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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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nicht verschwunden, aber sie konnte sich nun vorstellen, sie zu meistern. Von der Erleichterung fühlte sie sich so beschwingt, dass ihr erst jetzt richtig bewusst wurde, welche erdrückend schwere Last sie in den vergangenen Monaten auf ihren Schultern getragen hatte.
    Dann kam Khalil. Wie ein flammender Sturm barst er ins Haus und nahm vor Grace Gestalt an. Es war wieder seine normale Gestalt. In Schwarz. Die Hände hatte er in die Hüften gestemmt, seine Augen leuchteten wie Supernovae, und er zog ein finsteres Gesicht.
    Himmel. Der Herr schien nicht besonders fröhlich zu sein. Grace war ziemlich sicher, dass auch das nicht ihr Problem war.
    »Ich habe dich gesucht«, sagte er. »Du warst nicht in der Nähe des Pubs.«
    »Nein, das war ich wohl eher nicht«, sagte sie. »Hattest du Spaß bei deinem ersten Date?«
    »Ich glaube nicht, dass Dates normalerweise so ablaufen sollten«, teilte er ihr mit.
    »Wirklich?« Sie setzte sich auf die Couch. »Was glaubst du, wie Dates normalerweise ablaufen sollten? Und was glaubst du, was schiefgelaufen ist?«
    »Dieser Dreckskerl hat dich angefasst«, sagte er mühsam beherrscht. »Er hat dich beleidigt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Das ist es nicht, was schiefgelaufen ist. Willst du es noch mal versuchen, oder soll ich es dir einfach verraten?«
    Schweigend sah er sie an.
    »Also, dann mal los«, sagte sie. »Du hast dich geirrt. Es war ein Fehler von mir, mit dir auszugehen. Das Date selbst war ein Fehler. Wir haben beschlossen, zusammen auszugehen, und von da an hat uns das alles überrollt. Natürlich war das Date eine Katastrophe. Und es wäre auf jeden Fall eine Katastrophe geworden, ganz egal, was wir getan hätten. Wir sind ungefähr so verschieden, wie es zwei Wesen nur sein können. Du bist ein Dschinn-Prinz – und ich habe immer noch keinen Schimmer, was das eigentlich bedeutet …«
    »Es bedeutet nichts«, fuhr er sie an. »Es ist eine Anredeformel. Alle männlichen Ältesten der fünf Geschlechter sind Prinzen, und die weiblichen Ältesten sind Exzellenzen. Das sind Ehrentitel, weiter nichts.«
    »Na schön.« Sie wollte das Thema fallenlassen. »Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle. Nichts davon spielt eine Rolle. Ich bin sterblich. Du nicht. Ich bin ein Mensch und du nicht. Wir stammen aus völlig verschiedenen Kulturen; wir haben unterschiedliche Erwartungen, Fähigkeiten und Ziele in unserem Leben, und …«
    »Stopp«, sagte er. »Du verschwendest Zeit.«
    Wieder blieb ihr der Mund offen stehen. »Was?«
    »Unser Date ist noch nicht vorbei, und du verschwendest Zeit.« Er sah auf die Uhr im Wohnzimmer. »Bis Mitternacht bleiben uns noch vierzig Minuten.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte sie matt.
    »Es ist mein voller Ernst.« Er pirschte näher an sie heran, ergriff ihre Hand und zog sie auf die Füße. »Du hast dich auf einen Handel eingelassen, und du wirst dich daran halten.«
    »Nein, Khalil«, sagte sie.
    »Ja.« Er sah sie mitleidlos an. Schlimmer noch, er sah so ruhig aus, wie sie selbst es bis vor wenigen Augenblicken gewesen war. »Nicht alles, was passiert ist, war eine Katastrophe. Bis zu einem bestimmten Punkt hast du dich amüsiert. Du hast gelacht und warst fröhlich. Ich habe dich beobachtet und verstehe jetzt viel besser als vorher, was dein Gesicht zu erzählen hat. Ich weiß jetzt, wie deine Fröhlichkeit aussieht.«
    Sie erzitterte, als seine intensive männliche Energie über ihre strich und sie sich wieder aneinander anglichen. Dieses merkwürdige Etwas, das sie miteinander taten, war nicht nur schön. Es war unglaublich. Grace gab sich Mühe, das zu ignorieren, als sie flüsterte: »Das heißt nicht, dass ich unrecht habe.«
    »Du hast unrecht«, sagte er, und er wirkte so überzeugt, dass es Grace wirklich erschütterte. »Der Kuss war keine Katastrophe. Er war vollkommen.«
    Sie schluckte schwer. Über den Kuss wollte sie lieber nicht nachdenken, denn Khalil hatte recht, er war vollkommen gewesen. Sein Staunen und diese zärtliche Erkundung. »Ich … ich glaube nicht, dass das ins Gewicht fällt, wenn man es gegen alles andere abwägt.«
    »Natürlich tut es das.« Er strich ihr über die Wange, den Hals entlang und über den Rand ihres Ausschnitts. Mit den Blicken folgte er dem Weg seiner Finger, und auf seinem Gesicht zeichnete sich Begehren ab. Heiser sagte er: »Ich musste meine andere Gestalt ablegen, um mich hierherversetzen zu können. Meine magische Energie reicht

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