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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sammelte er seine Kräfte und ließ sich unsichtbar werden. Mit einem Schlag verschwanden die Beschwerden, seine Überlegungen wurden fassbarer, seine Sicht wurde besser und seine Körperfunktionen normalisierten sich.
    Es muss sich bei dem Nebel um einen Effekt handeln, der von meinen Kräften neutralisiert wird.
    Thanasis fiel die Gestalt ein, die er zuvor im Tunnel gesehen hatte, doch er wollte sich zunächst um die Sicherheit seiner Gefährten kümmern. Er kehrte zu Kassandra zurück und wickelte sie in eine Decke, klemmte sich ihre Kleidung unter den Arm und legte sie sich vorsichtig über die Schulter. Dann suchte er Faunus Zimmer auf und platzierte seine Frau behutsam auf dem Bett. Faunus positionierte er auf einer freien Liege. Danach kehrte er auf den Flur zurück und untersuchte Tür für Tür die Räume. Er fand Seraphia und Mehmood und brachte sie ebenfalls in Faunus Unterkunft. Er deponierte feuchte Handtücher und sammelte die Diener und Priesterinnen aus den Dienstbotenzimmern am Ende des Ganges ein. Als er alle in Faunus Räumen untergebracht hatte, eilte Cendrine zurück. Die Sengende Klinge leuchtete auf ihrem Rücken und sie trug ihre schimmernde Rüstung.
    Sie rief laut in den Gang. »Thanasis?«
    Sie erschrak, als seine Stimme neben ihr erklang. »Ich habe mich unsichtbar gemacht. Es scheint die Wirkung des Nebels zu neutralisieren.« Seine Kräfte erlaubten es Thanasis, auch für die Aura-Sicht unsichtbar zu werden, sodass Cendrine ihn nur hören konnte.
    »Ich kann Charna nicht finden. Ebenso keine Spur von Mikar. Mir ist eine Eishexe begegnet, aber sie war kaum bei Sinnen. Es scheint, die Delegation aus den Frostreichen kämpft ebenfalls mit dem Nebel. Ich habe versucht, ihn mit allen Kräften der fünf Elemente zu verscheuchen, trotzdem hält er sich hartnäckig.«
    »Bleib einen Moment hier! Ich will mir das selbst ansehen.«
    Cendrine nickte und untersuchte Kassandra, als Thanasis den Raum verließ. Er folgte dem Flur und drang in den Bereich ein, der von der Delegation der Frostreiche belegt war. Die Türen waren hier ebenfalls geöffnet worden, teilweise gewaltsam, auch von innen. Thanasis schlich sich vorsichtig von einer Tür zur nächsten. Er fand eine unglücklich gefallene Eishexe. Ihr beinahe kindliches Aussehen täuschte über die immense Kraft hinweg, die diesen magisch begabten Frauen innewohnte. Bei dieser schien ein ungünstig dastehender Tisch die einzige Todesursache zu sein. Sie hatte eine Schlagwunde an der Stirn und ihr Genick war gebrochen. Der Tisch zeigte Spuren eines Aufpralls. Etwas Blut klebte daran.
    Thanasis verließ den Raum und war von der Unschuld der Frostreiche noch nicht überzeugt. Der Tod der Eishexe konnte ein Unfall sein, oder ein Bauernopfer, um ein Alibi für spätere Auseinandersetzungen vorzubereiten. Er traute den Eishexen alles zu. In den übrigen Zimmern fand er niemanden. Persönliche Gegenstände lagen jedoch herum, einige davon auch zu wertvoll, um einfach vergessen zu werden.
    Die Sidaji!
    Thanasis verließ eilig die Zimmerflucht und hetzte durch den Palast. Er folgte zwei leeren Gängen und stieß immer wieder Türen auf.
    Nirgendwo ein Sidaji.
    Er fand einen Mann in der Kleidung der Heiler von Asla, vor ihm lag eine Heilerin aus dem Orden. Der Grund ihres Zusammenseins hatte dazu geführt, dass sie unbekleidet waren. Er wollte sichergehen, dass sie noch lebten, und erfühlte ihren Puls, bevor er weitereilte. Schließlich fand er einen Saal, der einst offiziellen Anlässen Raum gegeben hatte. Nun standen unzählige Krankenbetten darin und medizinische Gerätschaften füllten die engen Zwischenräume. Eine große Anzahl Heiler aus dem Orden, den Frostreichen und aus Asla lag zwischen den Betten oder war ohnmächtig darüber gefallen. Die Betten jedoch waren leer. Zerwühlte Bettdecken und blutige Laken ließen die Krankenlager so aussehen, als ob sie kurz zuvor noch in Benutzung gewesen waren.
    Thanasis lief auf den Palastvorplatz hinaus und sah zwei Schemen im Mondlicht. Mikars Kentaurengestalt war unverkennbar und die Frau neben ihm konnte nur Charna sein. Der Nebel war hier beinahe verschwunden und das Betäubungsmittel offensichtlich wirkungslos geworden. Thanasis ließ sich sichtbar werden. Als Charna und Mikar ihn sahen, eilte er zu ihnen.
    »Die Sidaji! Sie sind alle fort!«, rief er.
    »Ich weiß«, sagte Charna und sah zum anderen Ende des Platzes.
    Drei Gestalten wurden im Mondlicht sichtbar. Eine von ihnen war Jenara, die

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