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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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hatte.
    Sie zog ihr schickstes Kleid an - ein hautenges rotes Minikleid -
    dazu die eleganten Schuhe, die sie so drückten, aber sie brauchte heute ja nicht die anderen zu bedienen, sondern würde sich bedienen lassen!
    Warum freute sie sich nicht darauf - und auf das Wiedersehen mit Philippe? Vor dem Spiegel übte sie ein strahlendes Lächeln, fand es aber gekünstelt. Nein, daran musste sie noch arbeiten! Ich bin glücklich, redete sie sich ein.
    Simon stand hinter ihr und knöpfte sich die Manschetten zu.
    Polly gibt sich heute viel Mühe mit ihrem Aussehen, dachte er. Der seidige Stoff des Kleids schmiegte sich eng an ihren Körper, als sie sich vorneigte und sorgfältig die Wimpern tuschte. Ein seltsames Gefühl durchzuckte Simon. Was, wenn er jetzt zu ihr gehen, ihr die Hände auf die nackten Schultern legen und sie streicheln würde?
    Würde Polly sich ihm zuwenden, lächeln und sagen, dass sie eigentlich keine Lust habe, zu der Party zu gehen?
    Nein, ganz bestimmt nicht! Heute Abend bot sich ihr die Chance, Philippe zu beeindrucken, und die würde sie sich nicht entgehen lassen.
    Polly stand auf, strich sich übers Kleid und wandte sich Simon zu.
    “Wie sehe ich aus?” Sie lächelte spröde.
    Sie sah bezaubernd aus. “Nicht übel”, erwiderte er.
    “Glaubst du, es gefällt Philippe, dass ich mir das Haar locker aufgesteckt habe?”
    “Woher soll ich wissen, was Philippe Ladurie gefällt?”
    “Hoffentlich bist du nicht so unhöflich zu ihm wie letztes Mal”, ermahnte sie Simon. “Damit würdest du mir alles verderben. Ich habe nichts dagegen, heute Abend noch deine Verlobte zu spielen, aber du darfst nicht den Eifersüchtigen mimen.”
    Er blickte weg. “Okay.”
    Beim Dinner im Restaurant war Polly gut gelaunt und lebhaft. Ihre Augen glänzten, und sie lachte viel. Sie freute sich offensichtlich darauf, Philippe wieder zu sehen. Simon beobachtete, wie sie das Glas hob und mit Julien anstieß, und plötzlich wusste er mit endgültiger Gewissheit, wie sehr er sie liebte.
    Wann hatten sich seine Gefühle für sie gewandelt? Wann hatte er das Strahlen in ihren Augen und ihr Lächeln zu schätzen gelernt, ihr golden schimmerndes, seidiges Haar?
    Simon verzog erbittert den Mund, als ihm klar wurde, dass es seine letzte Gelegenheit war, Polly so anzusehen. Am liebsten hätte er sie sofort nach La Treille gebracht und angefleht zu bleiben, aber welchen Sinn hätte das gehabt? Sie sehnte sich nach Glamour und Aufregung im Leben und wollte es nicht mit einem Mann verbringen, der ihr Vorträge über die einzig richtige Methode hielt, Geschirr zu spülen.
    Morgen würde Polly ihn verlassen, und er würde nach London fahren und sich einreden, wie sehr es ihm gefalle, endlich wieder in einer ordentlichen Umgebung zu leben.
    “Alles in Ordnung?” Chantal legte ihm die Hand auf den Arm, und Simon fuhr überrascht zusammen.
    “Ja, danke.” Er rang sich ein Lächeln ab. “Wenn ihr noch auf die Party möchtet, wird es Zeit, aufzubrechen.”
    Er sah Polly an und wünschte sich, sie würde sagen, sie habe es sich anders überlegt, aber sie zögerte gerade lang genug, um ihn hoffen zu lassen, dann stand sie auf und lächelte strahlend.
    “Ich bin bereit”, sagte sie. “Auf zur Party!”
    Die Party war genau so, wie Polly sie sich vorgestellt hatte.
    Philippe sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung hätte, und er begrüßte sie äußerst freundlich - aber statt sich zu freuen, wurde sie ärgerlich, weil Simon anscheinend nichts dagegen hatte, wenn ein anderer Mann sie küsste.
    Philippe widmete sich ihr weiterhin aufmerksam, doch ihr machte das keine rechte Freude. Ständig sah sie sich nach Simon um, der sie Philippe überlassen und sich zurückgezogen hatte. Nur gelegentlich entdeckte sie ihn in der Menge. Er schien sich angeregt zu unterhalten, und egal, wie heftig sie mit Philippe flirtete, Simon sah nicht ein einziges Mal zu ihr.
    Plötzlich verließ er mit Chantal und Julien den Raum. Simon konnte sie, Polly, doch nicht einfach hier allein lassen! Schnell entschuldigte sie sich bei Philippe und bahnte sich einen Weg zwischen den Gästen hindurch in die Diele, wo sie Simon einholte.
    “Wohin gehst du?” fragte sie wütend.
    “Chantal ist müde und will nach Hause. Ich fahre sie und Julien jetzt zurück.”
    “Und was wird aus mir?”
    “Ich dachte, du würdest noch bleiben wollen”, erwiderte Simon kühl. “Du amüsierst dich doch prächtig mit Philippe. Da du mich gebeten hattest, dich nicht

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