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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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verstehe.«
    Iskar trat an eine Kommode und holte einen gefährlich aussehenden Dolch hervor.
    »Bist du sicher?«, fragte Seraphia unsicher.
    Iskar starrte sie an und lachte ungläubig. » Du redest die ganze Zeit von einem Mörder , schon vergessen? Du bist doch nicht unbewaffnet hergekommen? Da steckt bestimmt etwas Scharfes unter den Falten deines Rockes, oder?«
    »Iskar!«, schimpfte Seraphia und lachte.
    »Mal ernsthaft. Du hast doch eine Waffe, oder?«
    Seraphia konzentrierte sich und streckte eine Hand aus. Flammen erschienen darin und brannten knisternd, ihre feurigen Zungen schlugen gegen ihren Unterarm und sandten eine Hitze aus, die das Kaminfeuer augenblicklich überflüssig machte.
    Iskar wich respektvoll zurück und streckte seine Hände aus. »Schon in Ordnung! Ich glaube es dir ja! Und die Äbtissin ist wirklich irgendwo hier? Kann sie sich unsichtbar machen? Ich würde ihr alles zutrauen, nach den Geschichten, die meine Mutter uns zum Einschlafen erzählt hat. Kann gar nicht glauben, dass sie wirklich durch unsere Mauern wandelt, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Seraphia nickte und ließ das Feuer in ihrer Hand erlöschen. »Ich sah sie kurz auf dem Weg hierher. Den Dolch solltest du trotzdem mitnehmen, man kann nie wissen. Lass uns aufbrechen. Ich will diese Geheimtür sehen.«
    Iskar öffnete die Tür und blickte unauffällig hinaus. Er gab Seraphia wortlos zu verstehen, dass sie ihm leise folgen sollte, und schlich voran zum Dienstbotentreppenhaus. Sie gingen die knarrende Holztreppe auf Zehenspitzen hinab und erreichten den gefliesten Boden. Die Öllampen waren erloschen und Iskar nahm eine Laterne von einem Tisch, den sie gerade noch so erkennen konnten.
    »Kannst du mal?«
    Seraphia schnipste mit den Fingern und das Licht der Laterne in Iskars Hand beleuchtete ihren Weg. Er hob seinen Dolch und ging voran. Sie folgten dem Gang bis zur Galerie und starrten in die Dunkelheit des Lagerraums. Düster und unheimlich erhoben sich die riesenhaften Fässer in der Finsternis. Als sie an ihnen vorübergingen, glitten die zuckenden Schatten ihrer mächtigen Formen über die Gewölbedecke wie unheimliche Wesen aus einer anderen Welt. Sie erreichten die Geheimtür.
    »Hier ist es. Wir müssen irgendwie da rein!«, flüsterte Seraphia und tastete die kalte Steinwand ab, die aus gigantischen Quadern zusammengefügt war.
    »Mir ist noch nie aufgefallen, wie mächtig die Fundamente unseres Hauses sind.«
    »Das kommt daher, weil du die Nase stets in den Himmel richtest.«
    Iskar und Seraphia wirbelten herum, als die Stimme hinter ihnen ertönte. Aus den Schatten glitt ein paar gelber Augen auf sie zu, deren Pupillen eigenartig geformt waren. Nickhäute zuckten blitzschnell darüber. Ein männlicher Umriss löste sich aus dem Dunkel zwischen den Fässern und trat auf sie zu.
    Iskar erhob seinen Dolch. »Menäus! Ich hätte dich hier unten erwarten sollen. Was tust du hier?«
    »Aha? Was. Tue. Ich. Hier? Ich reiße mir seit Jahren meinen Hintern für deine Familie auf, damit ihr im Rausche eurer Feste vergessen könnt, was Anstand und Sitte sind. Sieh dich nur an! Mit dieser Dirne aus dem Kloster willst dich paaren? Abschaum!«
    Menäus spuckte aus. Sein Speichel landete zischend auf dem Stein und eine gespaltene Zunge schoss zwischen seinen Lippen hervor.
    »Du wirst für deine Arbeit gut bezahlt. Mein Vater …«
    Menäus lachte. »Dein Vater, ja dein Vater … wenn er wüsste, wie viel ich aus Kantur herausquetsche, seit er sich darauf eingelassen hat, den Wein … ergiebiger zu machen.«
    »Lügner! Kantur würde niemals zulassen, dass der Wein gepanscht wird!«
    Menäus trat einen schnellen Schritt auf sie zu. Iskar zuckte zurück.
    »Ja, Lügner nennst du mich aus ganzem Herzen, nicht wahr? Mein Gesicht kann gar nicht anders, als lügen, oder?«
    Seraphia ließ die Flammen in ihrer Hand auflodern und Menäus musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Ein Zauber verbirgt dein wahres Gesicht vor den Menschen! Wen hast du ermordet? Sprich, oder ich …«
    Menäus kicherte leise. »Deine erbärmlichen Fähigkeiten sind mir nicht gewachsen, Feuerteufel!«
    Der Schlangenmann sprach die Beleidigung, die an eine Blasphemie grenzte, mit einer von Jahren des Hasses genährten Stimme aus und machte einen Schritt auf Seraphia zu.
    »Kein Stück weiter!«, bellte Iskar und fuchtelte mit seinem Dolch herum.
    »Ich werde deine Genitalien essen«, sagte Menäus und ließ eine Reihe langer, spitzer Zähne aufblitzen,

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