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Das fremde Haus

Das fremde Haus

Titel: Das fremde Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Hannah
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auf Bentley Grove 11 gestoßen, habe die Details aufgerufen …«
    »Haben Sie sich noch andere Häuser angesehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Warum ausgerechnet Bentley Grove 11?«
    »Ich weiß nicht. Es war das dritte Objekt auf der Liste. Mir gefiel das Haus, also habe ich es angeklickt.« Ich setze mich wieder hin. »Erst habe ich mir Fotos der verschiedenen Zimmer angesehen, und als ich sah, dass es einen virtuellen Rundgang gab, dachte ich mir, den schau ich mir auch noch an.«
    Kit drückt meine Hand.
    »Wie hoch war der Kaufpreis?«, fragt Sam K.
    Warum will er das denn wissen? »1,2 Millionen.«
    »Könnten Sie sich das leisten?«
    »Nicht mal annähernd«, antworte ich.
    »Also, Sie haben nicht vor, nach Cambridge zu ziehen, und dieses Haus wäre sowieso für Sie unerschwinglich. Trotzdem waren Sie interessiert genug, um den virtuellen Rundgang zu machen, obwohl Sie sich bereits alle Fotos angesehen hatten?«
    »Sie wissen doch sicher, wie das ist.« Ich versuche, nicht defensiv zu wirken. »Man klickt eine Sache nach der anderen an, obwohl es keinen vernünftigen Grund dafür gibt, nur um …«
    »Wilfing«, sagt Kit zu Sam K. »So nennt man das seit Neuestem, wenn man ziellos im Netz herumsurft, ohne zu wissen, was man dort eigentlich will. Ich mache das auch ständig, wenn ich eigentlich arbeiten sollte.« Er deckt mich. Erwartet er, dass ich ihm dankbar für seine Unterstützung bin? Es ist seine Schuld, dass ich mir überhaupt eine Geschichte ausdenken musste. Ich bin hier nicht diejenige, die lügt.
    »Gut«, sagt Sam K. »Also, Sie haben einen virtuellen Rundgang durch das Haus gemacht.«
    »Erst wurde die Küche gezeigt. Das Bild drehte sich ständig – das ermüdete meine Augen, also habe ich sie geschlossen, und als ich sie wieder aufmachte, sah ich das ganze … Rot. Mir wurde klar, dass ich das Wohnzimmer vor mir hatte, und darin lag die Leiche einer Frau.«
    »Woher wussten Sie, dass es das Wohnzimmer war?«, unterbricht Sam K. mich.
    Die Unterbrechung macht mir nichts aus. Sie beruhigt mich, zieht mich aus dem Entsetzen heraus, das noch so frisch ist, bringt mich zurück in die Gegenwart. »Ich hatte es schon auf den Fotos gesehen – es war dasselbe Zimmer.« Habe ich ihm nicht gerade erzählt, dass ich mir zuerst die Fotos angesehen habe? Sollte das eine Fangfrage sein?
    »Aber auf den Fotos war keine Leiche und kein Blut, ist das richtig?«
    Ich nicke.
    »Lassen wir das Blut und die Leiche mal kurz beiseite. In jeder anderen Hinsicht sah das Wohnzimmer in dem Video genauso aus wie auf den Fotos, ist das richtig?«
    »Ja. Ich bin mir da fast sicher. Ich meine, ich bin mir so sicher, wie es unter den Umständen möglich ist.«
    »Beschreiben Sie das Wohnzimmer.«
    »Wozu?«, frage ich frustriert. »Sie können sich doch bei Roundthehouses einloggen und es sich selbst ansehen. Warum bitten Sie mich nicht, die Frau zu beschreiben?«
    »Ich weiß, es ist schwer für Sie, Connie, aber Sie müssen mir vertrauen. Alle Fragen, die ich stelle, stelle ich aus gutem Grund.«
    »Sie wollen, dass ich das Wohnzimmer beschreibe?« Ich fühle mich wie auf einem Kindergeburtstag, als hätte man mich aufgefordert, irgendein blödes Spiel zu spielen.
    »Bitte.«
    »Weiße Wände, beiger Teppichboden. Ein Kamin in der Mitte einer Wand, mit Kacheln darum herum. Ich konnte die Kacheln nicht genau erkennen, aber ich glaube, sie hatten irgendein Blumenmuster. Sie waren zu altmodisch für das Zimmer.« Mir wird das erst jetzt klar, als ich es laut ausspreche, und ich empfinde Erleichterung. Kit würde vielleicht solche Kacheln für unser Haus aussuchen, das 1750 erbaut wurde, aber niemals für ein modernes Haus wie Bentley Grove 11, das nicht älter als zehn Jahre sein kann.
    Er ist überzeugt davon, dass neue Häuser ganz und gar zeitgenössisch sein sollten, innen wie außen.
    Bentley Grove 11 kann also nichts mit ihm zu tun haben.
    »Fahren Sie fort«, sagt Sam K.
    »Nischen rechts und links vom Kaminsims. Ein silbriges L-förmiges Sofa mit roten Stickereien, ein Stuhl mit komischen Holzlehnen, ein Glastisch mit Blumen in einer Art horizontalem Schaukasten unter der Glasplatte – blaue und rote Blumen.« Passend zu den Kacheln . Da war noch etwas, aber es will mir nicht einfallen. Was war es nur? Was habe ich noch gesehen, als der Raum sich langsam drehte? »Ach, und eine alte Landkarte über dem Kamin – gerahmt.« Das war es nicht, aber ich kann es trotzdem erwähnen. Was war sonst noch in dem Zimmer? Soll

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