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Das fliegende Klassenzimmer.

Das fliegende Klassenzimmer.

Titel: Das fliegende Klassenzimmer. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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Bauplatz! Wir gehen schon hinüber.«
    »Macht vorsichtshalber einen Berg Schneebälle!«, rief Sebastian. »Falls etwas schief geht.«
    Dann raste er um die Ecke.

Das vierte Kapitel 
...enthält einen Zweikampf mit technischem k.o.; den Wortbruch der Realschüler; Egerlands seelischen Konflikt; Martins geheimnisvollen Schlachtplan; mehrere Ohrfeigen im Keller; ein Häufchen Asche; die Erlaubnis siegen zu dürfen und Egerlands Rücktritt.
    Auf der einen Seite des Bauplatzes standen die Gymnasiasten, auf der anderen die Realschüler. Sie maßen einander mit bösen Blicken. In der Platzmitte fand die förmliche Begegnung der beiden Anführer statt.
    Sebastian, der Unterhändler, begleitete Egerland. »Unsre Gegner sind mit dem Vorschlag einverstanden«, sagte er zu Martin. »Der Zweikampf wird also stattfinden. Sie stellen den Heinrich Wawerka als ihren Vertreter auf.«
    »Für uns wird Matthias Selbmann antreten«, erklärte Martin.
    »Das Turnier soll, schlägt er vor, entschieden sein, wenn einer von beiden aus dem Kampfring flüchtet oder verteidigungsunfähig geworden ist.«
    Egerland sah zu Wawerka hinüber, einem großen, stämmigen Burschen. Wawerka nickte finster, und Egerland sagte: »Wir nehmen die Kampfbedingungen an.«
    »Wenn unser Vertreter siegt«, erklärte Sebastian, »liefert ihr uns bedingungslos den Gefangenen und die Hefte aus. Wenn Wawerka gewinnt, könnt ihr sie behalten.«
    »Und dann schreibt ihr den Entschuldigungsbrief?«, fragte Egerland spöttisch.
    »Auf alle Fälle wird dann neu verhandelt«, sagte Martin.
    »Schlimmstenfalls schreiben wir sogar den Brief. Zunächst findet aber das Duell statt.«
    »Ich ersuche die Anführer, zu ihren Leuten zurückzukehren!«, rief Sebastian.
    Nun lag der Platz zwischen den feindlichen Heerhaufen leer.
    Links löste sich Wawerka aus den Reihen der Realschüler.
    Von rechts näherte sich Matthias.
    »Ahoi!«, schrien die Realisten.
    »Eisern!«, brüllten die Gymnastiker.
    Und jetzt standen die zwei Kämpfer einander lauernd gegenüber. Es war still geworden. Man wartete auf die Eröffnung der Feindseligkeiten. Keiner der beiden schien anfangen zu wollen.
    Da bückte sich Wawerka blitzschnell und zerrte dem Gegner die Füße vom Boden fort. Matthias fiel rücklings und der Länge nach in den Schnee. Der andre warf sich über ihn und prügelte drauflos.
    Die Realschüler jaulten vor Begeisterung. Die Gymnasiasten waren erschrocken; und Uli, der vor Kälte und Aufregung klapperte, sagte fortwährend leise vor sich hin: »Matz, sei, bitte, recht vorsichtig! Matz, sei ja recht vorsichtig! Mätzchen, sieh dich doch vor!«
    Plötzlich kriegte Matthias den rechten Arm von Wawerka zu packen und drehte ihn langsam und unerbittlich herum.
    Wawerka fluchte wie ein Kutscher. Das half aber nichts. Er musste nachgeben und rollte zur Seite. Nun packte Matthias Wawerkas Kopf und drückte den Gegner mit dem Gesicht tief in den Schnee hinein. Der Realschüler zappelte mit den Beinen. Die Luft wurde ihm knapp.
    Matthias ließ ihn überraschend frei, sprang drei Schritte zurück und erwartete den nächsten Angriff. Sein linkes Auge war geschwollen. Wawerka stand ächzend auf, spuckte ein halbes Pfund Schnee aus und stürmte zornig auf Matthias los. Der aber unterlief ihn, und der Realschüler flog im Hechtsprung über ihn weg. Wieder in den Schnee hinein! Die Gymnasiasten lachten und rieben sich die Hände. Matthias drehte sich zu seinen Freunden um und rief: »Jetzt fang ich überhaupt erst an!«
    Wawerka stand auf, ballte die Fäuste und wartete. Matthias kam näher, holte aus und schlug zu. Der andere keilte zurück.
    Matz schlug wieder. So prügelten sie sich ein Weilchen, ohne ersichtliche Vorteile für den einen oder den andern. Da bückte sich Matthias. Wawerka senkte die Fäuste, um den Körper zu schützen. Matz aber schnellte hoch, schlug zu und traf den Realschüler am ungedeckten Kinn.
    Wawerka taum elte, drehte sich betrunken im Kreise und kriegte die Arme nicht mehr hoch. Er war völlig benommen.
    »Los, Matz!«, schrie Sebastian hinüber. »Mach ihn fertig!«
    »Nein«, rief Matthias. »Er soll sich erst noch einmal erholen.«
    Wawerka bückte sich mühsam und stopfte sich eine Portion Schnee in den Rockkragen. Das brachte ihn wieder zu sich. Er hob die Fäuste von neuem und rannte auf Matthias los. Der sprang zur Seite. Und Wawerka sauste an ihm vorbei. Die Realschüler brüllten »Ahoi!«. Wawerka blieb stehen, drehte sich um, wie ein Stier in der Arena,

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