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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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konnte Spock auch immer wieder einen kurzen Blick auf die Einsamkeit des Captains erhaschen. Nach dem Zwischenfall mit dem Hüter der Ewigkeit waren diese Momente immer häufiger geworden und Jims Einsamkeit wirkte mit jedem Mal größer. Ein Vierteljahrhundert später, nachdem sich der Captain vorgenommen hatte, die Sternenflotte für immer zu verlassen, war er fast vollkommen isoliert. Er zog sich nicht nur immer weiter aus seinem Berufsleben zurück, sondern auch aus seinen persönlichen Beziehungen. McCoy zufolge hatte Jim erst in der letzten Woche seines Lebens angefangen, die Beziehungen zu einigen seiner Freunde zu erneuern. Und zwar erst nachdem die Sternenflotte ihn gebeten hatte, die neue
Enterprise
der
Excelsior
-Klasse zu taufen.
    Seit sie sich damals nach der Befragung durch den Untersuchungsausschuss wieder getrennt hatten, war Spock erpicht darauf gewesen, Kontakt mit dem Captain aufzunehmen. Besonders nachdem er von den gefährlichen Unternehmungen erfahren hatte, mit denen sich sein Freund die Zeit vertrieb. Doch dann war Spock zur Abteilung für interplanetare Angelegenheiten gerufen worden. Ein Monat war vergangen, dann ein zweiter und ein dritter. Nur einmal zuvor hatten er und Jim für so lange Zeit keinen Kontakt miteinander gehabt. Das war nach dem Ende der Fünfjahresmission der
Enterprise
im Jahr 2270 gewesen, als Spock seinen Dienst bei der Sternenflotte niederlegte und nach Vulkan zurückkehrte, um sich dem
Kolinahr
zu unterziehen. Doch ihre Freundschaft hatte diese zweieinhalb Jahre überdauert und auch zwei Jahrzehnte später vielen widrigen Umständen getrotzt. Daher war Spock natürlich davon ausgegangen, dass sie auch während Jims Ruhestand weiter bestehen würde.
    Doch das hatte sie nicht. Spock war Jim bei der Befragung durch den Untersuchungsausschuss begegnet, die an einem der letzten Tage stattgefunden hatte, die der Captain in der Sternenflotte verbrachte. Danach hatte er ihn nie wieder gesehen.
    Am Rednerpult beendete Wesley seine Ansprache. »Ich schätze mich glücklich, Jim Kirk gekannt zu haben«, sagte er. Dann warf er einen letzten langen Blick auf die Anwesenden und schloss mit den Worten: »Wir alle können uns glücklich schätzen, Jim Kirk gekannt zu haben.« Applaus folgte, als er sich umdrehte und zu seinem Platz auf der Bühne zurückkehrte.
    Spock wartete ab, während sich der Stabschef der Sternenflotte erhob und ans Rednerpult trat, von dem aus er die Gedenkfeier leitete. Viele Personen hatten im Verlauf dieses Morgens gesprochen. Unter anderem Dr. Gillian Taylor, eine Meeresbiologin aus dem zwanzigsten Jahrhundert, die dem Captain und der Kommandobesatzung der
Enterprise
geholfen hatte, ein Paar Buckelwale in ihre Zeit zu bringen, um die Zerstörung der Erde abzuwenden. Sie erinnerte sich daran, dass Jim bei ihrer ersten Begegnung einen äußerst charmanten Eindruck auf sie gemacht hatte, weshalb sie schließlich auch bereit gewesen war, ihm zu helfen. Admiral Westervliet Komack entsann sich seiner Zeit als leitender Flaggoffizier von Sektor 9 während der 2260er. Er hatte seine Zusammenarbeit mit Captain Kirk stets als sehr angenehm empfunden. Helena Albrecht, die ehemalige Gouverneurin Denevas, sprach von den schrecklichen Tagen, als ihre Kolonie von tödlichen Neuralparasiten angegriffen worden war und auch von den Tagen danach, als der Captain und die Besatzung der
Enterprise
diese Bedrohung unschädlich gemacht hatten. Admiral Margaret Sinclair-Alexander vom Sternenflottenkommando erzählte Anekdoten aus ihrer Dienstzeit unter Captain Kirks Kommando und betonte, wie viel sie von ihm gelernt hatte. Rojan, der Anführer der Kelvaner, der seinerzeit mit einer Gruppe seines Volkes aus der dem Untergang geweihten Andromeda-Galaxie geflohen war und die Milchstraße erobern wollte, sprach bewundernd über die Friedensbemühungen des Captains. Dieser hatte ihnen damals dabei geholfen, sich auf einer eigenen neuen Welt anzusiedeln, ohne gleich einen Krieg mit der Föderation anzufangen.
    Ein Redner nach dem anderen erzählte von seinen Erfahrungen mit Captain Kirk und erklärte, welch unglaublichen Einfluss er auf sein Leben gehabt hatte. McCoy war der Erste gewesen und hatte Jim als leidenschaftlichen Mann beschrieben, der bereits seit frühester Kindheit das Weltall erforschen wollte, als treuen Freund und aufmerksamen, verantwortungsbewussten sowie entschlossenen Anführer. Die von Herzen kommende und wohlüberlegte Trauerrede des Arztes hatte den Ton für den

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