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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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Ohren zu haben!“
    Unter der Falltür begann eine wenig komfortable Treppe. Sie führte steil in die Tiefe hinab, und das bröckelige Mauerwerk machte nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck. Trotzdem zögerten sie nicht, sie zu benutzen. Tiark ging voran, Jayel folgte ihm und die anderen kamen nach.
    „Vorsichtig, es ist rutschig!“, erklang Tiarks Stimme dumpf von unten. Jayel klammerte sich an die grob behauenen Felswände, welche die Treppe zu beiden Seiten säumten. Zweimal geriet sie ins Rutschen und wäre fast gestürzt, doch immer gelang es ihr, sich im letzten Moment wieder zu fangen. Nach einer Weile gelangten sie in einen dunklen, in Fels gehauenen Gang. Es roch etwas muffig, und die Wände glitzerten feucht. Der Gang führte von der Treppe aus in zwei Richtungen weiter.
    „Nach links oder nach rechts?“ fragte Tiark und blickte Jayel an. Die Bardin schaute ratlos in die beiden dunklen Gänge. Natürlich hatte sie keine Ahnung. Doch was hatte ihr Bruder gesagt? Vertrau auf deinen Instinkt...
    Jayel schloss die Augen und horchte in sich hinein. „Hier entlang!“, sagte sie schließlich entschlossen und ging nach links.
    Auch hier war der Gang rutschig und feucht, und sie mussten sich vorsichtig bewegen. Hin und wieder lagen Felsbrocken auf ihrem Weg, die von der Decke des Ganges heruntergefallen zu sein schienen. Ihre Schritte und gemurmelten Worte hallten unheimlich von den Wänden wider, so dass sie nach einer Weile gar nicht mehr sprachen und sich um so vorsichtiger bewegten, um diese Töne nicht mehr hören zu müssen.
    Nach einer Weile öffnete sich der Gang, und vor ihnen lag ein großes Kellergewölbe. Bis hierhin war die Asche nicht vorgedrungen, doch stattdessen hatte sich im Laufe der Jahre eine dichte Staubschicht angesammelt, und an der Decke hingen dichte Spinnennetze.
    Zu ihrem Erstaunen brannten an den Wänden Fackeln, und als sie sich umsahen, erblickten sie auf der anderen Seite des Raumes eine weitere Tür. Dort waren Spuren im Staub zu erkennen, die in eine weitere Gangöffnung an der rechten Wand führten. Jayel sah die anderen an, dann setzten sie sich in Bewegung, um den Spuren zu folgen.
    Plötzlich quietschte Gemma, die als Letzte lief, erschrocken auf. Die anderen fuhren herum – und sahen gerade noch, wie eine riesige schwarze Spinne Gemma mit ihren acht Beinen packte und hinauf zur Decke zog. Gemma schrie entsetzt, als der Boden unter ihr plötzlich in weite Ferne rückte, und Jayel sah die Angst in ihren Augen, als die Spinne sie wie eine Fliege in ihr riesiges Netz an der Decke brachte und begann, sie mit klebrigen Fäden einzuspinnen. „Tut doch etwas!“, schrie Gemma verzweifelt. Die Spinne arbeitete blitzschnell, schon war nur noch Gemmas Kopf zu sehen.
    „Schieß die Spinne mit deinem Feuerdingsbums ab!“, forderte Tiark von Daphnus, doch der schüttelte den Kopf. „Wenn ich das tue, fängt das ganze Netz an, zu brennen, und dann ist Gemma ebenfalls in Gefahr.“
    Tiark wandte sich an Jayel: „Sprich mit der Spinne!“
    Jayel sah ihn aber hilflos an. „Wie denn? Ich habe einen Stein für Fische, einen für Vögel, einen für Säugetiere und einen für Reptilien. Für Spinnen oder Insekten hab ich leider keinen...“
    Shenga, der Falke, erhob sich und begann, die Spinne laut kreischend zu umkreisen. Die wirkte zwar irritiert, fuhr aber unbeirrt mit ihrer Arbeit fort. Von der armen Gemma war schon fast nichts mehr zu sehen.
    „Wartet, ich habe eine Idee“, sagte da Kallabul. Er winkte Daphnus zu sich heran. „Wenn du jemanden fliegen lassen könntest, könnte der Gemma herabholen“, sagte der Aquant und blickte Daphnus fragend an.
    Der nickte: „Das kann ich, aber es müsste jemand sein, der ... äh ... Gemmas Gewicht halten kann.“
    Alle blickten zu Tiark. Der schluckte und schaute zur Decke. „Fliegen? Naja, wenn‘s sein muss. Aber die Spinne verspeist mich doch gleich mit, die hält mich doch eher für eine Riesenfliege. Jemand muss das Biest ablenken, während ich Gemma hole.“
    „Das mache ich“, sagte Kaiera und nahm ihren Bogen und den Köcher von der Schulter. Sie zog einen Pfeil mit einer Widerhaken-Spitze aus dem Köcher und begann, ein langes Seil daran zu binden. Währenddessen konzentrierte sich Daphnus und berührte Tiarks Arm mit der flachen Hand. Er murmelte einige Worte, und plötzlich begann der Erdmann zu schweben. Daphnus öffnete die Augen und nahm die Hand weg, worauf Tiark etwas höher stieg.
    „Hui!“, murmelte Tiark

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