Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das fremde Haus

Das fremde Haus

Titel: Das fremde Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Hannah
Vom Netzwerk:
mir nicht erlaubt habe, so weit zu gehen . »Ich finde es furchtbar, dich verdächtigen zu müssen, ich hasse es. Wenn dieses Haus irgendwo anders stünde und nicht in Cambridge …«
    Sam K. ist zurück, er steht in der Tür. Wie viel hat er mitbekommen? »Ich sage Ihnen, was ich tun werde«, erklärt er. »Ich werde selbst mit den Kollegen in Cambridge sprechen. Es ist wahrscheinlicher, dass sie der Sache Beachtung schenken, wenn ich den Kontakt herstelle.«
    Mein Herz macht einen Sprung. »Haben Sie …« Ich zeige nach oben, in Richtung unseres Büros.
    »Ich habe keine Leiche gesehen, nein. Auch kein Blut.«
    »Aber …«
    »Mit größter Wahrscheinlichkeit waren Sie nur müde und hatten irgendeine … vorübergehende Halluzination. Wie haben Sie es vorhin noch genannt? Ihre Wahrnehmung hat Ihnen einen Streich gespielt. Aber dennoch will ich Ihre Aussage nicht einfach abtun, weil …« Er seufzt. »Weil Sie Simon Waterhouse angerufen haben und nicht mich. Sie wollten Simon. Ich kann mich nicht in Simon verwandeln, aber ich kann das tun, was er auch tun würde: Sie ernst nehmen.«
    »Danke«, sage ich.
    »Danken Sie nicht mir – ich bin nur der Ersatzmann.« Sam K. lächelt. »Sie können sich bei Simon bedanken, wenn Sie ihn das nächste Mal sehen.«
    Erst als er gegangen ist, wird mir die Bedeutung dieser Worte klar: Er weiß, dass ich Simon schon einmal begegnet bin.

Asservaten-Nr. : CB13345/432/20IG
    CAVENDISH LODGE GRUNDSCHULE
    Elternbrief Nr. 586
    Datum: Montag, 30. November 2009
    Kätzchen in Cavendish Lodge!
    Am Mittwoch hatten wir in Klasse 1 eine etwas andere Klassenlehrerstunde! Marcus’ Katze Bess hat fünf Junge bekommen, und seine Eltern haben alle Kätzchen mit in die Schule gebracht! Wir hatten eine wunderbare Zeit, denn alle Kinder konnten mit unseren niedlichen pelzigen Besuchern spielen, und danach entspann sich ein sehr interessantes Gespräch über Haustiere und die Frage, wie man für sie sorgt. Also tausend Dank an Marcus und seine Familie, die uns diese Supersache ermöglicht haben! Hier zwei schöne Aufsätze von Erstklässlern …
    gestern nachmitag waren die Kätzchen von Marcus in der Schule. Sie waren so süs sie waren schwarz mit weißen Fleken. Ich durfte eins halten, sie waren niedlich und weich, aber sie hatten sehr scharfe rosa Krallen. Eins rante weg hinter das Klavir. Ich hab gehört, wie eins schnurte. Sie hatten kleine blaue Augen. es war ein schöner nachmitag.
    von Harry Bradshaw
    gestern haben Marcus und seine Mama ein paar Kätzchen mit in unsere Klasenlererstunde gebracht wir haben darüber geredet wie man sich um Haustire kümmert sie waren so süß einige waren schwarz mit weissen Flecken. Die Mama von den Kätzchen Bess war nicht da. Ich durfte vier von ihnen halten sie fülten sich ganz weich an wie Feedern.
    von Tilly Gilpatrick

4
    17. 07. 10
    Charlie hatte keine Ahnung gehabt, wie sie das mit ihrem Nachnamen machen sollte. Sie war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass das ein Thema sein könnte, bis Simon es auf dem Flughafen angesprochen hatte. Er hatte auf ihren Pass gedeutet und gesagt: »Du wirst dir jetzt wohl einen neuen ausstellen lassen müssen.« Erst hatte sie gar nicht gewusst, was er meinte, und als er es erklärte, hatte sie ihren Schock wohl schlecht verborgen. Simon hatte sie angelacht. »Keine Sorge«, meinte er. »Ich war davon ausgegangen, dass du meinen Namen annimmst, aber wenn du das nicht willst, ist es auch gut.«
    »Wirklich?«, hatte Charlie gefragt, und sich sofort Sorgen gemacht, dass seine glückliche Stimmung umschlagen könnte, die sie selbst im besten Fall als fragil und gefährdet betrachtete. Sie war immer vom Gegenteil ausgegangen, nämlich dass sie Charlie Zailer bleiben würde, und offen gestanden überraschte es sie, dass er von ihr erwartete, ihren Namen aufzugeben. Da sie verärgert über sich selbst war, weil sie einem so wichtigen Gespräch völlig unvorbereitet gegenüberstand, hatte sie auf der Stelle entschieden, es so zu halten, wie er es haben wollte. Es gab schlimmere Namen als Waterhouse.
    Es stellte sich allerdings heraus, dass Simons Gefühle ausnahmsweise einmal unkompliziert waren. »Wirklich«, hatte er ihr versichert. »Was spielt es schon für eine Rolle, wie du dich nennst? Es ist nur eine Bezeichnung, oder?«
    »Genau«, hatte sie mit unbewegter Miene erwidert. »Ich meine, wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich mich auch einfach Polizeiwachtmeisterin Nr. 54437 nennen, oder?«
    Die Frage ihres

Weitere Kostenlose Bücher