Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Frauengesundheitsbuch

Das Frauengesundheitsbuch

Titel: Das Frauengesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Gerhard
Vom Netzwerk:
Zigaretten tgl. ein. Sorgen Sie auch für ausreichend und vor allem erholsamen Schlaf (→  S. 37 ).
    Tipp: Prüfen Sie Ihre Umgebung auf Lärm, Elektrosmog und Umweltgifte. Versuchen Sie, derartige Faktoren abzuschalten. Prüfen Sie auch sich ehrlich: Vielleicht wollen Sie zwar ein Kind aber erst später, vielleicht drängen nur Partner oder Eltern. Wollen Sie noch die Karriereleiter erklimmen und denken, ein Kind steht dabei im Weg? Ziehen Sie sich zurück und werden sich darüber klar. Stellen Sie sich die Frage: Würde sich ein Baby in mir wohlfühlen?
Wenn’s nicht klappt …
    Trotz gesunder Lebensweise und auf den ersten Blick idealer Voraussetzungen bleiben 2–3 % der Paare, die gerne Eltern werden wollen, kinderlos. Die Gründe sind vielfältig. Man geht davon aus, dass die Auslöser etwa gleich auf beide Geschlechter verteilt sind, bei knapp der Hälfte der Betroffenen sind sogar bei beiden Ursachen festzustellen. Man unterscheidet zwischen Sterilität und Infertilität.
    Sterilität bezeichnet sowohl die Unfähigkeit ein Kind zu zeugen als auch die Unfähigkeit ein Kind zu empfangen. Mit primärer Sterilität ist gemeint, dass die betroffene Person noch nie ein Kind gezeugt hat bzw. schwanger geworden ist. Bei der sekundären Sterilität hat zuvor eine Schwangerschaft oder eben eine Zeugung stattgefunden. Sie oder er war also noch nicht immer steril.
    Infertilität bezeichnet die Unfähigkeit ein Kind zu gebären. Es ist somit ein Oberbegriff, der die Sterilität ebenso einschließt, wie Schwierigkeiten beim Einnisten derbefruchteten Eizelle und beim Austragen des Fetus. Auch von der Subfertilität sollten Sie gehört haben. Es handelt sich hierbei nämlich um Einschränkungen der Zeugungs- und Gebärfähigkeit, was deutlich öfter vorkommt als die hundertprozentige Unfähigkeit.
    Untersuchung des Mannes: Eine gründliche Erhebung bisheriger Erkrankungen und aktueller Lebensumstände kann bereits Hinweise auf mögliche Ursachen geben. Übermäßiger Alkoholkonsum, Kaffee und Nikotin verschlechtern die Samenqualität. Umweltgifte, denen manche Männer im Beruf ausgesetzt sind, können zu Unfruchtbarkeit führen. Auch sitzende Tätigkeit und zu enge Hosen, wodurch die Hodentemperatur erhöht wird, mögen die Samenfäden gar nicht. Sauna und heiße Bäder sollten nicht zu heiß und zu lange genossen werden. Übermäßiger Sport lässt die Samenfäden verkümmern. Besonders gefährdet sind die Radsportler, da der Druck des Sattels am Damm die Blutzufuhr zu den Hoden abdrückt. Ergibt die Erhebung nichts, führt der nächste Weg zum Urologen. Der erstellt ein Spermiogramm, untersucht also Samenflüssigkeit darauf, ob ausreichend Spermien produziert werden und ob diese beweglich genug sind.
Was ist normal?
    Die normale Fertilisationsrate liegt bei 70–80 %. Das bedeutet, dass von zehn Eizellen sieben oder acht befruchtet werden. Voraussetzung um diesen Normwert zu erreichen, ist, dass in einem Milliliter Sperma mindestens 20 Millionen Samenzellen vorhanden sind. Davon muss die Hälfte gut beweglich, 30 % normal geformt sein. Liegen die Werte darunter, bedeutet das nicht automatisch Unfruchtbarkeit sondern unter Umständen nur eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit.
    Untersuchung der Frau: Bei Auffälligkeiten in der Basaltemperaturkurve oder bei unregelmäßigem Zyklus werden Hormon- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Am Eisprungtermin wird ca. 12 Stunden nach Geschlechtsverkehr überprüft, ob genügend bewegliche Samenfäden darin sind. Der Fachmann spricht von einem Postkoital- oder Sims-Huhner- Test (SH-Test). Durch Ultraschall und kleinere operative Eingriffe müssen Gebärmutterveränderungen und Eileiterstörungen ausgeschlossen werden.
Ursachen und Therapiemöglichkeiten der Frau
    Wie Sie sehen, gibt es eine Reihe von Ursachen, die nur der Fachmann finden und voneinander abgrenzen kann. Je mehr Sie zumindest grob kennen, desto gezielter können Sie Ihrer Ärztin Auskunft geben. Außerdem können Sie dann besser Ihre Situation und die Chancen auf eine Schwangerschaft einschätzen. In den meisten Fällen von eingeschränkter Fruchtbarkeit können sowohl schulmedizinische als auch naturheilkundliche Maßnahmen zum Ziel führen. Oft lassen sich die Methoden auch kombinieren. Aber vor dieser Entscheidung muss eine vollständige Diagnostik liegen inklusive Temperaturkurve, Spermiogramm, Sims-Huhner Postkoitaltest, Gebärmutter- und Eileiteruntersuchung.
Therapie bei Störungen der Eierstock

Weitere Kostenlose Bücher