Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
war aufgegangen und warf sein grünes Licht auf die Landschaft und durch das Fenster in Thanasis Gesicht. Kassandra schlief in seiner Armbeuge und er hatte Mühe, die Augen aufzubekommen.
    Irgendetwas stimmt nicht!
    Er versuchte, Kassandra nicht zu wecken, doch sie war so tief in das Reich der Träume versunken, dass er einen Moment ihre Atmung beobachtete, um sicher zu sein, dass sie lebte. Seine Augenlider wurden dabei schwer. Thanasis schüttelte sein Haupt und erhob sich schwankend.
    Was ist los mit mir?
    Er torkelte benommen zum Fenster und sah hinaus. Grünlicher Nebel waberte durch den Palasthof. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass es nicht Irians Licht war, das den Nebel einfärbte. Der Nebel selbst war grün!
    »Sandra? Wach auf!«
    Er drehte sich um und stolperte zu Kassandra zurück. Er rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter, dann stärker.
    Wir sind betäubt, verdammt!
    Thanasis schüttelte seinen Kopf und trat an die Tür. Er horchte.
    Alles still … halt! War da etwas?
    Er wollte die Tür öffnen, doch sie war von außen verriegelt. Mit einem ungeduldigen Grunzen drückte er sie aus der Wand. Teile des Mauerwerks polterten auf den Flur. Thanasis sammelte sich einen Moment schwankend und wartete auf die Alarmschreie, aber nichts geschah. Der grüne Nebel lag überall in der Luft. Mit einem Gefühl wie Watte im Kopf trampelte er durch den Korridor und zehrte die nächstbeste Tür auf. Da diese ebenfalls verriegelt worden war, riss er die Türzarge mit heraus. Er stellte Tür und Zarge vorsichtig an die Wand.
    Ich verbreite schon wieder Chaos. Ich muss endlich meinen Kopf klar bekommen …
    Thanasis versuchte, sich zu konzentrieren und sah in das Gemach hinein. Es war Faunus Unterkunft. Er lag auf halbem Wege zwischen Bett und Tür auf dem Boden, als ob er tot umgefallen wäre. Seine Aura war jedoch lebendig und Thanasis hielt sich nicht damit auf, seinen Herzschlag zu prüfen. Er wusste, dass der Herr von Garak Pan lebte, aber ohnmächtig war. Er schüttelte erneut den Kopf, schnaubte und fiel einen Moment auf die Knie. Es brannte in seiner Nase.
    Der Nebel, du Hornochse!
    Mit enormer Mühe erhob sich Thanasis und schwankte in das Badezimmer. Er tauchte ein Handtuch in das Waschbecken und ließ Wasser aus einem Hahn hineinlaufen, bis der Stoff nass war. Er wrang das Tuch aus und legte es sich vor Mund und Nase.
    Das mag gar nichts nützen!
    Der Gedanke zuckte durch seinen Kopf, doch nach ein paar Minuten wurde sein Blick klarer und das Schwindelgefühl schwand.
    Es ist Jahrhunderte her, dass ich auf ein Betäubungsmittel reagiert habe. Ich muss nach den Anderen sehen!
    Er erhob sich auf seine Beine und fühlte sich etwas besser. Er verknotete das Tuch um sein Gesicht und machte mehrere Handtücher fertig, damit er den Betäubten helfen konnte. Langsam ging er zu Faunus hinüber und ließ ihn einige Minuten durch das Handtuch atmen. Nichts geschah. Er ließ das Handtuch in Faunus Händen, falls dieser erwachen sollte, und kehrte zu Kassandra zurück. Genau wie Faunus zeigte sie keine Reaktion.
    Thanasis ging in den Flur und nahm eine Gestalt am anderen Ende wahr. Dann war sie schlagartig verschwunden. Er fühlte sich außerstande, eine Verfolgung aufzunehmen und traute auch seinem immer noch benommenen Verstand nicht ganz. Die nächste Tür führte in Cendrines Zimmer. Sie erwachte, als Thanasis zu ihr trat und ihr das Handtuch vor Nase und Mund hielt. Sie erschrak zunächst und versetzte Thanasis einen Schlag. Er fiel polternd auf den Hintern.
    »Au.«
    »Oh, Thanasis? Was ist los? Ich fühle mich …«
    Thanasis erhob sich gerade rechtzeitig, um einem Schwall Erbrochenem auszuweichen.
    »Ich war betäubt. Der Nebel«, sagte Cendrine und nahm das feuchte Handtuch, um sich den Mund abzuwischen. Sie warf es fort und war sofort auf den Beinen. Unsicher schwankte Thanasis ihr hinterher. Im Flur trat die Äbtissin eine Tür ein. Es war eindeutig, dass sie nicht mehr von den Auswirkungen des Betäubungsmittels betroffen war. Sie verschwand in dem Zimmer und tauchte einen Moment später wieder im Gang auf.
    »Charna ist nicht hier! Ich muss sie finden!«
    »Sandra und Faunus sind betäubt, aber in Ordnung. Ich kümmere mich um die Anderen«, rief er ihr hinterher, doch Cendrine war mit einem Satz davon.
    Thanasis hatte Probleme mit dem Sehen und rieb sich die Augen mit einem feuchten Handtuch aus. Er schüttelte sich und überlegte angestrengt. Es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Dann

Weitere Kostenlose Bücher