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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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und der Magistrat wechselten einen Blick. Dann hustete der Magistrat.
    »Vielleicht ist Euch nicht bekannt, Madame, dass es nur dem Klerus der offiziellen Kirche - also der Anglikanischen Kirche - gestattet ist, innerhalb der Kolonie North Carolina sein Amt auszuüben?«
    Das war mir zwar nicht unbekannt, doch ich wusste auch, dass dieses Gesetz nur selten angewandt wurde, da es in der Kolonie sowieso nur relativ wenige Priester gab und sich niemand die Mühe machte, Notiz von den Wanderpredigern zu nehmen, die dann und wann auftauchten und von denen die meisten im wahrsten Sinne des Wortes unabhängig operierten.
    »Guter Gott!«, sagte ich und bemühte mich nach Leibeskräften um einen Ausdruck der schockierten Überraschung. »Nein, ich hatte ja keine Ahnung. Du liebe Güte! Wie überaus seltsam!« Mr. Lillywhite kniff kurz die Augen zu, was ich als Bestätigung betrachtete, dass meine Darstellung gepflegten Erschreckens ihre Wirkung nicht verfehlte. Ich räusperte mich und brachte die Silberflasche und das Nadelkistchen zum Vorschein.
    »Nun denn. Ich hoffe doch, dass jegliche Schwierigkeiten bald Klärung finden. Dennoch würde ich Vater Donahue sehr gern einen Augenblick sehen. Wie ich schon sagte, bin ich seine Ärztin. Er hat... Beschwerden...« Ich
schlug den Deckel des Kistchens auf und stellte geziert meine Nadeln zur Schau, damit sie sich etwas hinreichend Drastisches vorstellten. »Sie bedürfen regelmäßiger Behandlung. Dürfte ich ihn kurz sehen, um ihm seine Medizin zu verabreichen? Ich... äh... sähe es nur ungern, wenn er durch einen Mangel an Sorgfalt meinerseits Schaden nähme.« Ich lächelte so charmant wie möglich.
    Der Sheriff versenkte seinen Hals im Kragen seines Rockes, was ihm das Aussehen einer bösartigen Amphibie gab, doch auf Mr. Lillywhite schien mein Lächeln mehr Wirkung zu haben. Er zögerte und betrachtete mich genau.
    »Nun, ich weiß nicht genau, ob...«, setzte er an, als hinter mir auf dem Weg platschende Schritte ertönten. Ich drehte mich um, weil ich halb damit rechnete, Jamie zu sehen, erblickte aber stattdessen Mr. Goodwin, meinen Patienten von neulich. Seine Wange war aufgrund meiner Zuwendungen immer noch geschwollen, doch seine Schlinge war noch intakt.
    Er war nicht minder überrascht, mich zu sehen, begrüßte mich aber mit großer Herzlichkeit und einer Wolke alkoholischer Dämpfe. Offenbar hatte Mr. Goodwin meinen Rat bezüglich der Desinfektion sehr ernst genommen.
    »Mrs. Fraser! Ihr seid doch wohl nicht hier, um meinen Freund Lillywhite zu behandeln, oder? Ich könnte mir aber vorstellen, dass Mr. Anstruther von einem ordentlichen Aderlass profitieren würde - weg mit den ganzen Gallensäften, was, David? Haha!« Er versetzte dem Sheriff einen kameradschaftlichen Hieb auf den Rücken; eine Geste, die Mr. Anstruther nicht mehr als eine kleine Grimasse entlockte, was mir einen Eindruck von Mr. Goodwins Bedeutung in der gesellschaftlichen Rangordnung von Orange County vermittelte.
    »George, mein Lieber«, begrüßte Mr. Lillywhite ihn herzlich. »Dann bist du also mit dieser charmanten Dame bekannt?«
    »Oh, das bin ich, das bin ich, Sir!« Mr. Goodwin sah mich strahlend an. »Oh, Mrs. Fraser hat mir heute Morgen einen großen Dienst erwiesen, einen wirklich großen! Hier, bitte!« Er schwang seinen verbundenen, geschienten Arm, der ihm zu meiner Freude gegenwärtig offenbar keinerlei Schmerzen verursachte, wenn dies wahrscheinlich auch eher an seiner selbst verabreichten Anästhesie als an meiner Handwerkskunst lag.
    »Sie hat meinen Arm ganz geheilt und ihn doch nur hier und da berührt - und mir einen abgebrochenen Zahn so sauber gezogen, dass ich kaum etwas gemerkt habe. Ga!« Er steckte sich einen Finger in den Mundwinkel und zog seine Wange zurück, so dass ein blutgetränkter Wattebausch sichtbar wurde, der aus der Zahnlücke hervorlugte, sowie eine ordentliche Reihe schwarzer Stiche im Zahnfleisch.
    »Ich bin wirklich höchst beeindruckt, Mrs. Fraser.« Lillywhite rümpfte die Nase, als ihm aus Goodwins Mund eine Mischung aus Knoblauch und Whisky entgegenwehte. Seine Miene war interessiert, und ich sah die Wölbung
in seiner Wange, als er vorsichtig mit seiner Zunge einen Backenzahn abtastete.
    »Aber was führt Euch hier herauf, Mrs. Fraser?« Mr. Goodwin lenkte den Strahl seiner Jovialität auf mich. »So spät am Tage - vielleicht erweist Ihr mir die Ehre, an meinem Feuer mit mir zu speisen?«
    »Oh, danke, aber das kann ich wirklich nicht«, sagte

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