Das Frauengesundheitsbuch
Herz-Kreislauf-Beschwerden entstehen.
Der Zuckerspiegel ist erhöht – die Leber und andere Organe sind belastet.
Der Cholesterinspiegel ist zu hoch – Schlaganfall droht.
Muskeln sind dauerhaft angespannt – Beschwerden des Bewegungsapparates und Spannungskopfschmerz sind zu erwarten.
Das Immunsystem ist ständig in Alarmbereitschaft – die Leistungsfähigkeit sinkt, Erschöpfung tritt auf, die Infektanfälligkeit nimmt drastisch zu.
Stress kann durch viele Auslöser hervorgerufen oder verstärkt werden. Es ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, worauf mehr oder weniger reagiert wird. Die Auslöser nennt man Stressoren. Sie werden kategorisiert in:
seelische: Prüfungs- und Versagensangst sowie das Gefühl der Überlastung und Überforderung sind zu nennen.
soziale: der Verlust geliebter Menschen gehört ebenso dazu wie Meinungsverschiedenheiten und Mobbing.
chemische: Drogen und Chemikalien bereiten dem Körper Stress.
körperliche: schwere Verletzungen, Erkrankungen, aber auch Hunger, Kälte oder Hitze gehören in diese Kategorie.
Gut zu wissen
Alle Organe können Stresssymptome haben
Interessanterweise drückt sich in vielen Sprichwörtern ein Zusammenhang zwischen Stress und einzelnen Organen aus: Jemand hat die Nase voll, zerbricht sich den Kopf, hat viel um die Ohren. Oder jemandem geht etwas an die Nieren, unter die Haut, schlägt auf den Magen. Nachforschen lohnt sich!
Die Steigerung: Burn-out
Nicht jeder, der Stress hat, muss ein Burnout-Syndrom bekommen. Doch wer nicht gegensteuert, ist stark gefährdet. Eine anerkannte Definition für das Syndrom gibt es nicht, aber man spricht meist dann davon, wenn mindestens die folgenden vier Faktoren zutreffen.
Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung, sei sie noch so hoch.
Emotionale Distanz zu den Mitmenschen, zu Kollegen, Kunden oder der Familie bis hin zu Ablehnung.
Völlige emotionale Erschöpfung, das Gefühl, ausgebrannt zu sein.
Körperliche Symptome ohne organische Ursachen.
Das Syndrom entwickelt sich in mehreren Phasen, die sich meist gut beobachten lassen. Es beginnt mit hohem Einsatz, oft sogar Euphorie. Dann tritt ein Auf-der-Stelle-Treten ein. Der Betroffene zieht sich zurück, weicht Konflikten aus bzw. gibt anderen die Schuld dafür, dass nicht mehr alles positiv ist. Die nächste Phase ist gekennzeichnet durch Frust. Es kann auch Unsicherheit auftreten. Das wird schließlich abgelöst von Apathie. Motivation und Antrieb gehen verloren. Körperliche Erschöpfungsanzeichen treten auf. Bleibt diese letzte Phase der Apathie bestehen, spricht man von einem Burn-out-Syndrom.
Strategien gegen Stress
Sport baut die körperlichen Erscheinungen ab (→ S. 31 ). Auch Entspannungstechniken helfen gut weiter (→ S. 30 ). Am besten ist es aber, Sie lassen erst gar keinen Stress aufkommen. Der entsteht, so viele Wissenschaftler, im Kopf. Kontrolle und Anpassung heißen die Zauberwörter. Wenn Sie sich nicht mehr zumuten, als Sie schaffen können, behalten Sie die Kontrolle. Das geht, denn zumindest im privaten, oft auch im beruflichen Bereich lässt sich vieles delegieren oder verschieben, wenn Sie dafür vernünftige Gründe haben. Anpassung bedeutet, sich auf vermutlich stressige Situationen vorzubereiten. Das kann ganz praktisch geschehen, oder indem Sie sie im Geiste schon mehrfach durchgehen. In Stressseminaren, die teilweise von den Krankenkassen bezahlt werden, erlernen Sie den Umgang mit dem verbreiteten Phänomen. Fragen Sie Ihre Ärztin nach Adressen.
… und gegen Burn-out: Es gibt verschiedene Fragebögen, die dem Syndrom auf die Spur kommen sollen. Die Behandlung sollte sofort eingeleitet werden. Oft beginnt sie mit einer langfristigen Erholung in Form einer Kur. Dann müssen die Ursachen erforscht werden. Gut möglich, dass der Auslöser am Arbeitsplatz lauert undnur ein Wechsel Abhilfe schaffen kann. Darüber hinaus müssen die Symptome behandelt werden. Das kann eine Depression (→ S. 328 ) oder das Fatigue-Syndrom sein.
Therapie
Alternativ Homöopathie: Anfangs bis 10 × tgl. 1 Tbl. oder 5 Tr. Neurexan (Heel) mit Hafer, Passionsblume, Kaffee und Zink. Auf Dauer nur noch 3 × tgl. und vielleicht reichen später einige Tropfen zur Nacht. Erschrecken Sie nicht über den Inhaltsstoff Kaffee: Homöopathisch aufbereitet werden damit die Folgen von zu viel Kaffeekonsum bekämpft. Sonst auch gern Konstitutionsmittel!
Spagyrik: 3 × tgl. 15 Tr. NEUREG spag. Peka (Pekana) in Wasser zur Nervenstärkung und bei Überlastung.
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