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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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Fahrer aus London, um sich selbst von Byrons Gesundheitszustand zu überzeugen. Der Lord lag auf einer Pritsche und erholte sich von den Nachwirkungen der Operation.
    Erstaunlicherweise war er schon so weit wiederhergestellt, dass er bereits mit schwacher Stimme sprechen und Nights Fragen nach dem Geheimversteck in Mesolongi beantworten konnte.
    »Sie sehen prima aus«, sagte Night, auch wenn das mehr als geschmeichelt war und ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach. »Vor allem in Anbetracht dessen, was Sie haben durchmachen müssen.«
    Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Sie 187 Jahre lang tot gewesen sind, meinte er damit. Doch es auszusprechen wäre ihm geschmacklos vorgekommen. Verglichen mit den meisten Toten mochte der Mann ja blendend ausgesehen haben, als Lebender wirkte sein Äußeres jedoch deutlich angeschlagen. So war sein Gesicht halbseitig gelähmt, seine Fingerkuppen waren fast schwarz und an einigen Stellen pellte sich seine Haut.
    »Sie kennen ja das Sprichwort«, meinte Byron trocken und strich sich mit einem mühsamen Lächeln die widerspenstigen schwarzen Locken aus der Stirn. Nun sah man auch deutlich die hässliche Operationsnarbe, die die Transplantation des Gehirns hinterlassen hatte. »›Nichts hält einen guten Mann unten‹, hab ich recht?«
    »Ja«, sagte Night, »das ist die richtige Einstellung, mein Lieber.« Er hakte die Daumen in seine Westentaschen.
    Purdy hielt Byron, der blass und fröstelnd auf der Pritsche lag, ein Glas Brandy hin.
    Der Lord nahm es und trank es in einem Zug aus. »Ah! Danke, mein Freund, das konnte ich gebrauchen.«
    »Wir nehmen ihn jetzt mit«, sagte einer der dabeistehenden Ärzte. »Er braucht Schlaf und absolute Ruhe.«
    Darwin Night nickte. Für eine Weile würde auch er selbst nun wieder etwas ruhiger schlafen können.

Neue Traditionen

    Night’s Agency, London, einen Tag später
     
    Darwin Night machte seit Langem mal wieder ein zufriedenes Gesicht. Byron hatte ihnen die benötigten Informationen geliefert, und die Gefahr für das britische Königshaus war einmal mehr abgewendet worden. Der große Dichter selbst befand sich jetzt in der Obhut des Ärzteteams. Einige Wochen in einer Privatklinik mit anschließender Reha – und er war wieder der Alte.
    »Ich möchte hier bei Ihnen bleiben«, sagte Adrian unvermittelt, als sie alle in Darwin Nights Büro zusammenstanden. »Geht das?«
    Mr Night zog die Augenbrauen hoch und sah Maxwell Purdy fragend an.
    »Also, wenn Sie mich fragen, Sir – ich hätte da schon eine Idee.«
    »Ach, tatsächlich? Na, dann lassen Sie mal hören, Mr Purdy.«
    »Wir haben Laurie verloren«, sagte er. »Das war ein ziemlich fähiger Kopf, trotz allem. Irgendjemand muss ihn ersetzen.«
    »Hm«, machte Night. Dann wandte er sich Adrian zu. »Kennst du dich mit Computern aus, mein Junge?«
    Adrian nickte. »Klar.«
    »Und wie gut bist du darin?«
    »Ziemlich gut, Sir« , fügte er nach einigem Zögern hinzu.
    Night, der Adrians mutigen Einsatz im U-Bahn-Tunnel nicht vergessen hatte, schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln. »Schön. Purdy, geben Sie ihm eine Aufgabe. Eine möglichst schwierige. Spielen Sie ein paar Hackerangriffe durch oder simulieren Sie einen Serverabsturz. Oder was immer Ihnen sonst noch so einfällt. Und schauen Sie, wie er sich macht.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Und selbstverständlich muss er Englisch lernen«, sagte Night mit einiger Entschiedenheit. »Agent Miller wird das übernehmen.«
    Millycent strahlte. »Ist mir ein Vergnügen, Sir.«
    »Drei Monate müssten ausreichen. Und er sollte schon etwas mehr draufhaben, als nur den Text von Rule Britannia herunterbeten zu können«, sagte Night.
    Millycent lächelte zuckersüß, als sie sagte: »Ich werde zusehen, dass er es dann zumindest auch singen kann, Sir.«
    Talbot sah auf die Uhr. »Es wird Zeit für mich«, sagte er. »In einer Stunde geht mein Zug.« Er ergriff Adrians Hand und legte etwas hinein. Es war das kleine, schwarze Taschenmesser, das er stets bei sich getragen hatte. »Das ist für dich, Adrian«, sagte er. »Als Andenken.«
    »Danke.«
    »Und mich mögen Sie wohl gar nicht, was?« Isabella zog einen nicht ganz ernst gemeinten Schmollmund.
    »Na, komm schon her«, sagte Talbot und nahm sie in die Arme. Dann fragte er: »Als du im Wald in meine Hand geschaut hast, was hast du da eigentlich gesehen?«
    »Das Pentagramm«, sagte Isabella leise. »Das Zeichen des Wolfs.«
    Talbot nickte. »Und, hast du noch mehr

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