Das Frauengesundheitsbuch
beeinflussen, für eine dauerhafte Besserung auch der übrigen Beschwerden sollten chinesische oder europäische Kräuter hinzukommen.
Viele Symptome lassen sich auch sehr gut mit der Neuraltherapie behandeln.
In diesem Kapitel lag der Schwerpunkt auf den typischen Wechseljahrsbeschwerden mit dem Hauptsymptom der Hitzewallung. Weitere Beschwerden schlagen Sie bitte im jeweiligen Kapitel nach. Das sind Depressionen, Gelenkbeschwerden, Herzklopfen, Harninkontinenz, Konzentrationsstörungen, Nervosität und Reizbarkeit, Osteoporose, Schlafstörungen, Sexuelle Unlust/trockene Schleimhäute.
Die Hormone der Frau
Die Hormone sind es, die den Menschen antreiben. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Kommt der Begriff doch vom griechischen hormao, was so viel heißt wie antreiben oder auch anregen. Kein Wunder, denn es handelt sich um Botenstoffe, die Nachrichten übermitteln und damit Reaktionen auslösen. Schon Millionstel Gramm entscheiden, ob ein Mensch männlich oder weiblich ist. Denn so genannte männliche oder weibliche Hormone hat jeder – das Mengenverhältnis macht den Unterschied.
Das sind die wichtigsten
Die Gruppe der Östrogene, auch Follikelhormone genannt, stellt die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Dazu gehören Östradiol, Östriol und Östron. Sie sorgen nicht nur für die Rundungen des weiblichen Körpers, sondern spielen dank ihrer gefäßerweiternden Eigenschaften eine große Rolle im Schutz vor Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und vor freien Radikalen. Auch am Fett- und Insulinstoffwechsel sind sie beteiligt. In der ersten Hälfte des Zyklus ist vor allem Östradiol im Einsatz. Es sorgt für das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. In der Schwangerschaft bildet der Mutterkuchen aus Hormonvorstufen, die das Baby liefert, Östriol. Schließlich wird Östron hauptsächlich im Fettgewebe produziert.
In der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung übernimmt das Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, die Führung und setzt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut fort. Außerdem sorgt das zu den Gestagenen gehörende Hormon dafür, dass die Brustdrüsen für die Bildung von Muttermilch bereit sind. Während einer Schwangerschaft wird es in besonders großer Menge produziert. Es steigert die Körpertemperatur sowie die Atem- und Herzfrequenz. Zu seinen Aufgaben gehören auch Wachstumsprozesse des Embryo.
FSH und LH: Bereits Ende des Zyklus sorgt die Hirnanhangsdrüse durch die Ausschüttung des Follikel stimulierenden Hormons, FSH, dafür, dass im Eierstock ein neuer Follikel mit Eizelle für den nächsten Zyklus heranreift. Das Östrogen darin macht die Gebärmutter wieder für eine mögliche Schwangerschaft bereit. Das luteinisierende Hormon, LH, sorgt für den Eisprung. Es ist außerdem für die Bildung und Ausschüttung von Testosteron im Eierstock verantwortlich.
Die männlichen Geschlechtshormone Testosteron und DHEA sind auch für die Frau wichtig. Sie werden in der Nebenniere produziert und sind Ausgangshormone für die Östrogenbildung. Testosteron wird darüber hinaus im Eierstock gebildet. Es macht Lust auf Sex. Außerdem schenkt es Durchsetzungskraft, Selbstbewusstsein, sorgt für mehr Wohlbefinden und fördert den Muskelaufbau. Das DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ebenfalls am Muskelaufbau beteiligt und steigert Konzentration und Gedächtnisleistung.
Auch das Oxytocin darf nicht vergessen werden, das die Hirnanhangsdrüse ausschüttet. Es hilft schon während des Geburtsvorganges, weil es die Wehen auslöst, und sorgt anschließend dafür, dass Milch in die Brust der frisch gebackenen Mutter einschießt. Auch in Gefühlsdingen ist es stark beteiligt. So scheint es nämlich zum einen dazu beizutragen, dass Muttergefühle aufkommen. Zum anderen sorgt es bei körperlicher Nähe zwischen Partnern für ein Gefühl großer Verbundenheit.
Prolaktin ist ein weiteres Hormon der Hirnanhangsdrüse, das für den normalen Zyklusablaufnötig ist. Seine eigentliche Funktion besteht in der Förderung des Zellwachstums während der Schwangerschaft und der Milchbildung. Wenn die Prolaktinkonzentrationen im Blut erhöht sind, wird die Eireifung unterdrückt, was ja im Wochenbett durchaus sinnvoll ist. Sind die Werte allerdings unabhängig von einer Schwangerschaft erhöht, so bleibt der Eisprung aus und es entwickelt sich eine Amenorrhö. Nicht selten lässt sich dann auch Sekret aus der Brustwarze drücken. Beim Orgasmus wird ebenfalls Prolaktin ausgeschüttet und zwar umso mehr, je
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