Das Ferienhaus der Liebe
sarkastisch..
“Das vergesse ich bestimmt nicht! Ohne Gage würde ich mich nicht hier abmühen und jede Nacht mit dir schlafen!”
Simon wurde blass. Er wollte jetzt nicht darüber streiten, wer von ihnen es schlimmer fand, das Bett mit dem ändern zu teilen. Krachend stellte er die Schüsseln auf das Abtropfbrett und riss Polly die übrigen Teller aus der Hand.
“Hier sind überall Krümel verstreut!” rief er aufgebracht, um das Thema zu wechseln. “Kein Wunder, dass Martine Sterne dich entlassen hat. Du kannst ja nicht einmal eine Spülmaschine richtig einräumen. Warum spülst du die Teller vorher nicht ab?”
“Weil nur verklemmte Spießer wie du und Helena so etwas tun”, erwiderte sie heftig, obwohl sie sich am liebsten an ihn geschmiegt hätte und in Tränen ausgebrochen wäre.
“Helena ist alles andere als verklemmt.” Simon sah finster aus. “Sie hat allerdings einen Sinn für Hygiene, der dir anscheinend völlig fehlt.”
“Schade, dass Helena nicht hier ist.”
“Das finde ich auch”, stimmte er nachdrücklich zu. Dann hätte ich zwei ruhige Wochen verbracht, ohne durch Polly ständig abgelenkt zu werden, dachte er. Er hätte nicht entdeckt, wie samtweich ihre Haut war, wie lange ihr Parfüm noch in der Luft hing, nachdem sie einen Raum verlassen hatte, und er hätte nie gesehen, wie sie im Schlaf lächelte. Sein Leben wäre nicht völlig auf den Kopf gestellt worden, und er würde jetzt nicht hier stehen und sich fragen, ob er Polly küssen oder sie wütend schütteln solle.
“Es wäre hier etwas kultivierter zugegangen, wenn Helena Zeit gehabt hätte, mich zu begleiten”, fügte er laut hinzu. “Sie hätte das Haus nicht in ein Schlachtfeld verwandelt, und wir hätten das eine oder andere intelligente Gespräch führen können.”
Pollys Augen funkelten. “Ja, darüber, wie man einen Geschirrspüler einräumt und …” Das Telefon klingelte, und sie hob ab.
“Ja?” fragte sie kurz angebunden, dann erhellte sich ihre Miene. “Oh, Philippe! Wie schön, von Ihnen zu hören! Ich habe gerade an Sie gedacht.” Trotzig sah sie Simon an und senkte vertraulich die Stimme, aber nicht so sehr, dass er nicht jedes Wort verstand.
“Nein, natürlich habe ich das nicht vergessen, Philippe. Ich komme auf jeden Fall und freue mich schon sehr. Wie bitte? … Nein, natürlich nicht!” Sie lachte melodisch. “Heißt das, Ihr Angebot, mir Nachhilfe in Französisch zu geben, gilt noch?” Unverwandt blickte sie Simon an.
“Schön … Ich kann es kaum erwarten… Bis morgen!”
Sie legte auf. “Das war Philippe”, erklärte sie.
“Was du nicht sagst!” Simon klang sarkastisch.
“Er hat angerufen, um mich an die Party morgen Abend zu erinnern.”
“Morgen sind Chantal und Julien den letzten Tag hier. Ich dachte, wir könnten zum Essen ausgehen.”
“Fein, und auf die Party gehen wir anschließend.”’
“Vielleicht möchten die beiden nicht.”
Polly zuckte die Schultern. “Dann gehe ich eben allein. Das wäre mir nur recht.”
Simons Miene verfinsterte sich. “Wozu habe ich die vergangenen zwei Wochen ertragen, wenn du im letzten Moment alles verdirbst?
Falls du allein losziehst, glaubt Julien bestimmt, wir hätten gestritten.”
“Und ich habe die zwei Wochen nur ertragen, weil ich anschließend Philippe wieder sehen wollte”, erwiderte Polly scharf.
“Und jetzt willst du mir die Chancen verderben.”
“Na schön!” Mühsam beherrschte er seinen Zorn. “Aber wenn du gehst, gehen wir alle. Und du bleibst besser bei unserer Geschichte”, warnte Simon sie. “Bis einschließlich Sonntag sind wir verlobt! Wenn Chantal und Julien abgereist sind, kannst du tun und lassen, was du willst. Ich fahre dann so bald wie möglich nach London zurück.”
“Ich kanns kaum erwarten!” rief Polly aufgebracht.
Sonntag. Das bedeutete nur noch einen Tag am Pool, zwei Morgen, an denen sie aufwachte, wenn das Sonnenlicht ins Zimmer flutete -
und zwei Nächte neben Simon.
Er sehnte sich offensichtlich danach, Helena wieder zu sehen.
Sollte er doch mit der das Geschirr spülen, wie er es wollte. Ihr war das nur recht! Sie hatte Aufregenderes vor, sie würde frei sein und sich endlich amüsieren.
Am nächsten Abend machte Polly sich wenig begeistert für die Party bei Philippe zurecht. Die Aussicht, Gast im Kreis anderer erlauchter Gäste zu sein, reizte sie mit einem Mal nicht mehr, dabei hatte sie bei den Sternes ständig davon geträumt, während sie Drinks serviert
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