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Das fremde Haus

Das fremde Haus

Titel: Das fremde Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Hannah
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können Sie wieder wegschicken. Ich habe sie noch nie im Leben gesehen.«

Asservaten-Nr.: CB13345/432/24IG
    CAVENDISH LODGE GRUNDSCHULE
    Datum: 13.07.06
    Name: Riordan Gilpatrick
    Klasse: Kindergarten
    Durchschnittsalter: 3 Jahre, vier Monate
    Alter: 3 Jahre, acht Monate
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    KOMMUNIKATION, SPRACHE, LESE-UND SCHREIBFÄHIGKEIT
    Riordan hat dieses Jahr gute Fortschritte bei der Sprachentwicklung gemacht. Er spricht stets klar und flüssig, hat ein gutes Erinnerungsvermögen und hat Freude an unserer Erzählzeit. Er erkennt alle Buchstabenland-Figuren und ihre Laute und kann lautgetreu einfache Worte lesen.
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    MATHEMATISCHE ENTWICKLUNG
    Riordan erkennt die Zahlen von 1 bis 9 und kann bis 18 zählen. Er kann ein sechsteiliges Puzzle zusammenfügen, erkennt Farben und geometrische Figuren und kann nach Farbe und Größe sortieren. Riordan hat Freude an Zahlenspielen und hat Spaß am Singen.
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    WISSEN UND VERSTÄNDNIS DER WELT
    Riordan zeigt Interesse an der Welt um sich herum und beteiligt sich rege an unseren Gesprächen. Er macht gern mit, wenn wir Samen und Knollen pflanzen, hat Spaß am Backen, an der Beobachtung des Wetters für unsere Wetterkarte oder an Themen wie Bauernhof, Lebenszyklen und »Menschen, die uns helfen«.
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    KÖRPERLICHE ENTWICKLUNG
    Riordans Feinmotorik ist hervorragend. Er malt sehr schöne Bilder und geht geschickt mit Buntstiften und Pinsel um. Er kann Perlen auffädeln, mit der Schere umgehen und seine Buchstaben sorgfältig schreiben. Die Grobmotorik ist ebenfalls ausgezeichnet: Er rennt und springt, schiebt gern die Kinderwagen und beteiligt sich rege an den Spielen auf dem Spielplatz.
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    KREATIVE ENTWICKLUNG
    Riordan liebt es, sich zu verkleiden und mit seinen Freunden Rollenspiele in der Kochecke zu veranstalten! Er setzt seine Fantasie auch gern im Spiel mit dem Puppenhaus und dem Kaufmannsladen ein. Er ist immer eifrig dabei, wenn wir an unserem Kreativtisch sitzen und malen, schöne detailreiche Bilder zeichnen oder Collagen anfertigen.
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    PERSÖNLICHE, SOZIALE UND EMOTIONALE ENTWICKLUNG
    Riordan hat sich gut im Kindergarten eingelebt und viele Freundschaften geschlossen. Er hat sich gut in die Gruppe eingefügt und verhält sich den anderen gegenüber freundlich. Es ist eine Freude, ihn in der Klasse zu haben. Ich werde ihn vermissen, wenn er nächstes Jahr in die Vorschule wechselt! Ich bin sicher, dass er sich dort wohlfühlen wird. Gut gemacht, Riordan!
    Klassenlehrerin: Teresa Allsop

15
    F REITAG , 23. J ULI 2010
    »Nichts?« Meine Mutter schaut meinen Vater flehend an, als erwarte sie, dass er sofort in Aktion tritt, um etwas gegen diese Ungerechtigkeit zu unternehmen. »Was meint ihr damit, sie wollen nichts unternehmen?«
    Kit und ich sind vorbereitet. Wir wussten, welche Reaktion wir auslösen würden. Wir haben das entsetzte Nach-Luft-schnappen vorhergesehen, das empörte Beben in der Stimme. Auch die Reaktion meines Vaters haben wir prognostiziert. Sie ist noch nicht erfolgt, aber das hat nichts zu bedeuten, denn wir haben die zeitliche Verzögerung einkalkuliert. Von den beiden ist meine Mutter diejenige, die zu spontanen Reaktionen neigt. Momentan speit sie ihre Panik in Ausbrüchen selbstgerechter Anklage hervor. Es wird noch zehn Minuten dauern, vielleicht fünfzehn, bis mein Vater etwas zur Diskussion beisteuert. Bis dahin wird er mit gesenktem Kopf und verschränkten Händen dasitzen und versuchen, diesen erneuten, höchst unwillkommenen Beweis dafür zu verarbeiten, dass das Leben sich nicht immer so verhält, wie es sich nach Ansicht von Val und Geoff Monk verhalten sollte.
    Anton, der auf meinem Wohnzimmerteppich liegt, auf einen Arm aufgestützt, wird dort liegen bleiben und sich hauptsächlich mit seinem Sohn über ihr gegenwärtiges Lieblingsthema unterhalten: eine Sammlung fiktiver Aliens, die Namen wie Humungosaurus und Echo-Echo tragen. Fran, die Multitaskerin, wird dafür sorgen, dass Benji unser Haus nicht demoliert, während sie gleichzeitig halb grantige, halb witzige Seitenhiebe auf unsere Eltern abfeuert, um sie auf diese Weise vor der umfassenderen, stärkeren Kritik abzuschirmen, die sie verdient haben.
    Wenn es um meine Familie geht, sind Kit und ich Hellseher, die sich nie irren. Die Vorhersagbarkeit der Familie Monk sollte nach allem, was wir durchgemacht haben, eine willkommene Abwechslung sein. Wie zu erwarten, ist dem nicht so.
    »Soweit wir das mitbekommen haben, gibt es interne Differenzen«, erklärt Kit meiner Mutter. Niemand,

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