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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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stand Stanford University, Mars Research Center eingedruckt. »Bemerkenswert. Wie ist das zu erklären?«
    Maxwell Lung holte tief Luft. »Keine Ahnung. Aber das Beste kommt erst noch. Dieses Foto hier« – er legte den Finger auf die Abbildung des Löwengesichts –, »ist etwa vier Monate alt. Ich habe die Missionsdaten des Marsflugzeugs noch einmal durchgesehen und festgestellt, dass es dieselbe Stelle vor zwei Jahren schon einmal überflogen hat. Bei der zweiten Südpolmission, um genau zu sein. Und jetzt schauen Sie sich das einmal an.« Er holte ein drittes Bild hervor und legte es neben die beiden anderen.
    Yin Chi beugte sich darüber und blinzelte irritiert. Auf dem dritten Bild war abermals keine Spur von dem Löwengesicht zu sehen. Bis auf die Tatsache, dass es mehr Details zeigte, sah es aus wie die Satellitenaufnahme. »Kann das sein?«, fragte er verblüfft. »Dass eine so komplexe Formation erst vor einem halben Jahr entstanden ist?«
    Maxwell Lung schüttelte den Kopf. »Schauen Sie mal auf das Datum der Satellitenaufnahme.«
    Yin Chi studierte die Quellenangabe am unteren Bildrand. Es handelte sich um eine aktuelle Aufnahme, die noch keine Woche alt war.
    »Der einzige Unterschied zwischen den beiden Aufnahmen des Marsflugzeugs, den ich entdecken konnte«, erklärte Maxwell Lung und zeigte auf das Bild, das den Löwenkopf zeigte, »ist der, dass es hier rund fünfhundert Meter tiefer geflogen ist als beim ersten Überflug. Was immer dort draußen ist, es scheint bewirken zu können, dass man es nicht mehr sieht, sobald man es in größerer Höhe überfliegt.«
    »Ich weiß auch nicht«, seufzte Carl und sah sich um. Stein, alles Stein. Belangloser Stein. »Heute ist irgendwie nicht mein Tag, oder? Ich war wirklich überzeugt, dass wir hier etwas… ich weiß nicht, etwas Unglaubliches finden würden.«
    Ariana stemmte die Hände in die Hüften und ließ ihren Blick umherschweifen. »Na ja. Unglaublich öde ist es hier jedenfalls. Dieses Grau überall geht einem mit der Zeit auf die Nerven.«
    Sie standen am Rand des Tafelbergs. Es ging etwa fünfzig Meter weit hinab, und sicher hätte man den Abstieg bewerkstelligen können, wenn man gewollt hätte. Aber die Frage war, wofür. Schon von hier oben war zu erkennen, dass die »Augen« im Grunde nur größere Ausgaben des »Nasenlochs« waren – große, einigermaßen kreisrunde Löcher, gefüllt mit einer dunklen, glasartigen Masse, die aus der Ferne geheimnisvoll schimmerte.
    »Ich weiß auch nicht, was wir machen sollen«, sagte Elinn tonlos.
    »Wir könnten versuchen, etwas von dem Glaszeug mitzunehmen«, schlug Ronny vor. »Damit man im Labor untersuchen kann, woraus es besteht.«
    »Ich rate einfach mal«, sagte Ariana. »Verunreinigtes Silizium.«
    Carl tastete die Außentaschen seines Anzugs ab. »Ich fürchte, wir haben nichts dabei, mit dem man etwas davon abbekommt. Mit dem Messer werden wir nicht viel ausrichten.«
    »Aber wir können doch nicht einfach so wieder zurückfliegen«, rief Elinn aus. »Hier muss irgendetwas sein. Ich weiß es. Das ist ein wichtiger Ort der Marsianer. Ganz bestimmt.«
    »Doch, ich denke, wir sollten tatsächlich zurückfliegen«, sagte Carl und sah auf die Uhr. »Dann wären wir gerade noch vor Sonnenuntergang zurück. Und falls hier Marsianer sein sollten, verstecken sie sich jedenfalls so gut, dass wir nichts davon merken.«
    »Mir hängt der Magen auch, ehrlich gesagt, in den Kniekehlen«, fügte Ariana hinzu. Sie klopfte sich seitlich gegen den Helm, dort, wo der Applikator für Konzentratnahrung angebracht war. »Von diesem Konzentratzeug werde ich einfach nicht satt.«
    In diesem Augenblick hörten sie es. Ein fernes Fauchen, leise, aber unüberhörbar. Und vor allem unverkennbar. Sie hoben alarmiert die Köpfe, suchten den nördlichen Himmel ab und entdeckten es: einen kleinen schwarzen Punkt, der auf einem hellen, irisierenden Lichtfleck ritt und rasch näher kam. Eine der Flugmaschinen. Man hatte sie gefunden.
    »Wie ich schon sagte«, kommentierte Carl düster. »Heute ist irgendwie nicht mein Tag.«

26
    Der Boden bebt
    Das Flugboot senkte sich mit donnernden Düsen herab und landete in der Mitte des Tafelbergs. Es war eine Wohltat, als die Triebwerke abgeschaltet wurden. Niemand war sonderlich überrascht, als sich die äußere Schleuse öffnete und Pigrato unverkennbar mit seinem schlurfenden, hüpfenden Erdlingsgang ausstieg. Und niemand bezweifelte, dass er nicht besonders guter Laune sein würde.

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