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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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»Du warst noch nie bei einem Date. Ich wollte nur, dass du dich wohlfühlst.«
    »Das hast du geschafft«, teilte ihr Khalil mit. »Ich fühle mich absolut wohl. Und da wir schon mal hier sind, können wir genauso gut hineingehen.«
    Ein Stück weiter entdeckte sie einen Wagen, der aus einer Parklücke zurücksetzte. Das Timing schien Kismet zu sein. Außerdem war es wirklich zu spät, um noch irgendwo anders hinzugehen, wenn sie sich strikt an ihren Zeitplan halten wollte. Sie fuhr in die Lücke.
    Khalil sagte: »Pilot eines Fahrzeugs zu sein ist komplizierter, als ich gedacht hätte. Du scheinst deines sehr gut zu beherrschen.«
    Sie musste lachen. »Ich bin kein Pilot, ich bin nur der Fahrer. Piloten gibt es nur in Flugzeugen und Formel-1-Wagen.«
    »Dann muss ich lernen, Auto zu fahren.« Khalil schenkte ihr ein sündiges Lächeln, das im gelben Licht der Straßenlaternen aufleuchtete. »Ich habe gelogen«, sagte er. »Ich habe kein Geschenk für dich. Aber ich habe etwas für dich, und zwar von Carling und Rune.« Er griff in die Gesäßtasche seiner Jeans und reichte ihr einen zusammengefalteten Umschlag.
    »Was ist das?«, fragte sie, während sie ihn aufklappte.
    »Ich habe sie an ihre Verpflichtung gegenüber dem Orakel erinnert«, sagte Khalil. Sein Lächeln war verschwunden, und etwas Kantiges und Gefährliches war an seine Stelle getreten. »Und dass sie es versäumt haben, ihren Teil des Tauschhandels zu erfüllen.«
    »Das hast du getan?« Verblüfft blinzelte sie ihn an. »Ich wusste nicht, dass sie etwas versäumt hatten. Carling hat Max’ Ohrenentzündung geheilt und uns eine Fahrt zum Arzt erspart.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Gracie. Das hat sie nicht als Spende an das Orakel getan, sondern weil er ein Baby ist und krank war.«
    Sie wusste nicht, was sie mehr berührte: was Carling getan hatte, oder dass Khalil für sie eingetreten war. Oder die Art wie er sie Gracie nannte.
    »Mach ihn auf«, sagte er. »Sieh dir an, was sie mir für dich mitgegeben hat.«
    Sie riss den Umschlag auf und zog eine Notiz und einen Scheck heraus. Zuerst sah sie sich den Scheck an.
    Und fing an, die Nullen zu zählen. Ihre Hände zitterten.
    Nein. Das konnte nicht stimmen. Sie fing noch einmal an zu zählen und dann noch einmal. Ihre Gedanken weigerten sich, irgendetwas anderes als unzusammenhängendes Gestammel zu bilden. Mit erstickter Stimme sagte sie: »Oh, mein Gott. Oh. Mein. Gott.«
    »Ist das gut?«, fragte er, wobei er sie scharf beobachtete.
    Sie sah ihn an. »Das ist ein Scheck über zweihundertfünfzig
tausend
Dollar.«
    Er hob die Hand an ihr Gesicht und strich vorsichtig mit dem Daumen unter ihren Augen entlang. Da erst merkte sie, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. »Sie hat gesagt, das wäre alles, was sie im Moment tun könnte, aber du solltest Bescheid geben, wenn du mehr bräuchtest.«
    Grundsteuern. Ein Dach. Ein besseres Auto. Ihr Studienkredit und die Arztrechnungen abbezahlt. Sie konnte sich auf die Kinder konzentrieren, darauf, selbst gesund zu werden und ihre unterbrochenen Kurse zu Ende zu bringen. Wenn sie sehr vorsichtig und sparsam war, würde sie in den nächsten paar Jahren keinen zusätzlichen Job annehmen müssen. Sie könnte den Kindern kaufen, was sie brauchten, was sie sich wünschten und was Grace sich für sie wünschte. Vielleicht könnte sie gelegentlich einen Babysitter engagieren und aus dem Haus kommen. Vielleicht könnte sie sich hin und wieder einen Film im Kino ansehen.
    »Das ist unfassbar.« Ihre Lippen zitterten ebenfalls. »Das verändert alles.«
    »Zum Besseren, ja?«
    »Heilige Scheiße, ja!« Sie brauchte mehrere Anläufe, um den Scheck wieder in den Umschlag zu stecken, aber schließlich schaffte sie es. »Ich kann nicht glauben, dass sie mir so viel gegeben haben.«
    »Es ist angemessen«, sagte Khalil mit leiser Stimme. »Carling und Rune erinnern sich noch an die alten Zeiten, in denen Herrscher und Könige dem Orakel ihre Schätze zu Füßen legten. Wie Rune sagte, haben sie dir alles zu verdanken. Als ich die Einzelteile zusammensetzte und erkannte, dass sie ihre Seite des Vertrags nicht erfüllt hatten, war ich sehr wütend auf sie.«
    Sie dachte an die angespannte Situation auf der Wiese zurück, als sich Rune und Carling gegen das Tribunal der Alten Völker gestellt hatten, und sah sich gezwungen, zu erwähnen: »Sie haben um ihr Leben gekämpft.«
    Khalils Züge verhärteten sich. Mit kühler Stimme sagte er: »Das ist keine

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