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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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sagte ich zehn Minuten später, nachdem ich endlich die Handbremse gefunden und gelöst hatte. Ich hatte das Gefühl, am Ruder eines riesigen durchgebrannten Elefanten zu stehen.
    Ich schwitzte und fuhr fast aus der Haut, so aufgeregt war ich, ein Auto zu fahren. Trotzdem bemühte ich mich, selbstsicher und ruhig zu wirken. »Ich meine, es ist nicht so schön wie fliegen, aber auf alle Fälle besser als zu Fuß zu latschen!« Ich lächelte Fang tapfer zu. »Was?«
    »Könntest du die Haarnadelkurven etwas langsamer nehmen?«, meinte er.
    »Ich werde schon besser«, erklärte ich. »Ich brauche nur ein bisschen Übung.«
    »Ich habe nicht gewusst, dass ein Van auf zwei Rädern fahren kann – und dann so lange «, meinte Nudge.
    »Ich will nicht in den geliehenen Wagen kotzen«, beschwerte sich der Gasman.
    Ich presste die Lippen zusammen und konzentrierte mich auf die Straße. Undankbares Volk. »In ungefähr einer knappen halben Meile müssen wir nach Osten abbiegen«, meinte ich und schaute nach vorn.
    Eine halbe Meile später hielt ich an und legte den Kopf aufs Lenkrad. »Wo, zum Teufel, ist die Straße ?«, brüllte ich frustriert. »Hier gibt es keine Straße!«
    »Du gehst nach deinem eigenen Orientierungssinn«, erklärte mir Fang.
    »Und es kann nicht überall da Straßen geben, bloß weil du das Gefühl hast, da müsste eine sein«, fügte Iggy vernünftig hinzu.
    Am liebsten hätte ich beiden eine geknallt.
    Seufzend fuhr ich wieder auf die Hauptstraße und drehte um.
    »Dann muss ich eben eine weniger effiziente Route fahren«, erklärte ich. Ich hasste es, dass uns die Zeit davonlief und wir nicht wussten, ob Angel noch lebte oder nicht. Noch mehr hasste ich, immer näher zur Schule zu kommen, wo sich alles Schlimme, das uns je zugestoßen war, ereignet hatte. Ich hatte das Gefühl, in den sicheren Tod zu fahren, und das kostete unendlich viel Überwindung.
    »Verdammt!« Nach einer wieder völlig unerwarteten Kurve, die uns von der Richtung wegführte, in die wir fahren mussten, hielt ich wütend an und schlug mit der Faust mehrmals aufs Lenkrad. Mir tat jeder Muskel weh vom Fahren und von der Anspannung. Außerdem hatte ich schlimme Kopfschmerzen. In letzter Zeit hatte ich oft Kopfschmerzen. Das war ja wohl kein Wunder, oder?
    »Alles okay, Max«, sagte der Gasman beschwichtigend.
    »Schlägt sie aufs Lenkrad?«, fragte Iggy.
    »Schau!« Fang deutete auf ein Schild. »Da kommt eine Stadt. Lass uns dorthin fahren, etwas essen und eine vernünftige Landkarte kaufen. Dieses Herumgefahre bringt ja nichts.«
    Bennett war eine kleine, beinahe niedliche Stadt. Ich richtete mich auf dem Fahrersitz möglichst auf und runzelte die Stirn, um älter auszusehen. Es gab mehrere Möglichkeiten, etwas zu essen. Langsam bog ich auf einen Parkplatz und lenkte den Van vorsichtig bis an den Rand, weit weg von allen anderen Autos.
    Ich schaltete den Motor aus. Nudge und der Gasman sprangen heraus. »Wir leben. Ich fasse es nicht. Wir leben noch!«, schrie der Gasman.
    »Wartet!« , brüllte ich. »Hört mal, wir sind ehrlich ganz nahe bei der Schule. Dieses Kaff sieht zwar aus, als sei es in der Pampa, aber Eraser könnten überall sein. Jeder könnte ein Eraser sein. Das wisst ihr. Also müssen wir ganz vorsichtig sein.«
    »Aber wir müssen essen«, erklärte Nudge und bemühte sich, nicht zu quengeln. Für sie war es schwierig – sie schien Kalorien viel schneller als alle anderen zu verbrennen, abgesehen vom Gasman vielleicht.
    »Ich weiß, Nudge«, sagte ich freundlich. »Wir essen gleich was. Ich will nur sagen, dass wir echt vorsichtig sein müssen. Passt auf und seid jederzeit bereit, sofort abzuhauen, okay? Jeder, den wir sehen, könnte ein Eraser sein. «
    Sie nickten. Ich klappte die Sonnenblende herunter, um im Spiegel mein Aussehen zu überprüfen. Da fiel etwas Kleines, aber Schweres in meinen Schoß.
    Mir stockte der Atem. Was … ?
    Vorsichtig blickte ich nach unten. Es war keine Granate. Es war ein Schlüsselring. Einer der Schlüssel daran gehörte zum Van. Ich starrte ihn verständnislos an.
    »Also, das macht die Dinge viel einfacher«, meinte Fang.
    56 »Ich wünschte mir, mein Zimmer würde genauso riechen.« Iggy sog den Duft der gegrillten Hamburger und der Pommes tief ein, der um uns waberte.
    »Das wäre allerdings eine Verbesserung«, pflichtete ich ihm bei und las die Speisekarte. Mein Magen fühlte sich so an, als wollte er sich selbst verdauen. Ich zitterte noch vor Adrenalin und

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