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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sie beinahe Charnas Hand losließ, doch der Griff der Hohepriesterin war übermenschlich stark. Ihre Aura war eingehüllt in leuchtende Tentakel der Macht. Es war, als würde sie die Energie des Berges anzapfen. Seraphia war außerstande, zu begreifen, wie man derartige Kräfte lenken konnte. Sie fühlte eine Woge der Panik über sich hinwegschwappen, als die Tentakel nach ihr griffen. Sie erstarrte auf der Stelle, doch nicht freiwillig. Es war, als wäre ihr Körper aus dem Innersten heraus eingefroren. Das Leuchten von Charnas Aura wurde so grell, dass Seraphia ihre Aura-Sicht aufgeben wollte, doch sie konnte nicht. Oder war es im Zimmer der Hohepriesterin so hell geworden? Sie hatte Angst zu erblinden, wenn sie noch eine Sekunde länger in das gleißende Licht blicken musste. Sie versuchte, ihre Augen zu schließen, aber ihr Körper verweigerte jeden Befehl, den ihr Geist gab.
    Seraphia hatte jetzt das Gefühl, ihrem Leib zu entsteigen. Sie war plötzlich mehr Geist als Materie.
    Das fünfte Element! Charna beherrscht es vollständig!
    Die Hohepriesterin nutzte die magischen Elemente auf eine Art und Weise, die Seraphia trotz ihrer eigenen Macht völlig unbekannt war. Sie schwebte für einen zeitlosen Moment außerhalb ihres Körpers. Ein Sog stellte sich anschließend ein und das Gefühl der Schwerelosigkeit und Ungebundenheit wich einem Schmerz. Es war, als würde ihr Geist Stück für Stück Verbindung mit jeder einzelnen Zelle ihres Körpers aufnehmen. Der Sog verstärkte sich und ihr Bewusstsein verschmolz erneut mit ihrem Leib. Seraphia schrie, als sie die Kontrolle über ihren Stimmapparat zurück erhielt.
    Dann war es vorbei.
    Sie brach auf dem Boden zusammen und nahm nur beiläufig war, dass das Gras auf ihrer nackten Haut kitzelte. Sie kämpfte mit einem schweren Brechreiz und schluckte. Charna streichelte ihr sanft über die Wange. Die Übelkeit verflog augenblicklich. Sie hatte auf magische Weise eine Heilung gewirkt und Seraphia war wieder bei Sinnen. Sie erhob sich blinzelnd. Das grelle Licht hatte ihre Sicht getrübt und bunte Punkte flirrten vor ihren Augen.
    »Das wird gleich besser. Setz dich lieber einen Moment.«
    »Es geht. Ich kann stehen, danke!«, sagte Seraphia und schaute bekräftigend in Charnas rotleuchtende Augen, die sie besorgt ansahen.
    »Ich war vielleicht ein bisschen zu schnell bei der Sache. Du wirst dich dran gewöhnen. Die Portale sind angenehmer.«
    Seraphia nickte und sah sich neugierig um. Sie waren im Wald von Garak Pan. Das Laub seiner Bäume rauschte in der Brise. Unter Seraphias Fußsohlen war das Gras weich und feucht. Vögel zwitscherten, Wasser plätscherte in der Nähe. Hier und da stießen Felsen durch den Boden und in der Ferne meinte sie, eine Bergspitze über den Kronen der Bäume zu erblicken. Es roch nach Sommer, Blumen und Wasser. Der rasante Wechsel der Umgebung war schwindelerregend.
    »Du wirst Faunus hier finden oder er findet dich. Möglicherweise hat er bereits unsere Ankunft bemerkt und ist auf dem Weg hierher. Lauf nicht zu weit fort! Das Portal ist dort«, sagte Charna und wies auf eine Felsformation, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte, aber dennoch so aussah. Ein ovaler Bogen von 30 Schritt Höhe ragte in den Himmel, Moos und Flechten waren darüber gewachsen und man konnte hinter dem Portal den Wald sehen. Nichts außer der ungewöhnlichen Form deutete darauf hin, dass es sich um ein magisches Tor handelte. Seraphia fürchtete sich davor, ihre Aura-Sicht auszuprobieren, da ihr das soeben Erlebte einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte.
    Charna wandte sich wieder an sie. »Geh! Such Faunus und komm mit ihm so schnell zurück, wie es geht!«
    Die Hohepriesterin streckte ihre Hand aus und Seraphia drehte sich sofort um. Sie verließ die Lichtung eilig und schloss die Augen, als ein Lichtblitz die Umgebung erhellte. Ein warmer Wind stieß von der Lichtung aus in ihre Richtung und streichelte über ihre nackte Haut. Das Gefühl war nicht unangenehm, doch sie vermisste ihre Robe. Sie trug nichts außer dem Pentacut und fühlte sich verletzlich, auch wenn sie wusste, dass die schwerste Rüstung ihr nicht mehr Schutz bot, als ihr magischer Schmuck. Seraphia war sich bewusst, dass es die meisten Erwachsenen auf Iidrash nicht verwirrte, eine Priesterin des Ordens nackt zu sehen, obgleich hier nicht der Tempel war. Sie konnte sich einfach nicht daran gewöhnen.
    Sie atmete tief ein und wollte augenblicklich mit der Suche nach Faunus, dem

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