit.
Massieren Sie Ihrem Kind die Ohren: Nehmen Sie die Ohrmuschel zwischen Daumen und Zeigefinger und lassen Ihre Finger mit kreisenden Bewegungen von innen nach außen und von oben nach unten wandern – ganz sanft und vorsichtig. Ihr Kind kann seinen Kopf dabei langsam hin- und herdrehen (eine Übung aus der Kinesiologie, siehe Buchtipp › ).
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Langeweile: Ich hab gar keine Idee!
»Mir ist so langweilig. Ich weiß nicht, was ich tun soll.« Sätze, die viele Eltern zur Verzweiflung bringen. Oft hängen schon kleine Kinder völlig gelangweilt herum. Oder machen Unsinn, damit überhaupt etwas passiert. Eltern sind ratlos: Das Kind hat doch alles?! Aber Spielzeugberge helfen nicht gegen Langeweile, ständige Aktionen und Termine überbrücken nur kurzfristig die Leere.
Wo können die Kids heute noch gefahrlos draußen spielen? Wo die Neugier befriedigen, den Entdeckerdrang ausleben? Wer weder Unordnung noch Lärm machen darf und möglichst sauber bleiben soll, hat als Kind Probleme, sich zu beschäftigen. Kein Wunder, dass Kreativität, Fantasie und Tatendrang auf der Strecke bleiben. Ständige Langeweile ist ein Alarmsignal: Ihr Kind hungert nach Anregungen, neuen Reizen, größeren Freiräumen.
HOCHBEGABTE KINDER
Hervorragendes Gedächtnis, schnelles Denk- und Reaktionsvermögen, die Fähigkeit zu absoluter Konzentration – wenn sie gefordert sind, drehen hochbegabte Kinder voll auf. Der Alltag ist für sie jedoch oft Langeweile pur, weil sie vollkommen unterfordert sind. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind überdurchschnittlich intelligent ist, können Sie es testen lassen. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, er weiß, wohin Sie sich wenden können.
Der Langeweile Paroli bieten
Beim Spielzeugkauf gilt: Lieber weniges, aber Gutes als viel Unsinniges. Dinge, die sich vielseitig verwenden lassen, fördern die Kreativität: Holzklötze, Steckfiguren, Baukästen, Holzperlen-Sets ...
Gehen Sie mit Ihrem Kind möglichst oft in die Natur. Im Wald, auf Wiesen oder am Teich entdecken Sie jede Menge »Spielzeug«: Holzstücke, Steine, Federn, Stöcke, Schneckenhäuser ...
Geben Sie Ihrem Kind Aufgaben. Lassen Sie es Blumen gießen, staubsaugen, Nägel in ein Brett einschlagen. Echte Geräte sind dabei natürlich immer interessanter als die Spielzeugversion.
Sorgen Sie immer wieder für neue Anregungen. Probieren Sie Spiele gemeinsam mit Ihrem Kind aus, zeigen Sie, wie etwas funktioniert. Regen Sie Experimente an: Malen auf Stoff und Glas statt auf Papier, Gipsabdrücke herstellen, Balanceakte auf Beetbegrenzungen ...
Schaffen Sie Raum für Bewegung. Lassen Sie Ihr Kind so oft wie möglich draußen spielen. Und richten Sie möglichst auch zu Hause eine »Tobe-Ecke« ein: alte Matratzen, Kissen, vielleicht eine Schaukel im Türrahmen oder eine Hängematte.
Halten Sie für Notfälle eine Anti-Langeweile-Kiste parat. Sammeln Sie darin alles, was für Ihr Kind spannend sein könnte: ein kniffliges Spiel, Schminke, Knete, Schrauben, Fotos ...
Wie wär’s mal mit einem spielzeugfreien Nachmittag: Verstauen Sie gemeinsam alles Spielzeug in Kisten und Regalen, so dass nichts mehr griffbereit herumliegt. Dann erzählen Sie Ihrem Kind, dass Sie ein »Experiment« machen wollen: Spielen ohne Spielzeug. Fragen Sie es: »Hast du eine Idee, was du tun könntest?« Warten Sie geduldig ab und geben Sie höchstens kleine Anstöße: Nehmen Sie einen Kochtopf und schlagen Sie darauf. Welche Töne gibt er von sich? Womit lässt sich noch Musik machen? Holen Sie eine Zeitung. Legen Sie einzelne Blätter als Brücke durchs Zimmer – wer danebentritt, landet im »Wasser«. Reißen Sie Fotos für eine Collage heraus. Falten Sie Schiffchen. Testen Sie, ob diese im Waschbecken schwimmen. Werfen Sie alle Kissen und Decken auf einen Haufen. Daraus lässt sich eine prima Höhle bauen! Ihrem Kind wird sicher noch
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