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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Horizont.
    Während die niedrigen Gebäude der Küstenstadt unter ihnen vorbeizogen, dachte Tremontaine über die vergangenen paar Tage nach. Als sie Spock vor zwei Tagen nach seiner morgendlichen Meditation getroffen hatte, um zusammen mit ihm zu einer frühen Konferenzsitzung zu gehen, hatte sie gespürt, dass etwas nicht stimmte. Im Verlauf der folgenden Verhandlungsgespräche war sie davon überzeugt worden. Sie und Spock hatten erst vor Kurzem ihre erste Nacht miteinander verbracht, daher lag die Vermutung nahe, dass er seine Entscheidung bereits bereute.
    In der Mittagspause hatte Tremontaine Spock beiseitegenommen und ihn gefragt, was ihn bedrücke. Als er daraufhin zögerte, wies sie ihn auf seine Unkonzentriertheit und seine plötzliche Zurückhaltung ihr gegenüber hin. Sie war sich sicher, dass er etwas auf dem Herzen hatte. Er erzählte ihr, dass er an diesem Morgen Besuch von Leonard McCoy erhalten hatte, der ihm die Nachricht von Captain Kirks Tod überbrachte. Obwohl Tremontaine froh war, zu erfahren, dass zwischen ihr und Spock alles unverändert war, tat ihr sein Verlust sehr leid. Sie wusste, dass er und der Captain fast dreißig Jahre lang eng befreundet gewesen waren und einen Großteil dieser Zeit gemeinsam in der Sternenflotte gedient hatten. Die Nachricht vom Tod des Captains erschien am nächsten Abend in den Komm-Netzwerken, und nicht ein einziger Bericht versäumte es, Spock und die
Enterprise
zu erwähnen.
    Die Flugkapsel hielt an der Sicherheitskontrolle am Rand des Föderationsbereichs an und flog dann weiter auf die Botschaft zu, wo sie auf einer Plattform neben dem Haupteingang landete. Die Gruppe betrat das Gebäude, und sobald Doran und Carissa in Richtung ihrer Unterkünfte verschwunden waren, ging Tremontaine mit Spock in den Gebäudeflügel, in dem sich ihre Quartiere befanden. Sie wechselten kein Wort, bis sie ihre Tür erreichten, wo Spock ihr mitteilte, dass sie sich morgen wiedersehen würden. Er schlug weder vor, mit ihr zu Abend zu essen, noch schien er daran interessiert zu sein, über die heutigen Verhandlungen zu diskutieren.
    »Spock?«, sagte sie, als er sich in Richtung seines Quartiers aufmachte. Er blieb stehen und drehte sich dann langsam zu ihr um.
    »Ja?«
    »Würdest du für einen Moment reinkommen?«, fragte sie. »Ich würde gerne mit dir reden.«
    Spock bedachte sie mit einem passiven Gesichtsausdruck, der sich nicht von seiner üblichen Mimik unterschied. Sie glaubte allerdings dennoch, den Schmerz dahinter erkennen zu können.
Sehe ich das wirklich?
, fragte sie sich.
Oder projiziere ich einfach nur meine eigenen Gefühle auf Spock, weil ich der Meinung bin, dass er das Gleiche fühlen muss, was ich fühlen würde, wenn ich so einen engen Freund verloren hätte?
    Spock wandte kurz den Blick ab, und Tremontaine wusste, dass er ihre Einladung ablehnen würde. »Bitte«, drängte sie und hoffte, ihn damit zu überzeugen.
    »Also gut«, gab er nach. Sie nickte und griff nach dem Türknauf. Als das Sicherheitssystem ihren Handabdruck überprüft hatte, öffnete sie die Tür. Spock folgte ihr hinein, und sie war dankbar, endlich mit ihm allein sein zu können. Sie hoffte, dass es ihr irgendwie gelingen würde, ihm zu helfen.
    »Spock«, sagte sie leise und trat zu ihm. Sie hob eine Hand mit zwei ausgestreckten Fingern. Sie wollte ihm Trost spenden und ihm eine Zuflucht vor dem Verlust seines Freundes bieten.
    »Alexandra«, erwiderte Spock und ignorierte ihre Hand. »Mein Geist ist momentan … ungeordnet. Es wäre keine angenehme Erfahrung für dich …« Mit ihrer anderen Hand ergriff Tremontaine Spocks Handgelenk und führte es in Richtung ihrer immer noch erhobenen Finger.
    »Angenehme Erfahrungen sind mir im Augenblick nicht wichtig«, sagte sie. »Nur du bist mir wichtig. Lass mich dir helfen.«
    Spock starrte sie stumm an. Sein Gesichtsausdruck ließ sich nicht deuten. Sie konnte nicht beurteilen, ob er ihren Wunsch, ihm zu helfen, akzeptieren würde oder nicht. Jedenfalls zog er seine Hand nicht aus ihrem Griff. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, führte sie seine geschlossene Hand ganz nah an ihre und wartete. Nach einer Weile streckte er seinen Zeige- und Mittelfinger aus, und Tremontaine berührte seine Fingerspitzen mit den ihren. Ein mittlerweile vertrauter Energieschub schoss durch die Stelle, an der sie sich berührten. Tremontaine konnte das, was als Nächstes kommen würde, kaum erwarten. Ihr Geist würde sich neben Spocks entfalten, und sie

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