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Das Foucaultsche Pendel

Das Foucaultsche Pendel

Titel: Das Foucaultsche Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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gekommen, und bei der Gelegenheit hatte seine Beziehung zu Belbo begonnen.
    Filename: Doktor Wagner
    Der diabolische Doktor Wagner
Sechsundzwanzigste Folge
    Wer hätte, an jenem grauen Morgen des
    In der Diskussion hatte ich einen kritischen Einwand geäußert. Der satanische Alte war gewiss verärgert darüber, aber er ließ sich nichts anmerken. Im Gegenteil, er antwortete, als wollte er mich verführen.
    Wie Charlus mit Jupien, Biene und Blüte. Ein Genius erträgt es nicht, von jemandem nicht geliebt zu werden, er muß den Dissidenten sofort verführen, um seine Liebe zu erzwingen. Es gelang ihm, ich liebte ihn.
    Doch er konnte mir nicht verziehen haben, denn am selben Abend, als wir über die Scheidung sprachen, versetzte er mir einen tödlichen Hieb. Ohne es zu wissen, instinktiv: Ohne es zu wissen, hatte er mich zu verführen versucht, und ohne es zu wissen, beschloss er, mich zu bestrafen. Auf Kosten der Standesethik hat er mich gratis analysiert. Das Unbewusste beißt auch seine Wächter.
    Geschichte des Marquis de Lantenac in Victor Hugos Dreiundneunzig. Das Schiff der Vendéens operiert in schwerer See vor der bretonischen Küste, plötzlich löst sich eine Kanone aus ihrer Verankerung, und während das Schiff rollt und stampft, beginnt sie wie verrückt von einer Seite zur andern zu rasen und droht, riesiges Ungetüm, das sie ist, Backbord und Steuerbord zu durchbrechen. Ein Kanonier (leider derselbe, dessen Nachlässigkeit die Schuld daran trug, dass die Kanone nicht genügend festgezurrt worden war) stürzt sich mit einem Mut ohnegleichen und mit einer Kette in Händen direkt vor das Ungetüm, das ihn beinahe zermalmt, stoppt es, fängt es ein, führt es an seinen Trog zurück und rettet derart das Schiff, die Besatzung und die Mission. In feierlicher Liturgie lässt der schreckliche Lantenac die Männer auf dem Vorderdeck antreten, lobt den Tapferen, reißt sich eine hohe Dekoration von der Brust und steckt sie ihm an die seine, umarmt ihn, und hoch zum Himmel tönt der Matrosen Hurra.
    Dann, diamanthart, erinnert Lantenac daran, dass der so Ausgezeichnete der Verantwortliche für den Zwischenfall war, und befiehlt, ihn zu füsilieren.
    Glänzender Lantenac, virtuos, gerecht und unbestechlich! Genauso machte es Doktor Wagner mit mir: er ehrte mich mit seiner Freundschaft, und er tötete mich, indem er mir die Wahrheit sagte
    und er tötete mich, indem er mir enthüllte, was ich in Wahrheit wollte
    und er enthüllte mir, was ich, während ich's wollte, fürchtete.
    Eine Geschichte, die in kleinen Bars beginnt. Das Bedürfnis, sich zu verlieben.
    Gewisse Dinge spürt man kommen, man verliebt sich nicht einfach, weil man sich verliebt, man verliebt sich, weil man in der betreffenden Zeit ein verzweifeltes Bedürfnis hat, sich zu verlieben. In solchen Zeiten, wenn du die Lust verspürst, dich zu verlieben, musst du gut aufpassen, wohin du die Füße setzt: es ist, als hättest du einen Liebestrank getrunken, einen von denen, die dich in das erstbeste Wesen verliebt machen, das dir begegnet. Könnte auch ein Schnabeltier sein.
    Warum hatte ich das Bedürfnis gerade in jener Zeit, als ich aufgehört hatte zu trinken? Beziehung zwischen Leber und Herz. Eine neue Liebe ist ein gutes Motiv, wieder mit dem Trinken anzufangen. Jemanden haben, mit dem man durch kleine Bars ziehen kann. Sich wohl fühlen.
    Die kleine Bar ist eine kurze, flüchtige Sache. Sie erlaubt dir eine lange süße Erwartung während des ganzen Tages, bis du hingehst, dich im Dämmerlicht zu verbergen, in die Ledersessel zu sinken, nachmittags um sechs ist noch niemand da, die gemeine Kundschaft kommt erst am Abend, mit dem Pianisten. Am späten Nachmittag eine schummrige kleine American Bar auswählen, wo der Kellner nur kommt, wenn du ihn dreimal rufst, aber er hat schon den nächsten Martini bereit.
    Der Martini ist essenziell. Nicht Whisky, Martini. Das Zeug ist farblos, du hebst das Glas und siehst sie hinter der Olive. Unterschied, ob man die Geliebte durch einen Martini Cocktail betrachtet, dessen dreieckiges Kelchglas zu klein ist, oder durch einen Gin Martini on the Rocks, großes Glas, ihr Gesicht zerfällt im transparenten Kubismus der Eiswürfel, und der Effekt verdoppelt sich, wenn man die beiden Gläser einander nähert, jeder die Stirn an die Kälte des Glases gedrückt, und zwischen Stirn und Stirn die zwei Gläser... Mit dem Kelch geht das nicht.
    Die kurze Stunde der kleinen Bar. Danach wirst du zitternd auf einen anderen

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