Das Feuer und die Rose
Ingenieur zog seinen eigenen Kommunikator hervor und aktivierte ihn.
Innerhalb von Sekunden stellten Spock und Scott eine Verbindung zwischen den beiden Geräten her und bestätigten so, dass sie einwandfrei funktionierten. »Mit dem Kommunikator ist alles in Ordnung, Sir«, meldete der Ingenieur.
»Euer Schiff, euer Anfang«
, tönte der Hüter,
»alles, was ihr kanntet, ist fort.«
Spock verstand, was geschehen sein musste, und der Captain fasste es in Worte. »McCoy hat irgendwie den Lauf der Geschichte verändert.«
»Sie meinen, wir sitzen hier unten fest?«, entfuhr es Scotty.
»Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft«, ergänzte Spock.
»Captain«, sagte Uhura, »ich habe Angst.«
»Die Erde gibt es nicht mehr«, verkündete Kirk, als wollte er sich das ungeheure Ausmaß der Situation bewusst machen. »Zumindest nicht die Erde, die wir kennen. Wir sind vollkommen allein.«
Einen Moment lang erwiderte niemand etwas. Spock betrachtete stumm die anderen Mitglieder des Außenteams. Das einzige Geräusch war das leise Heulen des Windes, der durch die Felsen wehte. Spock dachte über das scheinbare Paradoxon dessen nach, was gerade geschehen war: Wenn McCoy die Geschichte der Erde tatsächlich so verändert hatte, dass die
Enterprise
niemals gebaut worden oder zumindest niemals zu genau diesem Zeitpunkt zu dieser Welt gekommen war, wie konnten er und die anderen fünf Mitglieder des Außenteams dann jetzt hier stehen? Vielleicht hatte ihre Nähe zum Hüter verhindert, dass sie von der Veränderung der Zeitlinie beeinflusst wurden. Doch was immer auch der Grund sein mochte, sie hatten weder Wasser noch Nahrung und keine Möglichkeit, diesen Ort zu verlassen.
Allerdings hat
McCoy
ihn soeben verlassen
, dachte er. Also konnten sie das ebenfalls tun, sofern sie bereit waren, irgendwo in der Vergangenheit der Erde zu landen. Und wenn es ihnen gelang, McCoy zu finden und ihn davon abzuhalten, die Zeitlinie zu verändern …
»Captain«, sagte Spock. »Es gibt eine Möglichkeit.«
FÜNF
2293
Als Spock und Tremontaine zu den letzten Ausstellungsstücken kamen, war sie ein wenig enttäuscht. Der mehrstündige Aufenthalt im Museum hatte ihre Faszination für die Exponate der Ausstellung nicht geschmälert und am liebsten hätte sie noch mehr gesehen. Auch wenn Tremontaine die Alonis kannte und im Laufe der Jahre auch schon mit einigen ihrer Repräsentanten zu tun gehabt hatte, war sie vor diesem Auftrag noch nie auf deren Heimatwelt gewesen.
Die Alonis waren eine unter Wasser lebende Spezies und bewohnten die violetten Meere, die fast neunzig Prozent ihres Planeten bedeckten. Ihr Kopf und ihr Oberkörper ähnelten zumindest in Form und Größe denen eines Humanoiden, aber nach unten hin verjüngte sich ihr Körper zu einem langen Schwanz. Statt Armen besaßen sie kurze Flossen. Da sie weder Finger noch Daumen aufwiesen, hätten sie sich wahrscheinlich niemals zu einer technologisch fortgeschrittenen Gesellschaft entwickelt, wären da nicht ihre psychokinetischen Fähigkeiten, die sie über kurze Entfernungen einsetzen konnten. Mithilfe dieser Gabe hatten sie gelernt, Wasser zu mehr oder weniger festen Werkzeugen zu formen.
Tremontaine starrte durch die Glasscheibe auf die letzten Ausstellungsstücke und lauschte über einen Miniaturlautsprecher, der über ihrem Ohr befestigt war, gleichzeitig einem Audiokommentar. Am nahen Ende der langen Kammer stellte ein Diorama alonisische Wissenschaftler in einem Labor dar, die gerade Möglichkeiten für das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit entdeckten. Hinter dieser Szene befand sich ein detailliertes Modell einer komplexen Unterwasserkonstruktionsstätte, in der der Prototyp eines warpfähigen Schiffes gebaut wurde. Am Ende der Kammer sah Tremontaine schließlich die Attrappen zweier Alonis in Hydrationsanzügen, die auf die Besatzung eines andorianischen Schiffs trafen und damit den Erstkontakt ihres Volkes zu einer anderen Rasse herstellten.
»Von den Anfängen einer Zivilisation bis zu einer Zeit, in der sie ins Universum aufbrechen. Es ist immer wieder eine faszinierende Geschichte«, sagte Tremontaine. »Aber in diesem Fall finde ich es besonders fesselnd.«
»Ja«, stimmte Spock zu, der neben ihr stand. »Die Entwicklung von der Erforschung des Ozeans über das Land bis hin zum Weltall ist höchst ungewöhnlich.«
»Die Art, wie die Alonis sich an die Interaktion mit Luftatmern angepasst haben, ist wirklich beeindruckend«, fand Tremontaine. An diversen Orten
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