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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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würden eine zerbrechliche, kaum spürbare Verbindung eingehen, so sanft wie ein imaginärer Atemhauch in ihrem Nacken.
    Sie ließ ihre mentalen Barrieren fallen, was ihr ein Leichtes war, da sie nun verstand, welche Möglichkeiten diese innere Verbindung bot. Doch während ihre Gedanken sich offenbarten, blieben Spocks verborgen. Sie verstand seine Abwesenheit nicht. Wie war es überhaupt
möglich
, dass er nicht Teil ihrer Verbindung war? Obwohl sie nicht genau wusste, wie sie es anstellen musste, versuchte sie, ihn zu finden, und schickte ihr
Selbst
auf die Suche nach seinem
Selbst
. Sie suchte nach Spock und wurde immer besorgter, als sie ihn nicht fand, bis sie schließlich …
    Gegen eine Wand prallte. Sie erstreckte sich nach rechts und links, nach oben und unten – eine unendliche, undurchdringliche Barriere. Ein Gefühl der Trennung überkam Tremontaines Wesen, und sie bekam Angst um Spock, der für sie verloren zu sein schien
.
    Doch dann erschien eine Öffnung in dem gewaltigen Hindernis, ein nebliger glühender Kreis, der gleichzeitig echt und unecht wirkte. Vielleicht war er eine Erinnerung an einen Traum oder ein Traum von einer Erinnerung, aber er stellte auf jeden Fall einen Zugang dar. Tremontaine zwängte sich hindurch in den düsteren Bereich, der dahinter lag. Dort fand sie Spock endlich. Sein Geist war geschlossen wie eine Blume, die ihre Blütenblätter vor einem plötzlichen Frost zu schützen versuchte
.
    Ohne zu zögern ließ sie ihren Geist auf ihn zuschweben, um sich mit ihm zu verbinden. Sie konnte seinen Widerstand spüren, doch auch sein Verlangen. Sie lenkte die einzelnen Fasern ihres Geistes so gut sie konnte in seine Richtung, und schließlich öffnete er sich gerade weit genug, um ihr die Verbindung zu ermöglichen und

    Die Dunkelheit in seinem Inneren zog sie nach unten wie ein Anker, der drohte, sie festzuhalten und sie in den Tiefen der Nacht zu ertränken. Tremontaine schrie stumm auf, doch dann bekämpfte sie ihre Angst und fügte sich ihrem Abstieg ins Elend. Sie versuchte, den Schmerz zu lindern, indem sie ihn teilte. Das schreckliche Gewicht der Verzweiflung umschloss sie, das Gefühl des Verlusts war vollkommen und unvermeidlich

    Nein, es war nicht vollkommen. Es war nicht allein der Verlust, der sie belastete, sondern auch der schreckliche Mühlstein des Bedauerns. Wie konnte sie ihrem engsten Freund so leichtfertig sein Glück verweigern, wenn sie es doch anderen oder sich selbst nicht verweigerte? Warum hatte sie nicht

    Innerhalb von Sekunden verschwand alles. Spocks Geist zog sich in sich selbst zurück und ließ Tremontaine in der Leere allein. Völlig verloren irrte sie umher und

    Spock zog seine Hand zurück und trennte die Verbindung. Tremontaine schnappte nach Luft. Die Erfahrung, seine Trauer zu erleiden, hatte sie überwältigt. »Spock«, sagte sie und starrte in seine dunklen Augen. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Er wandte sich ab und ging durch den Raum, entfernte sich von ihr. »Es tut mir leid«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Es war nicht meine Absicht …« Nun drehte er sich doch um und sah sie an. »Ich wollte nicht, dass du meinem Schmerz so vollkommen ausgesetzt bist.«
    »Spock«, wiederholte sie, während sie immer noch versuchte, die Kontrolle über sich zurückzuerlangen. Sie hatte das Gefühl, an posttraumatischem Stress zu leiden, und wollte einfach nur in sich zusammensacken. Einfach nur ruhig dasitzen, um eine Möglichkeit zu finden, das soeben Erlebte zu verarbeiten. Doch sie wusste, dass das nicht ging. Sie erkannte, wie mitgenommen Spock aussah. Ihr Zugang zu seiner Trauer zu gestatten, hatte dazu geführt, dass er ihr auch selbst ausgesetzt war. Sie widersetzte sich allen Techniken, die er angewandt hatte, um sie zu verdrängen. »Ich will dir immer noch helfen«, teilte sie ihm mit.
    »Du kannst nichts tun«, sagte Spock. »Es gibt nur die Realität. Ich werde um meinen Freund trauern und weiterleben.«
    Tremontaine trat einen Schritt auf ihn zu, um ihre körperliche Distanz zu verringern. Er wirkte erschöpft, und sie wusste, dass er in den letzten zwei Nächten, von Albträumen gequält, nicht gut geschlafen hatte. Es erstaunte sie, dass er sich überhaupt so weit zusammenreißen konnte, um die Illusion von Normalität zu präsentieren.
    Aber eigentlich ist das gar nicht der Fall, oder?
, dachte Tremontaine. Während der Konferenzen verhielt sich Spock wie immer, aber seine Konzentration war

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