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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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einzuschreiben. Dort studierte er Bauwesen und arbeitete zwanzig Jahre lang in diesem Beruf, bis Azetbur ihn rekrutierte. Kages Erfahrungen qualifizierten ihn zwar nicht wirklich für seine Rolle als Botschafter, aber immerhin hatte er an der Infrastruktur der Ersten Stadt mitgewirkt, der Hauptstadt von Qo’noS. Ra-ghoratreii hielt es für wahrscheinlich, dass Gorkon und dessen Familie irgendwann auf Kage aufmerksam geworden waren, ja vielleicht sogar Freundschaft mit ihm geschlossen hatten. Aufgrund der Verhandlungen des Föderationspräsidenten mit der neuen Kanzlerin auf Khitomer, ging er davon aus, dass es sich bei Kage keinesfalls um eine einfältige Marionette handelte, sondern um ein außergewöhnliches Individuum mit einem klaren Verstand, das Azetburs Vision für das Imperium teilte.
    Ra-ghoratreii widmete sich nun den restlichen bekannten Veränderungen in der klingonischen Regierung und ließ seine Finger Zeile für Zeile über die hervorgehobenen Zeichen gleiten. Als er fertig war, fühlte er unter dem silbernen Ärmel seines Gewands nach seiner Armbanduhr. An den hervorgehobenen Ziffern konnte er ablesen, dass ihm noch etwa eine Viertelstunde Zeit bis zum nächsten Termin blieb.
    Ohne seine Brille aufzusetzen – immerhin war dies bereits seit fast fünf Jahren sein Büro und er kannte es mittlerweile gut genug, um sich sicher darin zu bewegen –, ging Ra-ghoratreii zu seinem Schreibtisch hinüber. Er setzte sich. Hinter ihm verdeckten die bodenlangen weißen Vorhänge die große Fensterfront, die eine ganze Seite des Raums einnahm. Selbst ohne seine Brille konnte er erkennen, dass nur wenig Licht durch die Fenster fiel. Anscheinend hatte die Sonne die Wolkendecke, die seit dem Morgen über Paris hing, noch nicht vertrieben.
    Ra-ghoratreii legte den Bericht, den er gerade gelesen hatte, vor sich auf den Tisch und widmete sich dann dem Dossier, das seine Sekretärin für ihn vorbereitet hatte. Es handelte sich dabei um einige Dokumente bezüglich der Person, die in ein paar Minuten sein Büro betreten würde: Botschafter Spock.
    Er überflog es kurz und machte sich mit dem Hintergrund und den Erfahrungen des Vulkaniers vertraut. Obwohl er erst relativ kurze Zeit als Botschafter arbeitete, waren seine Erfolge vielversprechend. Gemeinsam mit Botschafterin Tremontaine war es ihm gelungen, im Namen der Föderation von den Frunalianern eine Abbaugenehmigung für ihr Rubindiumerz zu erwirken. Darüber hinaus hatte er eine erste Verhandlungsbasis mit der neuen Kolonie auf Archanis IV geschaffen. Dann war er nach Alonis gereist, wo er erneut gemeinsam mit Botschafterin Tremontaine in Verhandlungen getreten war, um die Alonis von der Errichtung einer Sternenbasis der Föderation in ihrem System zu überzeugen. Sie waren gut vorangekommen, doch Spock hatte Alonis vor Beendigung der Verhandlungen verlassen, um in der vergangenen Woche der Gedenkfeier für Captain Kirk beizuwohnen. Bald darauf hatte er um ein kurzes Treffen mit Ra-ghoratreii gebeten. Der Präsident ging davon aus, dass Spock die Wiederaufnahme seiner Pflichten als Botschafter mit ihm besprechen wollte.
    Aufgrund der Natur sowie der Kultur der Vulkanier konnte Ra-ghoratreii nur schwer einschätzen, wie viel Zeit Spock für seinen Trauerprozess benötigen würde. Er konnte kaum nachvollziehen, was in dem Botschafter vorgehen mochte. Deshalb hatte sich der Präsident an eine seiner Beraterinnen gewandt. T’Latrek, eine reine Vulkanierin, hatte jedoch nur auf Spocks gemischtes Erbe hingewiesen und erläutert, dass auch Vulkanier unterschiedlich auf einen Verlust reagierten. Da der Botschafter allerdings nur um zehn Minuten seiner Zeit bat, hatte Ra-ghoratreii seine Sekretärin angewiesen, schnellstmöglich einen Platz in seinem Terminkalender zu finden.
    Das Interkom auf seinem Schreibtisch gab ein elektronisches Geräusch von sich.
»Herr Präsident«
, meldete sich die Stimme seiner Sekretärin.
»Botschafter Spock ist soeben eingetroffen.«
Ra-ghoratreii tastete erneut nach seiner Uhr und stellte fest, dass sein Besucher absolut pünktlich war.
    »Bitte schicken Sie ihn herein«, sagte er. Er griff nach seiner Brille, die an einer Kette um seinen Hals hing, und setzte sie auf. Dann schaute er in die entfernte linke Ecke seines Büros, wo sich gerade eine hölzerne Doppeltür teilte, in deren Hälften jeweils das Emblem der Föderation eingelassen war. Spock trat ein und hielt eine flache Datentafel in der Hand. Er trug traditionelle vulkanische

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