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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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»Ich komme ziemlich herum.«
    Sie presste das runde Serviertablett an ihre Brust. »Durch wen wissen Sie von mir?«
    »Ihre Schwester Angie. Sie hat mir alles über Sie erzählt.« Er zwinkerte und schaute auf seinen Teller. »Sieht lecker aus.«
    Ihr war mit einem Mal eiskalt. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Connor Donovan. Ich bin Autor. Vor zehn Jahren habe ich etliche Artikel über Sie geschrieben.«
    Eva trat einen Schritt zurück. »Ich spreche nicht mit Reportern.«
    »Ich weiß. Als Sie im Gefängnis waren, haben Sie alle meine Interviewanfragen abgelehnt.«
    Eva hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Haben Sie die beiden Frauen umgebracht, weil sie Sie wegen des Mordes an Josiah ans Messer geliefert haben?«
    Evas Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und für einen Augenblick bekam sie keine Luft. Angie würde ihr so etwas doch nicht antun. Oder doch? »Ich habe nichts zu sagen.«
    Donovan stand unvermittelt auf und hinderte sie am Rückzug. »Kommen Sie schon, Eva, helfen Sie mir, eine Fortsetzung zu schreiben. Damals war das eine brandheiße Geschichte. Jetzt haben Sie die einmalige Chance, Ihre Version der Ereignisse zu erzählen. Ich habe die Gerichtsprotokolle und alle alten Artikel gelesen. Mir ist klar, dass Sie vorschnell verurteilt wurden.«
    Der Köder baumelte vor ihrer Nase, und sie wusste, wenn sie anbiss, würde sie es bereuen. »Fahren Sie zur Hölle, Mr Donovan. Gehen Sie jetzt, sonst rufe ich die Polizei.«
    »Ich verstoße gegen kein Gesetz.«
    »Ab sofort sind Sie ein unbefugter Eindringling. Das King’s behält sich vor, einen Gast nicht zu bedienen, und Sie werden hier nicht bedient. Verschwinden Sie.« Evas Hände zitterten, als sie Donovans Teller vom Tisch nahm und durch den Gastraum zur Theke marschierte. Ohne auf die Gäste zu achten, die versuchten, sie auf sich aufmerksam zu machen, eilte sie durch die Schwingtür in die Küche. »King!«
    Er blickte von einem Kochtopf auf. Sie fasste das Geschehene rasch zusammen.
    »Wenn du sagst, er muss gehen, dann muss er gehen.«
    Eva warf das Sandwich in den Mülleimer. »Zieh es mir vom Lohn ab.«
    »Nicht nötig, Mädchen.«
    »Gott, ich kann nicht glauben, dass sie mir das antut.«
    »Wer?«
    »Meine Schwester, Angie. Sie hat diesem Connor alles über mich erzählt, auch, wo er mich findet.«
    King sah sie erschrocken an und zog einen zerknitterten Zettel aus der Tasche. »Für dich ist heute ein Anruf gekommen. Von deiner Schwester.«
    Eva blickte auf die hingekrakelten Worte. »Angie. Mist. Um wie viel Uhr hat sie angerufen?«
    »Ungefähr um eins. Tut mir leid, ich hab’s vergessen.«
    Evas Zorn ließ ein wenig nach. »Ich kann deine Schrift nicht lesen, King. Ist die letzte Ziffer ihrer Telefonnummer eine Sieben oder eine Fünf?«
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Eva stöhnte. »King.«
    »Süße, ich stecke bis zum Hals in Arbeit. Ich weiß es nicht. Und ich habe hier drei Bestellungen, die du rausbringen musst, ehe sie kalt werden.«
    Frustriert stopfte Eva den Zettel in die Tasche. Bobby kam mit einem neuen Buch in der Hand in die Küche. »Eva, was steht da?«
    Ihr schwirrte der Kopf, doch sie schaute auf das Wort, auf das Bobby zeigte. »Lies es laut, wie ich es dir beigebracht habe.«
    »Te. Te. Technik.«
    »Richtig.«
    Er lächelte sie an, und in seinen Augen lag so viel Vertrauen. Wieder hatte sie Angst um Bobby. Wenn jemand wie Connor Donovan herumschnüffelte, wusste sie nicht, wie lange sie den Jungen beschützen konnte.
    King bemerkte die Hitze des Herdes, das Rauschen des Dunstabzugs und das Stimmengewirr im Gastraum kaum. Einen Moment lang stand er ganz ruhig da und rekapitulierte im Stillen, was Eva gerade erzählt hatte. Ein Reporter hatte sie in seinem Restaurant aufgespürt. Reporter bedeuteten Aufmerksamkeit, und Aufmerksamkeit führte oft zu Ärger.
    Langsam rührte er den Eintopf um. Er hatte viel Zeit und Mühe aufgewandt, um die Dinge ins Rollen zu bringen, und nun kam ihm dieser Scheißkerl von Donovan ins Gehege. Am liebsten hätte er den Kerl aufgestöbert und zusammengeschlagen.
    Das hätte ihm zwar vorübergehend Genugtuung verschafft, würde ihm aber auf lange Sicht nur Ärger einbringen.
    King stieß einen Seufzer aus. Er hatte in seinem Leben schon eine Menge durchgestanden. Genau wie Eva. Und Bobby. Sie alle würden einen oder zwei Zeitungsartikel überleben. Und wenn der Sturm sich gelegt hätte, würden die Leute sie wieder vergessen, und er könnte den

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