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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Polituren.
    Die einfache Dekoration war originell und freundlich, an den Wänden hingen bunte Poster und Drucke, die der Besitzer, wie Grace gehört hatte, im Laufe der Jahre von seinen Reisen mitgebracht hatte. Außerdem gab es eine hochmoderne Soundanlage, aus deren Lautsprechern gerade die Rolling Stones dröhnten.
    Natürlich war der Pub gerammelt voll, und die Leute mussten schreien, um sich trotz der stampfenden Musik zu verständigen. Grace hielt einen Moment inne, um sich zu akklimatisieren.
    Überall in der Menge funkelte magische Energie wie zahllose Glühwürmchen. Unter den Gästen waren einige menschliche Hexen. Grace erkannte sie an der Art ihrer magischen Kräfte, auch wenn sie keine von ihnen persönlich kannte. Hinter einem gemauerten Torbogen, der in einen anderen Bereich führte, sah sie ein paar Dunkle Fae dicht beieinanderstehen und sich unterhalten. Ein Zwerg, der auf dem Weg zu den hinteren Räumen war, drängte sich aggressiv durch die Menge. Grace konnte einen kurzen Blick auf das zerfurchte Gesicht des Zwergs erhaschen. Es war eine Frau; sie trug den Bart zu mehreren, mit bunten Glasperlen durchsetzten Zöpfen geflochten, die ihr bis auf die gedrungene Taille hinabfielen.
    Helle Fae entdeckte Grace nicht. Vielleicht war der Besitzer in einem der anderen Räume oder in seinem anderen Lokal. Grace konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern, aber sie hätte darauf gewettet, dass er reich genug war, um an einem Samstagabend nicht arbeiten zu müssen, wenn er nicht wollte.
    Ein Stück entfernt an der Bar sah sie einen männlichen Vampyr. Wie die meisten Vampyre war er gutaussehend, wenn auch ein wenig ungepflegt. Er lehnte an der Bar, während zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, an seinen Schultern lehnten. Alle drei hatten gerötete Gesichter und wirkten betrunken.
    Grace zog die Stirn kraus. Entweder hatten sie ein gemeinsames Date zu dritt, vermutete sie, oder der Vampyr war ein Resteverwerter. Einige Vampyre konnten das Trinken einfach nicht aufgeben. Bei direktem Konsum spürten Vampyre die Wirkung von Alkohol nicht, sondern sie mussten das Blut von betrunkenen Menschen trinken. Sie trugen den Spitznamen »Resteverwerter«, trieben sich in Bars herum und suchten nach Menschen, die sich für so etwas hergaben. Sie boten an, die Getränke zu bezahlen, wenn sie dafür kleine Schlucke vom Blut der Menschen trinken durften, eine Art Quidproquo.
    Normalerweise gab es keinen Mangel an Freiwilligen, da das Hochgefühl, das ein Vampyrbiss auslöste, durch den Alkohol verstärkt wurde – das hatte Grace jedenfalls gehört. Solange der Mensch alt genug war, um Alkohol trinken zu dürfen, war diese Angelegenheit völlig legal. Gefährlich werden konnte es allerdings trotzdem. Trank der Mensch trotz des Blutverlusts weiter Alkohol, verstärkten sich dadurch Grad und Wirkung der Trunkenheit, und wenn die Sinne des Vampyrs getrübt waren, konnte er nicht mehr einschätzen, wann er aufhören musste zu trinken.
    Grace schüttelte den Kopf über den Anblick des Trios, wandte sich ab und schrie Khalil ins Ohr: »Ich gehe an die Bar und frage nach, ob sie noch Essen servieren.«
    »Wie du willst«, sagte er. Da erst fiel ihr auf, wie steif er geworden war. Sein Gesichtsausdruck war wieder wie versteinert, und in seinen Augen loderte ein grelles Licht.
    Sie blieb stehen und starrte ihn an. Sie hatte keine Ahnung, was in Khalil vorging.
Dschinn sind mächtig und unberechenbar,
hatte Brandon gesagt.
Sie machen die Leute nervös.
Grace schob den unerwünschten Gedanken beiseite und fragte Khalil: »Geht’s dir gut?«
    Mit angespannter Miene hatte er den Raum abgesucht. Jetzt senkte er den Blick und sah Grace an. »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte er. »Bestell dein Essen.«
    »Okay.« Sie sah sich noch einmal um. »Ich habe gar nicht daran gedacht, wie schwierig es sein würde, am Samstagabend einen Sitzplatz zu finden.«
    »Ich suche uns einen Platz«, sagte Khalil knapp.
    Wieder zögerte sie und betrachtete forschend sein Gesicht, ehe sie schließlich sagte: »Wir müssen nicht bleiben, wenn es dir hier nicht gefällt.«
    Daraufhin richtete er den Blick wieder auf Grace. »Dieser Ort ist … gewöhnungsbedürftig«, sagte er. »Und ich bin noch dabei, mich zu gewöhnen. Ich sage dir Bescheid, wenn ich gehen muss.«
    »Also gut.« Sie seufzte. Diese Unternehmung schien nicht allzu gut zu laufen. Was hatte sie von einem gottverdammt lächerlichen Date auch anderes erwartet? Aber ihr Magen war so

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