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Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Titel: Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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gehen.«
    Wieder musste Gallagher heimlich lächeln, den »Meisterdetektiv«
so verstimmt zu sehen. Mr. Small dagegen schien bestrebt, ihn zu besänftigen. Kaum war man wieder am Tageslicht, bemerkte er schüchtern: »Es gibt noch einen anderen Schacht, Mr. Holmes, der möglicherweise eine Verbindung zwischen den beiden Punkten, die Sie erwähnten, darstellt. Ich müßte mich allerdings erst selbst vergewissern. Der Plan befindet sich in meinem Büro. Ich weise Sie jedoch darauf hin, dass dieser Schacht bereits seit mehr als zehn Jahren versiegelt ist.«
    Holmes sagte, er wolle trotzdem einen Blick auf den Plan werfen.
    Da Gallagher glaubte, Holmes sei im Begriff, einer weiteren falschen Fährte zu folgen, und da Scotland Yard ganz in der Nähe war, ließ er Holmes, Watson und Small zu den Stadtwerken zurückkehren, während er selbst ins Hauptquartier ging, um Mr. Littlechild Bericht zu erstatten.
    Zwei Stunden später brachte ein Bote eine knappe Nachricht von Holmes. Gallagher wurde gebeten, sich binnen einer halben Stunde mit einem Trupp bewaffneter Polizisten bei Glassfords Haus einzufinden. Diese sollten sich am Vorder- und Hintereingang postieren. Nach Rücksprache mit Littlechild, der sich wiederum der Rückendeckung des Inspektors versicherte, befolgte Gallagher, wenn auch widerstrebend, Holmes’ Anweisungen. Dieser empfing ihn an der Tür von Glassfords Haus und führte ihn sofort in den Keller. Dort, wo sich beim letzten Besuch ausrangierte Möbel gestapelt hatten, bemerkte Gallagher nun einen Mauerdurchbruch. Dieser wiederum führte in einen etwa zehn Fuß langen Tunnel, den jemand durch das Erdreich gegraben hatte und der in einem aus Ziegeln gemauerten Schacht von viereinhalb Fuß Höhe und sechs Fuß Breite mündete. Durch diesen Schacht verliefen die Schienen einer Schmalspur-Eisenbahn. Gallagher wusste nicht, was er davon halten sollte, da mit Sicherheit keine Verbindung zu dem städtischen Streckennetz existierte. Holmes befahl einem Polizisten, den Eingang des Schachts zu bewachen, und begab sich mit Gallagher ins Arbeitszimmer von Sir Gibson, wo sich die Angehörigen des Hausstandes versammelt hatten:
Glassford, seine Frau, das Kindermädchen, die Köchin, die Hausmädchen und Hogan, der Butler. Der »Meisterdetektiv« schien sich wie ein Schneekönig zu freuen. Gallagher gestand mir, dass ihm die ganze Situation zutiefst zuwider war.
    Auf seine pedantische Art begann Holmes zu referieren. »Die Sache ist ganz einfach«, sagte er. »Zunächst möchte ich etwas zum Bluterguss und dem Einstich am Hals des Kardinals sagen. Jeder, der sich der Verabreichung von Betäubungsmitteln auskennt, wird bei einem solchen Einstich an eine Injektionsspritze denken, mit der Medikamente oder Rauschmittel in die Blutgefäße …«
    »Ich glaube, wir kennen alle die Methode, Holmes«, unterbrach Gallagher. »Dr. Thomson sagte ja bereits, dass sie in diesem Fall keine Rolle spielte, da er sich vergewissert hat, dass sich im Blutkreislauf des Toten keine Fremdsubstanzen, weder Medikamente noch Rauschmittel, nachweisen ließen.«
    »Von Fremdsubstanzen war auch nicht die Rede«, versetzte Holmes und grinste zufrieden, wie die Katze, die an der Sahne genascht hat. »Die Injektionsnadel war leer.«
    »Wie ist dann …?«, setzte Sir Gibson zu fragen an.
    »Sie enthielt nichts als Luft«, erklärte Holmes. »Die Todesursache war eine Luftblase, die in den Blutkreislauf injiziert wurde und eine Luftembolie erzeugte. Kardinal Tosca wurde ermordet.«
    Gallagher seufzte. »Diesen Verdacht hatte auch die Polizei …«
    »Somit wäre er bestätigt«, entgegnete Holmes herablassend. »Da wir nun wissen, wie Seine Eminenz starb, lautet die nächste Frage: Wie kam er hierher?«
    »Sie haben doch alles drangesetzt«, bemerkte Gallagher, »den Beweis für Ihre Theorie zu liefern, dass eine unterirdische Verbindung zwischen dem Soho Square und der Gayfere Street existiert.«
    Holmes lächelte überheblich. »Wie Sie selbst mitbekommen haben, nicht nur eine Theorie. Es lag auf der Hand, dass die Leiche irgendwie vom Soho Square in die Gayfere Street befördert wurde und dass man sie wohl kaum in aller Öffentlichkeit durch die Straßen
getragen hat, nicht wahr, Watson?« Holmes schmunzelte über seinen eigenen Scherz. »Auch nachdem sie tagelang im Asservatenschrank der Polizei gelegen hatte, verströmte die Kleidung des Kardinals, genauer gesagt, sein Nachthemd, immer noch einen unangenehmen Geruch. Daher wusste ich, dass man die

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