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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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muss dem Kerl ein Superheldenkostüm kaufen, mit richtig engen Strumpfhosen.«
    Ja,
dachte Grace, während sie Khalil anstarrte.
Er ist umwerfend. Und er wirkt so viel größer, wenn er aufgebracht ist.
    Und das hier musste das verfluchteste Date in der Geschichte von … ach, aller Zeiten sein.
    Der Tumult begann. An der Stelle, wo der Vampyr zu Boden gegangen war, erklang ein wütendes Knurren, und die Menge wich in einer Wellenbewegung vor ihm zurück. Khalil lächelte sein verhängnisvolles Lächeln. Seine Haare hatten sich aus dem Lederband gelöst und fielen ihm ins Gesicht. Er sah ganz und gar anarchisch aus. Er schritt voran.
    Als die Geräusche der Zerstörung begannen, drehte Grace sich wieder zur Bar um. »Muss ich irgendetwas dagegen unternehmen?«, fragte sie sich. »Ich glaube nicht. Das ist nicht mein Problem.«
    In der Nähe entdeckte sie eine Schale mit Erdnüssen und Popcorn und zog sie zu sich heran. Wenn sie nur an diese Flasche Bier käme, die hinter der Bar auf der Arbeitsfläche stand. Normalerweise mochte sie kein Bier, aber wer in Not war, konnte nicht wählerisch sein. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, streckte sich und schaffte es, die Flasche zwischen Zeige- und Mittelfinger zu klemmen und zu sich zu ziehen. Dann kramte sie in ihrer Handtasche, fand einen Zehndollar-Schein und ließ ihn auf die Arbeitsfläche fallen.
    Hinter ihr breitete sich das Chaos aus. Mit einem Blick über die Schulter sah sie, dass sich die Menge in zwei Gruppen aufgeteilt zu haben schien. Die eine drängte zum Ausgang, die andere bewegte sich auf das Chaos zu. Entweder glaubten die Angehörigen der zweiten Gruppe, sie könnten helfen, oder sie wollten in dem Kampf mitmischen. Ein paar von ihnen würden Khalil garantiert ohne seine Erlaubnis anfassen. Noch hatte niemand erkannt, was Khalil in Wirklichkeit war, denn andernfalls wären sie alle zur Tür gestürmt.
    Grace vergewisserte sich, dass sie ihre Handtasche mit dem kostbaren Inhalt fest im Griff hatte, dann schloss sie sich der Gruppe an, die aus der Tür zu kommen versuchte. Das Bier und die Schüssel mit Knabberkram nahm sie mit.
    Sie war nur bedingt erfolgreich, aber damit konnte sie leben. Als sie draußen ankam, hatte sie ein Drittel des Biers und die Hälfte der Nüsse und des Popcorns verloren. Drinnen war die Musik verstummt. An ihre Stelle traten Schreie, Flüche und das Geräusch von splitterndem Holz. Die meisten von denen, die es nach draußen geschafft hatten, unterhielten sich oder telefonierten mit ihren Handys. Einige lachten. In der Ferne waren Sirenen zu hören.
    Grace trank ein paar kräftige Schlucke von ihrem Bier, bevor sie die Flasche neben dem Haus auf dem Gehweg abstellte. Auf dem Weg zum Auto aß sie die Erdnüsse und das Popcorn. Es war nicht ganz das, was sie sich zum Abendessen erhofft hatte, aber es ließ das laute Magenknurren verstummen.
    Auf der Rückfahrt war es still im Wagen. Kein sexy, verwirrender, unberechenbarer Dschinn, keine plappernde Chloe, kein Quietschen oder Tuten oder andere sinnlose, fröhliche Geräusche von Max. Von niemandem gab es unverhofft was auf die Zwölf. Auch im Haus war es still, als sie die Tür aufschloss und hineinging. Friedlich. Es war schön, ein bisschen allein zu sein.
    Wenn sie ehrlich war, vermisste sie die Kinder. Aber es war auch schön, den Rest des Abends ohne sie zu verbringen. Vielleicht würde sie ausnahmsweise mal länger als bis Tagesanbruch schlafen können.
    Sie verstaute ihre Handtasche an ihrem Platz im Bücherschrank neben der Eingangstür. Kurz überlegte sie, sich etwas Richtiges zum Abendessen zu kochen. Eine warme Mahlzeit klang verlockend. Aber Kochen war ihr zu viel Aufwand. Stattdessen aß sie eine Nektarine, die vom Mittagessen übrig geblieben war.
    Einschließlich der Fahrtzeit hatte das Date nicht ganz eine Stunde gedauert. Sie hatte schon einige richtig miese Dates gehabt, aber das hier war selbst für sie Rekord. Die Mitternachts-Grenze konnte sie abhaken. Sie konnte sich die Zähne putzen und um viertel nach elf im Bett sein.
    Also zog sie den Blumengarten aus. (
Bei dir Blumen pflücken
. Von wegen!)
    Sie schlüpfte in eine Shorts, wusch sich das Make-up aus dem Gesicht und putzte sich die Zähne. Dann musste sie sich den Scheck noch einmal ansehen, weil der ganze Abend irgendwie surreal gewesen war. Dieses wunderbare, unglaubliche, lebensverändernde Stück Papier. Vor Freude seufzend steckte sie es wieder ein. Ihre Probleme und Herausforderungen waren

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