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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Wesley über vierzig Jahre lang mit Jim befreundet gewesen war. Sie kannten sich, seit Wesley den jungen Midshipman Kirk an der Akademie unterrichtet hatte. Wesley erreichte schließlich den Rang eines Commodore und befehligte das
Raumschiff Lexington
. Später zog er sich aus der Sternenflotte zurück, um Gouverneur von Mantilles zu werden, einer der entferntesten bewohnten Welten der Föderation. »Der Mann, den wir heute ehren«, betonte Wesley, »war ein wahrer Held. Obwohl er die Sternenflotte vor Kurzem verlassen hatte, bestand seine letzte Handlung passenderweise darin, die Besatzung und die Passagiere eines Raumschiffs zu retten – zufälligerweise handelte es sich dabei um ein neues Raumschiff, das nach dem benannt wurde, das er so lange kommandiert hatte: die
Enterprise

    Als Wesley begann, in allen Einzelheiten über die lange und bedeutende Karriere des Captains zu sprechen, schaute Spock ins Publikum, wo er viele bekannte Gesichter entdeckte. In der ersten Reihe sah er Jims drei Neffen, seine einzigen noch lebenden Verwandten. Neben ihnen saßen die ehemaligen Mitglieder der Kommandobesatzung der
Enterprise
– Captain Scott, Captain Sulu, Commander Uhura und Commander Chekov – sowie Commander Dennehy und Lieutenant Commander Saavik. Vorher hatte Spock bereits zahlreiche andere Personen gesehen, die einst mit dem Captain gedient hatten, darunter Jabilo M’Benga, Christine Chapel, Ryan Leslie, John Kyle, Arex, Janice Rand, Dawson Walking Bear und Kevin Riley. Außerdem war ihm die Anwesenheit mehrerer Frauen aufgefallen, mit denen der Captain Beziehungen gehabt hatte: Areel Shaw, Janet Wallace, Carol Marcus und Antonia Salvatori.
    Unter all diesen bekannten Gesichtern fühlte sich Spock sehr einsam. Obwohl er neben McCoy saß, mit dem er so viel erlebt hatte, kam er sich dennoch ausgegrenzt vor.
Das ist unlogisch
, rügte er sich selbst, doch die Wahrheit zu leugnen, würde nichts daran ändern.
    »Captain Kirks bemerkenswerte Liste an Auszeichnungen«, hörte Spock Wesley sagen, »beinhaltet drei Ehrenmedaillen der Sternenflotte, den Grankite-Orden für Taktik, den Stern für herausragende Leistungen, das Kreuz des Lewis-und-Clark-Entdeckerkorps, das Archer-Band für herausragende Tapferkeit …«
    Spock hatte Jim drei Monate lang weder gesehen noch gesprochen. Bei ihrem letzten Zusammentreffen waren sie gemeinsam vor den Untersuchungsausschuss der Sternenflotte zitiert worden, der in der Verschwörung ermittelte, die zur Ermordung Kanzler Gorkons geführt hatte. Damals war der Captain kurz davor gewesen, sich aus dem aktiven Dienst zurückzuziehen und hatte recht niedergeschlagen gewirkt. Nach der Befragung durch die Admirals, hatte Spock mit seinem Freund gesprochen. Er war der Meinung, dass Kirk seine Entscheidung, die Sternenflotte zu verlassen, noch einmal überdenken solle. Doch Jim ließ sich seinen Ruhestand nicht ausreden. Er berief sich sowohl auf seine Abneigung gegenüber der Politik, die in seinen Augen zu viel Einfluss auf die Sternenflotte hatte, als auch auf sein eigenes Bedürfnis, ein Leben zu führen, in dem er nicht mehr die Verantwortung für Hunderte von Leben trug. Er wollte einfach keine Entscheidungen mehr treffen oder Handlungen ausführen, die Milliarden oder sogar Billionen Leben beeinflussen konnten. Mehr als alles andere sehnte sich Jim danach, Frieden zu finden.
    Nicht lange danach, als Spock seine Ausbilderstelle bei der Sternenflotte angetreten hatte, kontaktierte McCoy ihn, um ihm mitzuteilen, dass sich der Captain einigen sehr gefährlichen Aktivitäten widmete. Der Arzt zitierte Scott, der behauptet hatte, Jim wolle »einen verdammten Zehnkampf quer durch die Galaxis veranstalten«. Spock und McCoy sprachen über das waghalsige Verhalten des Captains und kamen zu dem Schluss, dass er das Risiko suchte, um die Leere in seinem Leben zu füllen, die sein Rücktritt aus der Sternenflotte hinterlassen hatte. Doch obwohl er es McCoy nicht offenbarte, glaubte Spock, dass noch etwas anderes zu Jims scheinbarem Todeswunsch beigetragen hatte: Einsamkeit.
    »Im Laufe seiner Karriere«, teilte Wesley dem Publikum mit, »reiste Jim Kirk vom Herzen der Föderation bis zum Rand der Galaxis, vom Klingonischen Imperium bis Questar M-17, vom romulanischen Raum bis hinaus zur Wassermannformation.«
    Während seiner gesamten Dienstzeit unter Captain Kirk hatte Spock die Reiselust seines Kommandanten beobachten können, seinen Wunsch, zu erforschen. Doch nach Gary Mitchells Tod

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