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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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zielgerichtet einzusetzen. Wer als Kind gelernt hat, seine Hilflosigkeit herauszukehren, um andere für sich einzuspannen, tut das oft auch später noch. Alle springen, weil sie das Gequengel nicht aushalten, aber keiner traut sich, dem Jammern konsequent ein Ende zu setzen.
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Artikulieren statt Jammern
Bleiben Sie konsequent und ruhig, auch wenn es anstrengend ist. Quengeln darf keinesfalls Erfolg haben! Nein heißt Nein.
Reagieren Sie grundsätzlich nicht auf demonstrative Hilflosigkeit. Wenn Ihr Kind Hilfe benötigt, muss es das – natürlich seinem Alter entsprechend – äußern. Jammern und Quengeln dagegen führen nicht zu einem Hilfsangebot.
    HAND AUFS HERZ
Geben Sie immer wieder ziemlich schnell nach, wenn Ihr Kind quengelt?
Äußern Sie Ihre Wünsche in der Regel direkt, oder neigen Sie zum Jammern?
Gehören Sie zu den allzeit bereiten rettenden Engeln, die sofort springen, wenn jemand Hilflosigkeit demonstriert?
Nutzen Sie Erzählungen anderer Menschen gern, um die eigene Leidensgeschichte vortragen zu können?
Tipps für den »Ernstfall«
Beginnt Ihr Kind zu quengeln, fordern Sie es sofort unmissverständlich auf, seinen Wunsch im vernünftigen Ton vorzutragen.
Machen Sie ihm in ruhigem Ton deutlich, dass das Quengeln Sie wütend macht und Sie keine Lust haben, darauf einzugehen.

Schimpfwörter: Pfui Teufel!
    Schon kleine Kinder schockieren ihre Eltern mit Schimpfwörtern: zärtlich neckende, derbe und dumme. Die ersten Schimpfwörter lernen sie meist in der eigenen Familie: Sie haben die Mama heimlich schimpfen und den Opa fluchen gehört. Später bringen sie Wörter aus dem Kindergarten oder der Schule mit und greifen auf der Straße Gehörtes auf. Eltern machen sich dann oft Sorgen um das Sprachniveau ihrer Kinder. Aber meist lernen Kinder schnell zu unterscheiden: Das Arschloch gehört auf die Straße, während der Armleuchter gerade noch zu Hause akzeptiert wird. Und Kinder lieben Sprachspielereien. Sie kichern sich kaputt über eigene völlig unsinnige Wortschöpfungen und »sammeln« unflätige Schimpfwörter. Sie freuen sich diebisch darüber, etwas zu kennen, was Erwachsene für unanständig halten. Häufig kennen sie die Bedeutung der Wörter gar nicht, ahnen aber die abwertende Einstellung, die dahinter steht. Gerade das macht die Sache so geheimnisvoll und aufregend.
    Kinder haben ihre eigene Sprache, mit der sie sich von den Erwachsenen distanzieren wollen. Dazu gehören Schimpfwörter. Die Kids fühlen sich stark und mutig, wenn sie verbotene Wörter benutzen – und sie sind bei Altersgenossen anerkannt. Wer flucht, macht sich über Autoritäten lustig, die sonst unangreifbar sind, und setzt sich damit über gesellschaftliche Regeln hinweg. Tabus werden gebrochen – das macht stark.
    HAND AUFS HERZ
Tragen Sie durch Ihr gutes Vorbild und das Setzen von Grenzen dazu bei, dass keine Schimpfwörter fallen?
Welche der unerwünschten Wörter haben Ihre Kinder möglicherweise von Ihnen selbst gelernt?
Der Umgang mit Schimpfwörtern
Benutzen Sie selbst keine Schimpfwörter. Vermeiden Sie möglichst auch das Schimpfen und Lästern.
Sprechen Sie offen darüber, welche Bedeutung und Wirkung bestimmte Wörter haben, setzen Sie klare Grenzen.
Wer ein Schimpfwort aufgegriffen und nicht verstanden hat, darf es sich zu Hause erklären lassen. Dabei gibt es kein Tabu.
Gespräche über Schimpfwörter gehören in jede Familie. Was passiert, wenn man im Kindergarten, in der Schule, gegenüber den Eltern oder Autoritäten Schimpfwörter benutzt? Wie fühlt sich Ihr Kind, wenn es mit Schimpfwörter bedacht wird?
Zeigen Sie Ihrem Kind Möglichkeiten, seinem Ärger anders Luft zu machen: den Unmut sachlich und direkt äußern, das Zimmer verlassen und eine »Auszeit« nehmen, bis die Wut sich gelegt hat, sich sportlich betätigen, mit jemandem das Problem besprechen ... Oft hilft auch eine laute Beschimpfung ohne Zuhörer, wieder »auf den Teppich zu kommen«.
Schimpfwörter sind im Elternhaus verboten. Benutzt Ihr Kind trotzdem welche, versuchen Sie zunächst, es zu ignorieren. Hilft das nicht, sprechen Sie das Verbot noch einmal deutlich aus und erklären Ihrem Kind, was in Ihnen vorgeht, wenn es Schimpfwörter benutzt: »Es ist mir peinlich, dich auf dem Spielplatz so reden zu hören.« Daraus folgt als Konsequenz: »Ich gehe nicht mehr mit dir zum Spielplatz, wenn du Schimpfwörter benutzt.«
Überhören Sie aber Kindergespräche, die nicht für Ihre

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