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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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verständnisvoll. Duncan hatte Jamie nach dem Aufstand im Gefängnis von Ardsmuir kennen gelernt. Die Truppen der Jakobiten hatten zwar zum Großteil aus Katholiken bestanden, doch er wusste, dass sich auch Protestanten jeder Couleur darunter befunden hatten - die sich auf engstem Raum mit einer Überzahl von Katholiken wohl kaum etwas hatten anmerken lassen. Und ihre spätere Schmugglerlaufbahn hatte Jamie und Duncan wohl kaum Gelegenheit zum religiösen Diskurs geboten.
    »Aye, so ist es. Und Eure Trauung mit Mrs. Cameron heute Abend...?«
    Duncan nickte und verzog einen Mundwinkel, um nachdenklich an der Kante seines Schnurrbarts zu kauen.
    »Das ist es ja. Glaubt Ihr, ich bin verpflichtet, etwas zu sagen?«
    »Mrs. Cameron weiß nichts davon? Jamie auch nicht?«
    Duncan schüttelte schweigend den Kopf, den Blick auf den zertrampelten Schlammpfad gerichtet.
    Roger wurde klar, dass es natürlich Jamie war, auf dessen Meinung es hier ankam, nicht Jocasta Cameron. Das Problem des Religionsunterschiedes
war Duncan offenbar nicht wichtig erschienen - und Roger war nicht bekannt, dass Jocasta praktizierende Katholikin gewesen wäre -, doch jetzt, da er mitbekommen hatte, wie Jamie auf die Tatsache reagiert hatte, dass Roger Presbyterianer war, war Duncan nervös geworden.
    »Ihr seid doch bei dem Priester gewesen, hat Mac Dubh gesagt.« Duncan sah ihn von der Seite an. »Hat er -« Er räusperte sich und wurde rot. »Ich meine, hat er von Euch verlangt, Euch... römisch taufen zu lassen?«
    Eine grauenhafte Vorstellung für jeden gläubigen Protestanten, und auch Duncan war sie sichtlich unangenehm. Roger wurde klar, dass der Gedanke auch ihm unangenehm war. Hätte er es getan, wenn es hätte sein müssen, um Brianna zu heiraten? Wahrscheinlich ja, doch er musste zugeben, tiefe Erleichterung darüber empfunden zu haben, dass der Priester nicht darauf bestanden hatte, dass er offiziell konvertierte.
    »Äh... nein«, sagte Roger und hustete, als sie sich plötzlich erneut in einer Rauchfahne wiederfanden.
    »Nein«, wiederholte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Aber sie taufen einen nicht erneut, versteht Ihr, wenn man schon getauft ist. Das seid Ihr doch, oder?«
    »Oh, aye.« Das schien Duncan Mut zu machen. »Aye, als ich - das heißt -« Ein leichter Schatten überflog sein Gesicht, doch er vertrieb den Gedanken, der ihn hervorgerufen hatte, mit einem weiteren Achselzucken. »Ja.«
    »Nun denn. Lasst mich einen Augenblick nachdenken, aye?«
    Die Kesselflickerwagen waren schon in Sicht, wie die Ochsen zusammengedrängt, ihre Waren mit Segelleinen und Decken vor dem Regen geschützt, aber Duncan blieb stehen. Es war klar, dass er sich eine Antwort wünschte, bevor er sich anderen Dingen widmete.
    Roger rieb sich den Nacken und überlegte.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Ich - ich glaube nicht, dass Ihr etwas sagen müsst. Es ist ja keine Messe, nur die Trauungszeremonie - und die ist dieselbe. Nimmst du diese Frau, nimmst du diesen Mann, in Reichtum und Armut und so weiter.«
    Duncan nickte aufmerksam.
    »Das kann ich alles sagen, aye«, sagte er trocken. »Obwohl ich mich an die Stelle mit dem Reichtum und der Armut erst gewöhnen musste. Aber das wisst Ihr ja wohl selbst.«
    Er sprach ganz ohne Ironie, einfach nur wie jemand, der eine Tatsache konstatiert, und war ganz offensichtlich verblüfft, als er sah, mit was für einer Miene Roger darauf reagierte.
    »Ich habe es nicht böse gemeint«, sagte Duncan hastig. »Das heißt, ich habe nur gemeint -«
    Roger versuchte, es mit einer Handbewegung abzutun.
    »Macht nichts«, sagte er genauso trocken wie Duncan. »Man muss der Wahrheit schließlich ins Auge sehen, aye?«

    Und es war die Wahrheit, wenn er es auch irgendwie fertig gebracht hatte, es bis jetzt zu übersehen. Eigentlich, so begriff er mit weichen Knien, war er exakt in derselben Situation wie Duncan - ein bettelarmer Mann ohne Besitz, der eine reiche - oder potentiell reiche - Frau heiratete.
    Er hatte Jamie Fraser nie als reichen Mann betrachtet, vielleicht, weil Jamie von Natur aus so bescheiden war, vielleicht auch einfach, weil er nicht reich war - noch nicht. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass Fraser der Eigentümer von zehntausend Acres Land war. Ein Großteil dieses Landes war zwar noch Wildnis, doch das bedeutete nicht, dass dies auch so bleiben würde. Es gab jetzt schon Pächter auf diesem Land; es würden bald mehr werden. Und wenn diese Pachten anfingen, Geld

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