Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
dass Ihr Kind in seinem eigenen Zimmer ungestört schlafen kann. Stören auch Sie den Schlaf Ihres Kindes nicht. Schauen Sie nicht ständig nach, ob alles in Ordnung ist. Und halten Sie ebenfalls Geschwister von Störmanövern ab.
Macht Ihrem Kind etwas zu schaffen (Krankheit, Streit), sagen Sie ihm, dass Sie zum Trösten ans Bett kommen, wenn es aufwacht. Helfen Sie ihm immer, wenn es ruft. Auch bei Albträumen braucht Ihr Kind Trost. Holen Sie es aber nur in Ihr Bett, wenn Sie auf Dauer gern ein »Familienbett« haben möchten. Ansonsten kriechen Sie lieber für eine Weile mit ins Kinderbett.
Wenn Monster keine Ruhe geben
Hat Ihr Kind Albträume (und die haben viele Kinder zwischen drei und sechs Jahren), braucht es besonderen Trost und Körperkontakt. Zu Albträumen kommt es, wenn Ihr Kind Eindrücken ausgeliefert war, denen es aufgrund seiner Entwicklung noch nicht gewachsen ist. In diesem Fall ist es unbedingt erforderlich, Ursachenforschung zu betreiben und die belastenden Faktoren zu verändern (zu aufregende Fernsehfilme vermeiden, mit Nachbarskindern sprechen, die bedrohlich wirken).
Weitere Einschlafhilfen
Bieten Sie Ihrem Kind abends, vor dem Zähneputzen, einen Schlummertrunk an: ein Glas warme Milch mit wenig Traubenzucker oder einen Früchtetee.
Lassen Sie den Tag noch einmal Revue passieren, indem Sie Ihrem Kind eine »Zwergengeschichte« erzählen. Der kleine Zwerg, von dem Sie erzählen, erlebt den Tag noch einmal genau so, wie Ihr Kind ihn erlebt hat: »Morgens um sieben Uhr weckt die Mama den kleinen Zwerg mit einem Kuss. Aber der kleine Zwerg mag nicht aufstehen. Er versteckt sich unter der Bettdecke. Da kitzelt ihn die Mama wach ... Schließlich liegt er wieder in seinem Bett und schlummert sanft ein ...«
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Schlagen, treten, raufen, drängeln ...
Ist Ihr Kind ein kleiner Rowdy, der bei Kleinigkeiten ausrastet, auf andere losgeht, schlägt, kratzt und beißt? Hinter der wilden Fassade steckt sicher kein bösartiges, sondern ein hilfloses Wesen. Kinder entdecken mit drei oder vier Jahren eigene Interessen und Bedürfnisse – wie sie die am besten durchsetzen können, wissen sie jedoch noch nicht. Da sie sich nicht anders zu helfen wissen, schlagen sie bei entsprechendem Temperament einfach wild um sich. Erreicht Ihr Kind so sein Ziel, wird es beim nächsten Mal wieder so verfahren. Schnell ist es dann als prügelnder Außenseiter abgestempelt, neue Aggressionen kochen hoch. Dulden Sie das aggressive Verhalten nicht: Ihr Kind braucht Grenzen und Orientierung. Nur so kann es lernen, mit Aggressionen umzugehen.
HAND AUFS HERZ
Rutscht Ihnen ab und zu die Hand aus? Schläge demütigen Kinder, fördern Frust und Aggressionen.
Suchen Sie nach Möglichkeiten, Konflikte zu lösen. Fragen Sie in Familienbildungsstätten oder beim Kinderschutzbund ( siehe › ) nach kompetenten Hilfsangeboten.
Der Umgang mit Aggressionen
Zeigen Sie immer sofort, dass Sie Gewalt ablehnen: Schlagen, beißen, kratzen, treten, schubsen, spucken, jemanden an den Haaren zu ziehen oder ihm anders wehzutun ist verboten.
Loben Sie gutes Benehmen.
Schimpfen und strafen Sie nicht. Handeln Sie dafür konsequent: Wer andere mit Sand bewirft, darf nicht mehr mitbuddeln.
Beobachten Sie, wann es zu Handgreiflichkeiten kommt. Wird Ihr Kind vom überlegenen Spielpartner unterdrückt? Dann suchen Sie neue Gefährten, mit denen es besser klappt.
Tipps für den »Ernstfall«
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich wehren kann. Besser als zurückzuschlagen sind ein »Nein« oder »Lass das!«
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich gewaltfrei Luft machen kann: Raufen Sie zusammen. Machen Sie eine Kissenschlacht. Boxen Sie in die Matratze. Stampfen Sie auf den Boden. Schütteln Sie Arme, Beine und Kopf, bis der Ärger »abfällt«. Spielen Sie wildes Tier, strecken Sie die Zunge weit heraus, brüllen Sie laut.
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Konflikte spielerisch lösen
Trainieren Sie mit Ihrem Kind, im Gespräch seine Interessen klarzumachen. Loben Sie es, wenn es das auch »in echt« schafft.
Spielen Sie gemeinsam typische Szenen, in denen es zur Auseinandersetzung kommt. Sie sind derjenige, der Ärger macht, Ihr Kind soll den Konflikt lösen. Jede Lösung ist gut, nur geschlagen werden darf nicht. Spielen Sie verschiedene Möglichkeiten durch und besprechen Sie dann, welche sich fürs
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